Erstes Kapitel. Herkunft und Charakter Aribos. Aribo stammte nach dem ausdrücklichen Zeugnifse mehrerer gleich zeitiger Geschichtsschreiber aus Bayern und zwar aus einer sehr vornehmen Familie, 1 die sogar, wie Heinrich H. selbst zu wiederholten Malen aus drücklich anerkennt, dem Hause desselben verwandt war. 3 Sein Yater war, wie aus den Notizen der Nekrologieen der von ihm gegründeten Klöster Seon und Göfs hervorgeht, Aribo, Graf im Leubenthal, der zugleich ungefähr in den Jahren 980—1020 die Würde eines Pfalzgrafen in Bayern bekleidete; 3 seine Mutter liiefs Adala, von ihr ist nichts weiter bekannt. An Versuchen, das Geschlecht des Pfalzgrafen weiter zu ver folgen, hat es nicht gefehlt, 4 doch sind die Resultate derselben nur gering und nur zum Teil annehmbar. Zuerst begegnet uns Aribo, der Pfalz graf und Yater des Erzbischofs Aribo — wir wollen ihn zur bessern Übersicht Aribo I. nennen — im Jahre 979 in einer Urkunde Kaiser Ottos II., worin dieser ihm, „seinem Getreuen,“ verschiedene Güter im Chrovatgau schenkt. 5 Da Aribo I. nach dem Necrol. Seon. einen Sohn, Namens Hartwich besitzt, 6 und in den Jahren 1025 1041 ein Hartwich 1 Wiponis vita Chuon. MG. SS. XI, 252: Aribo natione Noricus, nobilis et sapiens. Vita Bardonis maior ibid. 327: ait episcopus (Aribo) temere — erat enim Noricus genere. Wolfh. vita Godeh. post ibid. 206: Erat enim, ut veiitatem non occultemns, idem archiepiscopus genere et dignitate venerabilis. 2 St. BK. 1747, 1756. 3 Necrol. Gössens. bei Pusch u. Fröhlich, Diplomata Styriae 133: in valle Liubana. Necrol. Seon. in Mon. Boic. II, 158: Aribo comes palatinus. Vgl. auch Jaffe, Mon. Bamberg, p. 32. 4 Vgl. Freyberg, Einführung und Beleuchtung des Codex monasteru s. Castuli in den Abbandl. der bair. Akad. der Wiss., hist. Classe 1840. Bd. II, Abth. 3 p. 57 ff. — Hirsch, Jahrbücher des deutschen Beichs unter Heinrich II. I, 33 ff. — Wittmann, Die Pfalzgrafen von Baiern p. 11 ff. 5 St. BK. 751. 0 Mon. Boic. II, 158: Hartwicus filius Aribonis.