I. Schmiedeberg. 11 sind die zahlreichen Steinhalden, hier Steenricke genannt, in Hügel- und Wallform, schwarz durch ihren Flechtenüberzug. Ebenen Wald giebt es fast nur auf den Höhen; dagegen fehlt es nicht an Wegen am untern Rande des Waldes entlang sowie an den Abhängen der Berge, die, einmal erreicht, uns in fast gleicher Höhe weithin führen: so die Kipsdorfer Parallel wege (s. N. VII), der Forstmeisterweg (X), der Försterweg (VII E), der Reitsteig (XXVIII) ua. Daß die Waldwege, na mentlich unmittelbar nach einer Aufbesserung, vielfach steinicht- sind, ist wahr, sie sind es aber nicht in höherem Grade als in ändern Gebirgen. Feste Doppelsohlen, besonders Gummi sohlen lassen dies weniger empfinden. Übler ist die starke Berasung vieler Wege, da sie diese nach Regen- und Taufall fast ungangbar macht. Solche Wege wähle man für die Nachmittagsspaziergänge. Ich werde im folgenden durch die Bezeichnungen 'trockner Weg’ und 'beraster Weg’ immer an geben, welche Wege auch an tauigen Morgen ganghar sind und welche nicht. — Für Regenwetter bieten Jägerhaus, Post und Gasthof Billards, der letztere auch eine bedeckte Kegel bahn, die freilich etwas republikanischer Natur ist, insofern sie zu höherer Belustigung den Standesunterschied zwischen Meister und Stümper nahezu aufhebt. Man findet im Walde zahlreiche Quellen und Bäche. Wo diese noch keine Ortschaft passiert haben — und das gilt von weitaus den meisten; die Karte giebt darüber Aufschluß — bieten sie wohl ohne Ausnahme das köstlichste Trinlcwas 3 er, und es empfiehlt sich deshalb ein kleines Trinkgefäß bei sich zu führen. — Wild giebt es viel, noch 1875 erlegte König Albert auf Rehefelder Revier einen Zwölfender; doch ist es im Sommer bei Tage sehr selten sichtbar. Auffallend ist, daß es in Schmiedeberg sehr wenige, in Unternaundorf so gut wie keine Sperlinge giebt. 6. Das Erzgebirge hat fast keinen Frühling: das Schmelzen der letzten Schneemassen läßt solange auf sich warten, daß unterdes der Stand der Sonne schon ein sehr hoher geworden ist.. Dagegen ist der Herbst lang und schön. Abends wird es im Sommer im Thale rasch kühl: nach 9 Uhr kann man selbst