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Zeitschrift für Museologie und Antiquitätenkunde sowie verwandte Wissenschaften
- Bandzählung
- 6.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Eph.art.88-6.1883
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id407977015-188300006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id407977015-18830000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-407977015-18830000
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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lassen, wie überall, wo es sich um eine Angelegenheit des Geschmacks handelt. Übrigens mag nicht unbemerkt gelassen werden, dass die fragliche Dmhängung nicht erst von dem Galerie direktor Dr. Woermann angeregt, sondern von ihm nur zur Aus führung gebracht ist; dieselbe war schon beschlossen, ehe er kam. Was sodann die Einrichtung von Direktorialzimmern im Parterre des Galeriegebäudes betrifft, so ist der Herr Ein sender über die bestehenden Absichten nicht vollständig unterrichtet. Er ist der Meinung, dass der Raum für die Aufstellung der Gemälde um drei Zimmer gekürzt werden solle und fragt besorgt nach dem Schicksal der bisher in den selben untergebrachten Bilder. Aber in der That handelt es sich nicht um eine Vermehrung, sondern nur um eine Ver legung der Direktorialzimmer. Die bisherigen Direktorial zimmer der Galerie, drei grosse lichtreiche Räume, liegen nämli.h — was wohl dem Publikum ganz unbekannt ist und auch dem Herrn Einsender unbekannt geblieben zu sein scheint — in der ersten Etage neben den grossen italienischen Oberlichtsälen und sind vom Saale der Venetianer aus zu gänglich. Diese Zimmer, welche von den beiden letzten Ga leriedirektoren nicht benutzt worden sind, weil denselben ausserdem ein grosses Atelier in einem der Zwingerpavillons zur Verfügung stand, sollen nunmehr bis auf eines, welches dem Galerie-Inspektor überwiesen ist, zur Sammlung gezogen und mit Gemälden behängt werden; dafür beabsichtigt man unten die erforderlichen Räumlichkeiten für den Direktor, für die Galeriekommission und für die Bibliothek einzurichten. Aber auch diese Zimmer will man der Sammlung nicht ganz entziehen; es-werden in dieselben vielmehr diejenigen geringeren Bilder verbracht werden, welche oben etwa weggenommen werden müssen, um für bedeutendere Werke günstigeren Platz zu schaffen. Auf diese Weise bleiben sie Denen, welche ein be sonderes Interesse haben, sie kennen zu lernen, zugänglich. Man sieht also, dass es sich bei der beabsichtigten Veränderung keineswegs um eine Verminderung des eigentlichen Galerie raumes, sondern sogar um eine Erweiterung desselben handelt. Die Sammlung der Canalettos, welche infolge der neuen Einrichtung unten nicht mehr vollständig Platz finden wird, soll in die Eingangsloggia der ersten Etage verlegt werden. Aus welchem Grunde der Verfasser des Artikels „aus dem Publikum“ diesen Raum als einen dieser Gemälde unwürdigen bezeichnet, ist nicht erfindlich. Derselbe gehört schon lange zur Sammlung, ist mit Werken hervorragender Meister be hängt und nicht anders dekoriert und ausgestattet, als alle übrigen Räume, vor denen er ausserdem den Vorzug hat, mit ganz frischen Sinnen betreten zu werden. Gerade ein solcher Eingangsraum ist aber ganz besonders zur Aufnahme von Land schaften geeignet, weil sie sehr kräftig auf die Stimmung wirken, ohne doch den Geist schon stofflich besonders zu be schäftigen. Wenn es nun überdies feststeht, dass diejenigen Zimmer, in welchen sich die Canalettos jetzt befinden, von vielen Galeriebesuchern gänzlich übersehen werden, während die obere Eingangsloggia von jedem derselben notwendiger Weise betreten werden muss, so kann die beabsichtigte Verlegung dieser Bilder nur als ein Gewinn für dieselben bezeichnet werden. In seiner Besorgnis um den Bestand der Galerie erinnert der Herr Verfasser auch an gewisse Veräusserungen von Kunstwerken, welche in den dreissiger Jahren und später stattgefunden haben. Die gegenwärtige Verwaltung der Mu seen hat diese Vorgänge nicht zu verantworten. Ihrerseits hat sie sich öffentlich zu dem Grundsätze bekannt, auch nicht das kleinste Stück von den Kunstsammlungen abkommen zu lassen, und es kann dem Herrn Verfasser bei seinem Interesse für die Galerie nicht entgangen sein, wie jetzt zum ersten Male alle zum Inventar derselben gehörigen Werke auch wirklich zur Aufstellung gelangt sind. Schliesslich erwähnt der Ar tikel „aus dem Publikum“, dass das Zimmer der Sixtinischen Madonna umgestaltet und umgefärbt werden solle. Allerdings ist man der Ansicht, das einer Galerie, welche den unend lichen Vorzug hat, das vollkommenste Werk Rafaels zu besitzen, auch die Verpflichtung obliegt, dasselbe in der wür digsten Weise aufzustellen, und da die Tapeten und Vorhänge des fraglichen Raumes allmälig verschossen sind, so ist im Hinblick auf das bevorstehende vierhundertjährige Jubiläum des grossen Meisters beschlossen worden, denselben neu zu dekorieren. In welche Farbenstimmung das Zimmer dabei gesetzt wird, hängt von den anzustellenden Proben ab, für welche sich der Galeriedirektor des Beirates zweier in solchen Dingen bewährter Künstler versichert hat. (Reinholdshain bei Dippoldiswalde.) Kürzlich wurde ein 14 cm langes und 5 cm breites Beil aus hartem Grünsteiu- schiefer aufgefunden, dessen Stiellocli von 21 bis 25 cm zu nimmt. (Heber Berg und Thal. Jahrg. 6. Nr. 2.) (Pestenacker, nördlich von Landsberg.) In der Nähe sind neben Spuren von Gräbern ganze und zertrümmerte römische Gefässe, Teller, Krüge, Flaschen, Urnen aus Glas, Thon, Topfstein und samischer Erde gefunden worden, dabei ein silbernes Löffelchen, eiserne Messer u. s. w., welche Dinge von einer römischen Niederlassung herrühren dürften. (Augsb. Postztg.) Österreich -Un garn. (Wien.) Die grossartige Sammlung von alten Drucken und Kunstwerken, welche General Hauslab in Wien hinter lassen hat, ist von der Drugulin’schen Kunsthandlung in Leipzig erworben worden. Für dieselbe hat die österreichische Regierung vor einigen Jahren 80 000 Fl. geboten. (Dr. Anzg. Nr. 46.) (Prag.) Im Kloster Emaus wurde ein Teil des Kreuz ganges mit seinen ursprünglichen Fensteranlagen wieder her- gestellt. (Mitth. d. C.-Comm. Bd. 8. H. 4.) (Krakau.) Der hölzerne Aufbau des Hochaltars in der Domkirclie musste, weil die Säulen durchgefault waren, abge tragen werden. (Ebenda.) Schweiz. Es hat sich eine „Societe pour la conservation des mo- numents historiques“ gebildet. Der Jahresbeitrag ist auf 10 Francs jährlich festgesetzt. Den Sitz derselben gibt die „Revue historique“, der wir diese Notiz entnehmen, nicht an. (Aarau.) Das kantonale Antiquarium erwarb seit dem 1. März 1882 u. A. einen grossen eisengetriebenen Thürklopfer mit Bildwerk auf gestanzter Folie, aus dem 17. Jahrhundert; ein silbernes Wappenschild des Reichsfürsten und Murenser- Abtes Placidus ZUrlauben von 1701; 2 grosse Fayenceplatten, alt-Winterthurer Porzellan; 2 Fayencetassen, Meissner Por zellan; 2 Paar altchinesische Doppelsalzfässchen; altchine sische Tafelglosse aus Porzellan; Schalltopf aus dem Chor der Johanniterkapelle zu Rheinfelden, von 1455; 6 Stück im Töpferofen missratener altrömischer Essteller; Irdenlampe, ausgegraben zu Baisthal; 3 chinesische Thonfigürchcn aus Nikolajeffsk in Ostsibirien; Porträt-Medaillon des Venetianer- Dogen Leonardo Loredano, gestorben 1521; 2 Devotionale aus Kloster Gnadenthal; Thonglasiertes Zwergenfigürclien aus dem Abbruche des Hallerthörleins zu Nürnberg; Holzstatuette der heiligen Ursula, bemalt und vergoldet; Lesekanzel aus dem ehemaligen Wettinger Refektorium von 1601, kleine Wappen truhe von 1665; vierthüriger eingelegter Münzschrank; 35 Stück antike griechische Münzen; 917 römische Kupfermünzen; 20 reliefierte Fries- und Gesimsstücke nebst Akroterien aus einem römischen Portikus zu Wiudisch; mehrere Werkstücke aus dem 1882 aufgedeckten Burgstall des Grafenschlosses Thierstein-Homburg ob Wittnau; 24 Stück alt-Nürnberger Kuchenmodelle. (Argovia. Bd. 13.)
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