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Zeitschrift für Museologie und Antiquitätenkunde sowie verwandte Wissenschaften
- Bandzählung
- 2.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Eph.art.88-2.1879
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id407977015-187900002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id407977015-18790000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-407977015-18790000
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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21 antiquen und modernen sonderlich aussgemacht, überhaupt also eingerichtet werden, dass sowohl die Kunst als die Arbeit der Dinge daran kann wahr genommen werden. Dieses mir im Sinne vorgebildete Gemach hat 4faclie Fenster, nemlieli neben jeden, von denen 4 ersten, an der Eingangs-Seite, er wähnten Repositoriis gegenüber, folglich haben wir noch offenen Raum für die drei mauerne Pfeiler, zwischen besagten 4 Fenster-Fachen. Der mittelste unter diesen dreyen kommt nun gerade gegen den Eingang öder Thür über zu stehen; daselbst wollte ich entweder ein schön laquirtes oder sauber von Holtz ausgelegtes Müntz- und Medaillencabinet hin setzen. Dieses sollte aber so eingerichtet seyn, dass oben auf demselbigen noch ein anderes kleineres Cabinetgen stehen könnte, worinnen lauter kleine Schubladen sein sollten, darinnen die allerpretieu- sesten und kleinsten Sachen, welche sonst leichtlich könnten von abhanden kommen und verloliren werden, aufbelialten würden; gleichwohl müsste darunter auch eine Ordnung gehalten werden und zu denen Naturalibus, als z. B. Bezoar, Pedro del Porco, Steine aus dem Testiculo castoris, Hirschzähren, item kostbare Minera, Gold, Diamanten etc. ingleichen zu den Kunstsachen, die von hohem Werth, z. B. einen Ring mit einem künstlichen Schloss und Thürmen von Edelsteinen und dergleichen, zu solchen sage ich möchte ungefähr zu beiden Theilen die Helffte des kleinern Cabiuets genommen und nach gut be findlicher Ordnung eingetheilt werden. Zu beyden Seiten dieses mittleren Mauer-Pfeilers hätten wir noch einen leeren an jeder Seite, diese beyde sollten mit dergleichen Bücher auf zierlichen dazu gemachten Riolen oder Repositoriis besetzt seyn, welche von Museis oder Raritäten-Behältnissen handelten, wozu der am Ende des II. Theils angehängte Catalogus das seinige beitragen konnte. Endlich und zum letzten könnte sowohl unter denen vier Fenster- Pfosten, als auch in der Mitte des Zimmers ein langer Tisch scheinbar gesetzt werden, darauf man die etwa zur Speculation heruntergelangten Raritäten legen und besehen, oder auch in einem und ändern Buche, was etwa verlangt würde, nachschlagen und überlesen könnte. Diese Bücher könnten zu desto besserer Parade allesamt in Frantzösischen und wohlvergüldeten Bänden eingebunden seyn, und solches um desto leichter, da ihre Zahl nur klein, an beyden Enden des Tisches könnten ein paar grosse Globi, oben am Gewölbe aber einige un geheure grosse Thiere, zum Exempel ein junger Wall risch, ein grosses Crocodill, See-Hund, Schlange etc. aufgehangen, beim Eingang der Thüre aber zwei fürchterliche Löwen, Bären oder Tieger ausgestopfft gesetzt werden. M as etwa über denen Fenstern oder Repositoriis für Raum noch übrig wäre, möchte man mit raren Gemählden von berühmten Meistern be setzen oder behängen. Und dieses wäre mein zwar im Geist und Gedanken aufgerichtetes Museum, so ich mich aber auch allemal in der That zu prästiren erbiete. Die Art der Einrichtung desselbigen ist, wie man siehet, so beschaffen, dass ein grösser Fürst und Herr nach der Beurtheilung seines gesammelten Vorraths dasselbige nach selbst eigenem Gefallen und Gutdünken erweitern, dagegen eine Privatperson, welche eine so grosse Weitläufigkeit nicht begehret, desto bequemer und kleiner einziehen kann. Ich habe aber bey diesem meinem inventionirten Museo noch eine und andere Rebensache beyzufügen. Ich wollte mir nemlich unter denen Büchern auch einige soviel dazu möchten erfordert werden, er wählen anstatt dass ich nun zwischen den Raritäten in den Repositoriis die Abrisse und Bildungen derer mir ermangelnden Stücke setzen sollte, wollte ich darinnen alle dergleichen, so mir nur zu Gesicht kämen, Zusammentragen, nebst ihrem Orte, ivo solche gefunden würden, dessgleichen den Namen, item wozu es nütze etc. fleissig aufschreiben, es sollte auch alles darinnen mit lebendigen Farben oder wenigstens so lange mit Dusch entworfen seyn, bis ich die eigent liche natürliche Farbe davon erfahren. Auf solche Art würde ich, wo nicht in Original, dennoch die Wissenschaft und Begriff von einer fast Universal- Raritäten-Kammer ohne grosse Beschwerde erlangen. So wollte ich auch unter solchen Büchern eine Be schreibung des gantzen Musei haben, darinnen ich von dessen Stiftung, ferner welche Sachen mir dazu verehret und von wem, oder welche von mir selbst und um wie viel erkauflt worden, in Summe von allem demjenigen, was ich verlangte, und was mir deswegen zu wissen nützlich, Nachricht und Erinne rung erlangen könnte. Endlich wollte ich auch einen General-Catalogum und Verzeichniss aller dererjenigen raren Sachen haben, welche in meinem Museo vorhanden. Und mit einem solchen einge richteten Museo, wozu keine grossen Künste erfor dert werden, sondern welche Einrichtung wohl die allerleichteste und doch dabey ordentlich ist, will ich mich gerne für mich begnügen und allen Materia listen, Apothekern oder ändern dergleichen Privatis zur Betrachtung recommandiren; denen in hoher Gelehrsamkeit und Wissenschafften aber mehr ver- sirten gerne bessere Influenzen zu einer vollkomme nen Disposition ihrer Raritäten-Kammern gönnen. Ich habe die Art meiner Invention denen Materia-
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