18 Zweites Kapitel. derer Fürsten zur Rücknahme seiner Drohungen zwang. Diesem kaiser lichen Befehle scheint Aribo auch ohne irgendwelchen Versuch des Wider standes, der, wie er wohl einsehen mochte, für den Augenblick auch vergeblich gewesen wäre, gefolgt zu sein. Daher erlitt auch das bisherige gute Verhältnis zwischen ihm und Heinrich durch diesen Zwischenfall wohl kaum eine Unterbrechung, wie sich schon aus dem Umstande schliefsen läfst, dafs nur wenige Tage hierauf er in zwei Urkunden für die Klöster zu Lüneburg und Heiligenstadt als Intervenient erscheint. 1 Doch war Aribo trotzdem, wie sich in der Folge zeigte, keineswegs ge neigt, die Rechte Godehards aul Gandersheim endgültig anzuerkennen, sondern, wenn er während der ganzen übrigen Regierungszeit Heinrichs n. keinen weiteren Schritt in dieser Angelegenheit unternahm, so hatte dies wolü weniger in der Furcht vor dem so entschiedenen Verbote des Kai sers seinen Grund, — er hat später genug bewiesen, dafs er nicht der Mann war, ein solches bei der Verfolgung seiner wirklichen oder ver meintlichen Rechte besonders zu beachten — als in der Lage der Ver hältnisse, welche ihn auf den Beistand seiner sämtlichen Suifragane an wiesen und daher ein Zerwürfnis mit auch nur einem derselben verboten. Von Grona zog Heinrich nach Paderborn zu seinem alten Freunde, dem Bischöfe Mein werk, wo er dann bereits Anfang Januar urkundete. 3 Aiibo scheint ihm hierher nicht gefolgt zu sein, da keine der dort aus gestellten Urkunden seinen Namen nennt, vielmehr wird er sich, nach dem er noch zusammen mit ^dein Kaiser am 11. Dezember der Aus gleichung eines Streites über eine Schenkung an die Paderborner Kirche in Limeneswerth 3 beigewohnt hatte, von diesem bald getrennt haben und südlich nach Mainz gezogen sein. Seine Anwesenheit daselbst steht urkundlich fest jedoch erst am 4. April 1023, wo er eine von einem dortigen Probste ausgestellte Urkunde besiegelte. 1 Inzwischen hatte Kaiser Heinrich von Sachsen aus Schritte gethan, welche nicht nur für das deutsche Reich, sondern auch für die ganze abendländische Christenheit von der gröfsten Bedeutung werden konnten. 5 Schon seit mehreren Jahren hatte sich (he von Cluny in dem südlichen Frankreich und Burgund hervorgerufene Reformbewegung in den Klöstern weiter und weiter auch nach Deutschland verbreitet. Besonders dem grofsen Abt Richard von St. Vannes in Verdun gelang es, fast in ganz St. 1795, 1796. Vgl. Breislau a. a. O. p. 254. 2 St. KK. 1798-1803. 3 Böhmer, Eeg. arch. Magunt. XIX, 10. Vita Meinwerci ep. MG. SS. XI, 145. vgl. auch Brelslau in Jahrb. unter Heinrich II., Bd. III, 255, A. 2. 4 Böhmer, Keg. Mag. XIX, 11. 5 Vgl. Giesebrecht, Kaiserzeit, Ti, 186 fl. Brelslau a. a. 0. p. 257 ff.