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Zeitschrift für Museologie und Antiquitätenkunde sowie verwandte Wissenschaften
- Bandzählung
- 2.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Eph.art.88-2.1879
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id407977015-187900002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id407977015-18790000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-407977015-18790000
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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30 mir die Fabriken Gualdo (1697), Savona, Venedig, Genua, Nizza, Neapel, Rouen (aucli Gros-Rouen), Moustiers (gelb, blau und grün), Nevers, Strass- bourg, Bordeaux, Picardie, St. Clement, Marans (Cliarente inferieure, fabrique fondee p. G.P. Boussencq 1740), Marseille, Delft, Künersberg, Bern, Zürich, darunter einige mit reflet metallique, und ein Paar in spanisch-maurischem Styl, wahrscheinlich aus Manises. Einzelne Exemplare trugen die Namen der Barbiere, für welche sie angefertigt worden waren (z. B. 1 Stück von Rouen „Antoine Barbierre“). Andere hatten auf den Zweck des Gefässes bezügliche, frei lich wenig orthographische Inschriften, z. B. pour bien raze, il ne faux pas tremble oder rasze moy vitte oder rassemoy, oder sie hatten politische Tendenz: z. B. man sieht auf dem einen gekreuzt einen Bischofs stab, einen Degen und einen Hut, dabei steht ein Knabe mit einer dreifarbigen Fahne, daneben die Inschrift: V V (vive) la nation, dann wieder VV le roy. Auf einem ändern steht der französische Hahn auf einer Kanone mit der Umschrift: je veille pour la nation, auf ändern sieht man ebenfalls als Anspielungen bald einen Hahn, bald ein Schwein, bald ein Pferd abgebildet. Es giebt aber auch einige mit komischen Darstellungen; so wird auf einem (Fabrik von Savona) ein Esel dargestellt, der sich rasiren lässt, auf einem ändern ein tanzendes Zwergenpaar (Fabrik von Rouen). Grössere Darstellungen anzüglicher politischer Natur sind folgende: 1. In der Mitte sieht man die Büste eines Bischofs mit Teufelsfratze, der die Lilie und das Kreuz auf dem Hute trägt, darüber L’eveque de Meaux (Fenelon?), unten die Verse: Bellarmin du perron avec leur controverse Contre les protestants n’ont pas fait grand bruit Un trait de nia plume sans bruit Les envoye tous ä la renverse. 2. Man sieht einen Beichtstuhl, in welchem eine Frau beichtet; dabei stehen die Worte: Une toute petite seule fois mon paire, dann hat der Geistliche die Beischrift: Combien de fois mon enfant, oben darüber liest man: Mr. Durand. Der Mann steht links auf dem Wege zur Kirche mit der Umschrift: Cri pas si fort jeannette I pourait tentendre. 3. Eine Frau mit dem Besen will ihren knieen den Mann auf den entblössten Hintern hauen. Dar über stehen die Worte: L’ecole des Mary. Links: Ha, ha, Monsieur le Drole, au lieu de balayer la maison vous allez manger des matelottes. A la Mulatiere an 1789. Rechts: A Lyon mon eher, mais sans se creuser la cervelle Toute femme est un modele pour corriger son mary. Nr. 4. Ludwig XIV. sitzt auf einer Bank im Mittelpunkt einer Sonne, von der 24 Strahlen aus gehen, deren jeder einen cynisc.hen Spruch enthält, welcher je ein Verbrechen, welches er begangen haben soll, anzeigt, z. B. Adultere avec Mad. de Montespan en 1670, Contrainte de rcligion dans les Sevennes en 1701, Sacrileges dans rAllemagne, l’Italie 1705, Hypocrisie par l’oppression des Sevennais en aidant les möcontents Hongarois, Legitimer les enfants batards etc. An der linken Seite befindet sich eine ganz kleine Sonne mit „Eclipse 12 Mai 1706“. Die erste Abtheilung, lediglich Tassen, Schüsseln, Teller, Kannen enthaltend, begreift eine reichhaltige Sammlung europäischer Porzellane der bedeutendsten Fabriken, namentlich mit sehr seltenen Monogrammen. Leider verlässt Se. Durchlaucht Dresden, um den K. Russ. Gesandtenposten in Madrid anzutreten, und so ist Dresden wieder um eine kostbare Privat- Kuustsammlung (beide Abtheilungen derselben ent halten nur ganz gut conservirte Exemplare!) ärmer. Equipagen-Museum in Petersburg*) Voriges Jahr wurde in Petersburg ein neues interessantes Museum errichtet. Es ist ein grosses, stattliches Gebäude auf dem Hof-Stall-Platz, zwei Etagen hoch, mit gewölbten grossen Räumen, vom Architekten Sadownikoff erbaut. In der unteren Etage wurden die Reisewagen des Kaisers und seines Gefolges aufgestellt, sammt einem Theile der ge wöhnlichen Equipagen. Oben, im zweiten Stockwerke, wohin ausser zwei Treppen eine sogenannte pente- douce führen, befinden sich die alten und die Parade- Equipagen. Einige von diesen sind Pracht-Exemplare und beanspruchen das besondere Interesse des Be suchers. Man bemerkt zunächst einen zweisitzigen Wagen, den im Jahre 1746 König Friedrich der Grosse der Kaiserin Elisabeth schenkte; er ist mit Schnitzereien und Ornamenten aus Steinen verziert. Dann kommen sieben Wagen der Kaiserin Catharina H., von denen einige unlängst restaurirt wurden. Auf zweien dieser Wagen, von einem englischen Wagen bauer Buckendal, finden sich Malereien von Gravelot und Boucher. Dann folgt ein Wagen des Kaisers o o Paul, auch mit Malereien von Boucher, welche eben falls noch auf einigen anderen Equipagen Vor kommen, unter anderen eine in chinescher Manier, nur ausnahmsweise von ihm angewendet. Als Curiosum sei noch erwähnt ein Winter-Wagen (russ. Wosök), *) Wir entnehmen diese Notiz dem „Golos“, der darüber einen Auszug aus einer russischen Fach - Zeitschrift „Der Architekt'* bringt.
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