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Zeitschrift für Museologie und Antiquitätenkunde sowie verwandte Wissenschaften
- Bandzählung
- 4.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Eph.art.88-4.1881
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id407977015-188100006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id407977015-18810000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-407977015-18810000
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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folger Herzog August der Aeltere, Bischof zu Ratze burg, Heckmünzstätten errichteten und geringhaltige Münzen ausgehen Hessen. Schon aus dieser That- sache erklären sich die grossen Massen und die ver schiedenartigst gewählten Gepräge der braunschwei gischen Münzen der Kipperzeit zur Genüge. Trotz der während jener berüchtigten Zeit im grossartigen Massstabe betriebenen Ausmünzungen sind indess doch manche der damals entstandenen Gepräge heut zu Tage wie verschwunden, die co- lossalen 'Nachstellungen, die jene immer gering haltiger ausgebrachten Münzen bald erfuhren, und der Verruf, der jene schlechten Münzgattungen als bald traf, haben unter diesen Sorten mitunter recht gründlich aufgeräumt. An Silbermünzen liefert wohl hin und wieder ein in den damaligen Kriegswirren eilig verborgener, jetzt erst zum Vorschein kommen der Schatz eine Ausbeute, die Kupfermünzen da gegen jener Zeit, bei denen Niemand wegen der Geringfügigkeit ihres Werthes an Vergrabung dachte, und die überdies durch eine solche sicher auch zu Grunde gegangen sein würden, gehören zum Theil zu den recht seltenen Münzen. Sie würden noch rarer sein, wenn nicht hin und wieder in Archiven oder auf den Rathhäusern noch Beutelclien solcher Kupferprägungen, die als Proben oder sonst wie dorthin gelangt waren, aufgehoben worden wären. Die grossen derartigen Kupfermünzfunde, die vor Jahren in Kamenz in Sachsen und auf dem Rathliause in Schweinfurt gemacht wurden, enthielten nur Münzen dieser Städte, dagegen war jener Pund, der im Anfänge der fünfziger Jahre im Archive der Stadt Göttingen gehoben wurde, nicht nur der Stück zahl seiner Münzen nach, die in die Tausende ging, sondern auch hinsichtlich der Mannichfaltigkeit, der Gepräge von aussergewöhnlicher Bedeutung. Er lieferte zwar verschiedene Sorten in grösser Masse, enthielt dagegen manche Gepräge auch nur in einem einzigen Exemplare, dabei war die Erhaltung der Stücke eine solche, dass man bei vielen an nehmen konnte, sie seien noch gar nicht im Course gewesen und unmittelbar nach ihrer Ausmünzung an den Ort ihrer langen Verwahrung gekommen. Aus diesem für die Kunde von den Kupfermünzen der Kipperzeit Niedersachsens bedeutungsvollen Funde hatte der unlängst in Göttingen verstorbene Universitäts-Rath Th. Wolff die erste Auswahl. Der erste Band von Neumanns Beschreibung der be kanntesten Kupfermünzen beweist durch sehr häufige Bezugnahme auf die Exemplare der Wolff’schen Sammlung, welche Seltenheiten aus jenem in Göt tingen aufgespeichert gewesenen Vorrathe gehoben worden waren. Bekanntlich sind die Massen dieses hochinteressanten Fundes im Jahre 1856 zugleich mit dem Göttinger Münzkabinet öffentlich verkauft worden. Die zahlreichen in den Besitz des Univer sitäts-Raths Wolff gelangten Bestandtheile des Fundes wurden nach Wolffs Tode (f 11. Juli 1879) mit dessen Münzsammlung ebenfalls veräussert. Der Freundlichkeit des den Verkauf leitenden, dem Ver storbenen eng befreundet gewesenen Herrn Gymnasial- Director Dr. G. Schmidt in Halberstadt verdanken wir es, dass wir eine grosse Reihe der interessan testen Münzen der Wolff’schen Sammlung für unsere Sammlung erwerben konnten. Zu diesen von uns gemachten Erwerbungen zählt nun auch jenes wich tige Kupferstück des Herzogs Julius Ernst zu Dannen berg, das als das bisher einzig bekannte Exemplar gilt, und als solches ebenfalls erst jenem grossartigen Göttinger Rathhausfunde entnommen worden war, von dem wir eben gesprochen. Dasselbe ist zwar in Neumanns schon angezogenem Werke als eine „ausserordentlich seltene“ Münze aus der Sammlung des Universitäts - Raths Wolff beschrieben worden, allein die gegebene Beschreibung ist unrichtig, sei es, dass Neumann dieselbe nach einem verdrückten Abdrucke gegeben, oder dass der frühere Besitzer das allerdings flüchtig hergestellte Gepräge nicht völlig hatte erkennen können und in Folge dessen eine unzutreffende Mittheilung an Neumann hatte gelangen lassen. Die Beschreibung des Stückes be darf daher der Richtigstellung, damit der hinsicht lich desselben in Neumanns Werke untergelaufene Irrthum sich nicht weiter verschleppe. Das Gepräge der in Rede stehenden Kupfer münze, eines Sechspfennigers von 1621, ist fol gendes: Vorderseite. (Oben beginnend:) IuL : ERN : D : G : D • B • ET L : Die beiden Leoparden, über einander, von rechter Seite, also linkshin. Rückseite. In 4 Zeilen: • VI • | PEN [ NING | 1621 Durchmesser: 17 mm. Der Schluss der Umschrift der Vorderseite ist etwas verschwommen, so dass die Angabe Neumanns (Nr. 7402), derselbe laute D ■ BR EL, wohl ver zeihlich ist, wie denn auch die bezüglich der Inter- punction dort vorkommenden Abweichungen sich übersehen Hessen. Der Hauptfehler der Neumann’- schen Beschreibung besteht darin, dass dieselbe das Bild der Vorderseite verkannte. Statt als solches die beiden nach links schreitenden Leoparden zu nennen, wird dort ohne Bedenken gesagt „der Löwe nach der Linken springend“. An diesem Beispiele zeigt sich wieder einmal recht deutlich, wie leicht sich Irrthümer in die Literatur ein schleichen können. Wäre die Neumann’sche Beschrei bung unsererseits nicht mit dem Wolff’schen Exem plar verglichen worden, so würde es späteren Schrift stellern, ohne vom Verbliebe des Wolff’schen Exem-
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