— 57 — nur für den Gasthof sich erhalten hat, sondern der Ort Kleintabarz selbst im Munde des Volkes bis heute noch das »Jagdhaus« heisst. Die Wandelungen, die das Jagdhaus durch- geinacht, sind nach dem Gesagten: ursprünglich Waldherberge am Nonnenberg, daun zugleich seit 1495 Jagdzeughaus, später Jagd- und Forsthaus von Tabarz, endlich Sitz der Forstmeisterei. Doch verliert es 1603 die Forstei, 1616 das Jagdzeug und bis 1640 die Forstmeisterei. Sein Höhepunkt als Jagdhaus mithin von 1598— 1640. Von da ab nur noch Gast- und Brauhaus. Der bis dahin in den Hintergrund gedrängte Gasthof rückt wieder in die Front, erhält moderne Glorie und wird hoffent lich seinem uralten Berufe der Labung und Er quickung noch manches Jahrhundert in Segen dienen. (Vergl. Dr. Polack’s Forst- und Jagd-Chronik von Tenneberg.) 13. Die alte Tracht. »Ein schöner Menschenschlag wächst in diesem Thale auf. Ein schlanker, starker und wohlgewachse- ner Körper zeichnet den Tabarzer, Cabarzer und Nonnenberger Landmann aus, und ein eigener Stolz, den man in ändern Gegenden nicht findet. Doch des Thaies schönster Schmuck sind seine Weiber und Mädchen, derb und rasch, schön und wohlgebaut, Die Rose der Gesundheit blüht auf ihren Wangen und belebt den durchaus schön und kräftig gerun deten Wuchs. Unter dem blonden Haar schaut ge meiniglich ein zartes munteres Gesicht hervor, uud freundlichen Blicks fliegt ein blaues Auge verlangend uuiher, Eine seltene Erscheinung ist dieses weib-