Zweites Kapitel. Erzbischof Aribo von Mainz unter Kaiser Heinrich II. "Wenig über ein Jalir nach diesen Ereignissen, am 17. August 1021 starb der Erzbischof Erkenbald von Mainz, 1 nachdem er über zehn Jahre hindurch sein Erzbistum in gerechter und friedlicher Weise verwaltet und sich dabei stets als ein treuer Anhänger Kaiser Heinrichs H. gezeigt hatte. Die Nachricht von seinem Tode traf den Kaiser, als er gerade aul einer Krise in die östlichen Gegenden Sachsens zur Ordnung der slavischen Angelegenheiten begriffen war. 2 In Gandersheim wurde daher ein kurzer Aufenthalt gemacht, um die Ernennung des neuen Erzbischofs vorzunehmen. Die Wahl des Kaisers fiel auf seinen Kaplan Aribo, dem dann, nachdem ihn Heinrich durch die Belehnung mit dem Ringe de signiert hatte, der Bischof Bern ward von Hildesheim, als der älteste der u mganbischöfe von Mainz, an dem Hochaltar der Kirche zu Ganders heim die Priesterweihe erteilen sollte. 3 Diese Gelegenheit benutzte Bischof crnward, um sich aufs neue des Besitzes von Gandersheim zu versichern, off ^° n a ^ ers ^ er ^ a ^e, soviel wir sehen können, dieses Kloster, eine Stiftung des Großvaters Kaiser Ottos I. und von den sächsischen Herr schern immer sehr begünstigt, obwohl es auf der Grenze des Mainzer und Hildesheimer Sprengels lag, unter der Jurisdiktion der Bischöfe von Hildesheim gestanden. 4 Doch Erzbischof Willigis von Mainz, der Vor sänger Erkenbalds, hatte das Recht der Hildesheimer Kirche auf dasselbe bestritten, und es war darüber schon im Jahre 1000 bei Gelegenheit einer Kirchweihe daselbst zu den ärgerlichsten Auftritten zwischen ihm und dem Bischöfe Bernward von Hildesheim gekommen. Dem letzteren gelang es denn auch durch seine persönliche Einwirkung auf den Kaiser T) Yf 1 ' über die Nachrichten von seinem Tode Böhmer, lieg. arch. Mag. I. XVIII, £>i, Brefslau in den Jahrb. Heinrichs H., III., 184 A. 1. 2 Breislau a. a. 0 . p. 183 ff. 3 Vita Godeh. post. MG. SS. XI., 205. Bd l\I? ff fÜr daS Folgeude Giesebrecht, Gesch. der deutschen Kaiseraeit, 4. Aufl.