ein Leitfaden bei dem Besuche der Halsbückner Amalgamir- und Hüttenwerke, so wie beim Befahren der vorzüglichsten, sich dazu am besten eignenden Gruben
34 werden muss. Diese Stölln erstrecken sich oft sehr weit; die Bergleute sagen: sie sind sehr weit getrieben, oder auch: sie sind sehr weit hergeholt. Ein Freiberger Stölln, der Königl. tiefe Fürstenslolln, geht in manniehfacher Verzweigung von der Mulde bei Tuttendorf durch Freiberg und bis hinaus in die Gegend des Brandes; er ist nach allem Vermuthen das Werk von 6 Jahrhunderten. Diejenige Wand einer Strecke oder eines Stoilns, welche man über dem Kopfe hat, und welche die Stelle der Zimmerdecke vertritt, heisst Förste, und diejenige Wand, welche man unter den Füssen hat, und welche die Stelle des Zimmerbodens vertritt, heisst Sohle. Weil nun die Strecken und Stölln Wasser abzuleiten haben, und zu gleich den Bergleuten der Grube und ändern Anfahrenden zum Durchgang dienen, so ist in einer angemessenen Höhe über der eigentlichen Sohle eine zweite hölzerne Sohle, eine Art Diele, vorgerichtet, welche das Tragewerk heisst, und aus qucrliegenden Hölzern, den Steegen besteht, über welche der Länge nach starke Bretter (Pfosten) gelegt und mit Nägeln befestigt sind. Unter dem Tragewerk lliessf das Wasser ab; auf dem Tragewerk fahren und fördern die Bergleute. Das Ende einer Strecke oder eines Stöllns, wo der aus gehauene Baum mit einer natürlichen Wand