18 II. Die Eisenbahn und das Weifseritzthal. Wege von Dresden nach Schmiedeberg nnd weiter. II. Die Eisenbahn und das Weifseritzthal. 1. Vom Böhmischen Bahnhof in Dresden-Altstadt aus, wo direkte Billets nach den Haltepunkten Rabenau, Dippoldis walde, Schmiedeberg und Kipsdorf zu haben sind (nach den übrigen in Hainsberg), fährt man auf der Tharandter Bahn bis Hainsberg. Hier muß man umsteigen, denn von Hainsberg an ist die (am 30. Okt. 1882 eröffnete) Bahn eine schmalspurige (75 cm lichte Weite der Schienen, während die normale Weite bekanntlich 144 cm ist) mit Sekundärbetrieb* Die Lokomotive ohne Tender ist zwar mit Pfeife versehen, macht aber von dieser mit Rücksicht auf die Pferde nur beschränkten Gebrauch, vielmehr meldet sie ihr Nahen durch eine Glocke an, die durch Dampf geläutet wird; daher nennen die Gegner der Bahn den Zug spottweise den Klingelzug. Die Bahn ist von Hainsberg bis Kipsdorf 25,5 km lang, verläßt nirgends das Thal der Roten Weißeritz und hat 37 Brücken. Die Fahrtdauer beträgt von Dresden bis Hainsberg ‘/ 2 St., von da nach Dippoldiswalde l 1 /, St., nach Schmiedeberg 35 Min., nach Kipsdorf 20 — 25 Min. Der untere Teil des Thaies der Roten Weißeritz von Hainsberg bis Rabenau, der Babenauer Grand, ist wegen seiner Schönheit seit langer Zeit ein beliebtes Ausflugsziel der Dresdner. Der hintere Perron des letzten Eisenbahnwagens gestattet den freiestenUmblick; manchmal kann man auch auf offnen Lowries fahren. Von der Rabenauer Mühle kehrt man gewöhnlich zurück. Man glaube aber ja nicht, daß die Strecke weiter aufalirts nicht schön sei, wenn auch die Schönheit wechselnden Charakter trägt: ohne hohen Reiz ist kein Teil dieses Thaies von der Quelle bis zur Mündung. Es ist also das Thal in seiner ganzen * Über das Technische vergl. l’laufl 1 Führer, oben S. 12 erwiihüt.