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Zeitschrift für Museologie und Antiquitätenkunde sowie verwandte Wissenschaften
- Bandzählung
- 2.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Eph.art.88-2.1879
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id407977015-187900002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id407977015-18790000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-407977015-18790000
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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109 oblectatus est, adeo ut integrum earum ludum mitte et quingentis aureis emerit, auctore vel in primis Martiano Tordonensi ejus secrelario qui Deorum ima- gines subjectasque his animalium figuras et avium miro ingenio summaque industria perfecit. u Allerdings bezahlte dieser den Maler besser, als der König Karl VI.; denn während Gringonneur nur 56 sols Parisis für seine Arbeit bekam, zahlte Visconti für das von ihm erkaufte Spiel 1500 Goldstücke. Ein anderes Spiel gemalter Karten, welches in der handschriftlich er haltenen Cremoneser Chronik des Domenico Bordi- gallo erwähnt wird, scheint verloren zu sein. Es heisst nämlich da unter dem Jahre 1484: „In quest’ anno il nostro Antonio de Gicognara excellente pittore de’ quadri et bravo miniatoi'e, minib et dipinse uno magnißco mazzo de carte dette de’ Tarocchi, da me veduto, et ne fece presente all’ Illus mo et Rever mo Mon signore Ascanio M a Storza cardinale di S. Chiesa, Vescovo di Pavia. et die Novara, giä decano di questa nostra Cattedrale et ora Commendatario del canoni- cato de 8. Gregorio nella stessa, et ßglio degli Illu- strissimi et Excellentissimi Francesco Sforza et Ma donna Bianca Visconti, nato qui in Cremona. Lo stesso minib altri giuochi per le due sorelle de esso Cardinale Monache nette Agostiniane fondate della dita Madonna Bianca in questa Citta.“ l ) Es scheint so nach, dass sich in Italien selbst berühmte und ge suchte Künstler mit dem Anfertigen solcher Karten spiele beschäftigten. Oft aber ist es zweifelhaft ge blieben, ob solche Karten wirklich gemalt oder nur aufgemalt waren, wie dies z. B. mit denen des Tu- riner Kupferstichcabinets und der Privatsammlungen des Marquis Durazzo in Genua und des genannten Grafen Cicognara der Fall war. In diesen Tagen bin ich durch Herrn Galerie- director Professor Dr. Hübner, meinen geehrten Collegen, auf zwei in diesem Augenblicke seiner Untersuchung übergebene, der Gräfin Ad. Potocka in Krakau gehörige gemalte Spielkarten (man hatte selbige bisher nicht für Karten gehalten, und erst Herr Director Hübner entdeckte ihren eigentlichen Zweck) aufmerksam geworden. Diese zwei Bilder (17 Ctm. hoch, 8 x /i Ctm. breit) bestehen aus dünner Cartonpappe, die aber hinten mit Staniol belegt ist, damit dieselben sich nicht durch das Halten mit den Fingern abnutzen soll. Sie sind mit Temperafarbe auf gepresstem und theilweise sauber mit der Nadel punktirten Goldgrund gemalt und gehörten sicher ') Von diesem Maler Antonio Cicognara befinden sich mehrere Gemälde im Dome von Cremona, und eine Madonna auf einem Throne sitzend in der Berliner Galerie. einst einer Tarokkarte an (zu einem Trappolaspiele können sie nicht gehört haben, weil in diesem die Königin fehlt), und zwar stellen sie eine Königin (aus der Farbe der coppe), welcher ein vor ihr stehen des Hoffräulein die coppa überreicht, und einen cavallo (aus der Farbe der denari) dar. Letztei'er wird als ein Florentiner junger Edelmann im Costüm des 15. Jahrhunderts auf einem grün geschirrten Schim mel reitend und in der Rechten einen goldenen Denaro emporhaltend (als Bild in dessen Avers er blickt man einen, zwei Rosenzweige zusammenhalten den Liebesknoten) dargestellt. Für den Maler hält Herr Director Hübner den durch seine herrlichen Gemälde im Campo Santo zu Pisa unsterblich ge wordenen Benozzo Gozzoli (geb. 1400 zu Florenz, f nach 1485 zu Pisa), da der Styl seiner Werke genau derselbe ist, wie auf den beiden Karten. Herr Director Hübner wird au einem anderen Orte sich weitläufiger über den Kunstwerth dieser zwei wunderbaren Kartenbilder auslassen, und ich habe es für meine Pflicht gehalten, hierauf im Voraus aufmerksam zu machen. Eine nach Constanzer Typen geschla gene Münze des Grafen Ludwig II. Fieschi von Lavagna, Herrn von Messerano. Von J. u. A. Erbstein. Es ist bekannt, dass in Oberitalien, namentlich von den kleineren und kleinsten Münzherren das Nachahmen fremder, sowohl italienischer, wie aus ländischer Münzsorten zum Theil in sehr starker Weise betrieben wurde. Den Münzstätten einzelner dieser Herren war als Vorbild, so zu sagen, jede fremde Münze recht, die gern genommen wurde, ob sie dann italienischen, französischen, schweizeri schen, deutschen, niederländischen oder sonst welchen Herkommens war, galt ihnen gleich. Diese fremden Münzen wurden nun zwar nicht ganz genau copirt, an Veränderungen aber so Weniges und dieses zum Theil so versteckt angebracht, dass der im Auge gehabte Zweck, von der unkundigen Menge diese meist geringhaltigen Nachgepräge ihren im Gehalte besseren Vorbildern gleichwerthig genommen, be ziehentlich für die Originalgepräge selbst gehalten zu sehen, nur gar zu häufig erreicht worden sein mag. In ganz besonders schamloser Weise wurde dieser Münzunfug, der schon frühzeitig einriss, seinen Höhepunkt aber im ersten Viertel des 17. Jahr hunderts fand, wo auch auf Deutschland der Druck der sog. Kipper- und Wipperzeit schwer lastete,
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