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Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst
- Bandzählung
- 40.1915,1-2
- Erscheinungsdatum
- 1915
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- Deutsche Gesellschaft für Chronometrie e.V.
- Lizenz-/Rechtehinweis
- CC BY-SA 4.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id318544717-191501001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id318544717-19150100
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-318544717-19150100
- Sammlungen
- Uhrmacher-Zeitschriften
- Technikgeschichte
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Nr. 1 (1. Januar 1915)
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Feldpostbriefe (Schluss aus Nr. 24, Jahrg. 1914)
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Umtaufe notwendig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftAllgemeines Journal der Uhrmacherkunst
- BandBand 40.1915,1-2 -
- TitelblattTitelblatt -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis III
- AusgabeNr. 1 (1. Januar 1915) -
- ArtikelAnzeigen -
- ArtikelBekanntmachungen der Verbandsleitung 1
- ArtikelGedanken zum Jahreswechsel in der Kriegszeit 2
- ArtikelFeldpostbriefe (Schluss aus Nr. 24, Jahrg. 1914) 3
- ArtikelUmtaufe notwendig 4
- ArtikelPlauderei über den Antrieb des Pendels 5
- ArtikelAus der Werkstatt 7
- ArtikelInnungs- und Vereinsnachrichten des Zentralverbandes der ... 7
- ArtikelVerschiedenes 7
- ArtikelKonkursnachrichten 8
- ArtikelPatentbericht 8
- ArtikelFrage- und Antwortkasten 8
- ArtikelAnzeigen III
- AusgabeNr. 2 (15. Januar 1915) -
- BandBand 40.1915,1-2 -
- Titel
- Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst
- Autor
- Links
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4 Allgemeines Journal der Uhrmacherknnst. Wacht am Rhein“, „Heil dir im Siegerkranz“ sowie andere Schlager, j alles, um es den lieben Gästen rechtzumachen. Es ist eben alles Geschäft, und da ist die Ueberzeugung Nebensache, wenn es nur etwas einbringt. Und so mutet es einen gar komisch an, aus französischem Munde deutsche Weisen zu hören. Sonst sind die Leute hier einfach und anspruchslos, beinahe bescheiden, möchte man sagen. Der Belgier arbeitet auch nicht gern, seine liebste Beschäftigung ist, die Hände in die Hosentaschen zu stecken und an den Strassenecken stehen und gucken, stundenlang an einer Stelle; das Aeussere in bezug auf Haltung nachlässig, bei nahe schlapp. Die Weiber hingegen kleiden sich adrett und sind auch kokett, ganz die Art ihrer französischen Nachbarn. Im allgemeinen hat man den Eindruck, dass die guten Leute durch ihr Pflegma ein gut Stück in der Kultur zurückgeblieben sind. Da gibt es vieles zu ändern und vieles zu bessern in der Zukunft. Einem landschaftlich so schönen und reichen Lande wie Belgien kann man nur wünschen, dass es einmal dereinst mit deutscher Gründlichkeit bearbeitet wird, dann muss und wird hier ein guter Wohlstand eintreten. Doch nun will ich auf die dienstlichen Obliegenheiten eines Landsturmmannes noch einen kleinen Seitenblick werfen, damit Sie sich eine Vorstellung machen können, in welcher Weise wir hier unsere Dienstobliegenheiten erfüllen. Wie ich schon früher erwähnte, besteht der Dienst in der Hauptsache aus Wachtdienst. Der zu bewachende Teil ist so gross, dass täglich die Hälfte der Kompagnie auf Wache zieht, und zwar findet der Wechsel des Mittags statt, genau wie in der Garnison, so dass jeder Land sturmmann eine Nacht auf Wache ist, wo er nur mit Unter brechungen sein Strohlager aufsuchen kann, während er die zweite Nacht in seinem Quartier ohne Unterbrechung schlafen kann, und zwar auch auf einem reichlichen Strohlager. Jeder Mann verfügt über zwei wollene Decken, so dass er sich genügend gegen Kälte zu schützen vermag. Ein Bett ist uns schon längst ein unbekannter Fremdkörper geworden. Unser Quartier, eine Schule, ist mit Zentralheizung versehen, so dass wir. solange wir hier liegen, in bezug auf die Kälte geschützt sind. Die wachtfreien Mann schaften haben vormittags bis 10 Uhr Exerzieren, Schiessen oder sonst etwas Aehnliches, um 12 Uhr wird gegessen, dann zieht die neue Wache auf, nachmittags eine Stunde Instruktion oder Ge wehrreinigen, Sachen instandsetzen, so wickelt sich ein Tag nach dem anderen stets gleichmässig ab. Daneben arbeiten ein be stimmter Teil Leute in dem Verwaltungsapparat; es sind lauter kleine Kommissionen, die eine kauft ein, die andere schafft Brenn material heran, die Küche kocht morgens Kaffee, mittags warmes Essen, abends Abendbrot, warm oder kalt, die Fleischer schlachten. Bei einem Bäcker werden täglich die erforderlichen Brote ge backen. Alles ist systematisch bis ins kleinste geordnet, und der Apparat arbeitet vorzüglich. Ein peinlich genaues Buchhaltungs system gibt über den Verbrauch genauesten Aufschluss; die Ab rechnungen müssen mit der bekannten Genauigkeit auf den Pfennig stimmen. Alle Fäden laufen zusammen im Bureau der Kompagnie, und wenn dabei die tägliche Verpflegung des einzelnen Mannes nicht über 1 Mk. kostet, so können Sie sich bei der Schwierigkeit der Verhältnisse wohl vorstellen, wie vorzüglich gewirtschaftet wird. Alle Aemter werden von geeigneten, meist erfahrenen Geschäftsleuten ausgeführt und von Offizieren überwacht und kontrolliert. Die Berechnung der Verpflegung, Löhnung, Quartier ist ziemlich umfangreich, wird aber sinnreich und beinahe raffiniert ausgeführt und wirft ein bezeichnendes Licht auf die hervor ragenden Einrichtungen in unserer Armee. Es wird nicht planlos gearbeitet, und wenn ich z. B. erwähne, dass das Schlachten eines Schweines, welche hier selten sind, immer erst befohlen wird, ehe es erfolgen darf, so können Sie daraus ersehen, dass mit allen Faktoren gerechnet wird, dass nichts vergeudet wird, dass aber auf der anderen Seite auch für das leibliche Wohl ergehen jedes einzelnen gesorgt wird. Jeder einzelne hat seine Beschäftigung, jeder einzelne muss wissen, was er zu tun hat und jeder füllt seinen Platz aus. Das kameradschaftliche Inein anderarbeiten erleichtert den ganzen Betrieb, und so steht eben einer für den anderen ein, von oben bis unten, als etwas ganz Selbstverständliches. Dabei gibt es heitere und tragische Augen blicke in wechselnder Reihenfolge, und bei alledem empfindet man gar nicht mehr, dass man schon 3 Monate von Hause fort ist; der Mensch gewöhnt sich an alles. So könnte ich nun noch manchen Bogen vollschreiben, aber für dieses Mal soll es genug sein. Wir wollen nur hoffen und wünschen, dass alles, was wir jetzt im Interesse unseres Vaterlandes tun, dazu beitragen möge, nach dieser schrecklichen Kriegszeit uns recht viele segensreiche Jahre zu bescheren, und dass wir dann alle Gelegenheit haben, an don Erfolgen unseres ruhmreichen Heeres auf lange Jahre hinaus zu zehren und ein friedliches Dasein zu führen. Damit schliesse ich für heute mit herzlichen Grüssen Ihr ergebener Walter Quentin. Umtaufe notwendig. Aus unserem Leserkreise erhalten wir unter obiger Ueber- dem Bestreben auf Aenderung entgegenstehende Haltung des schrift folgende Zuschrift: Verlages wohl achte, aber ich denke, wir gehen einer Zeit der Es geht durch alle deutschen Gaue ein kräftiger Zug, die völkischen Wiedergeburt entgegen, gegenüber deren Sturmhauche in unserer Sprache mehr oder weniger eingebürgerten Fremd- s solche Rücksichten nicht standhalten können, worte zu-beseitigen und, wo es nötig ist, durch deutsche Laute Klingt denn: „Hauptverband Deutscher Uhrmacher- zu ersetzen. Manchmal kommt uns ein solches Ersatzwort recht Innungen und -Vereine und „Zeitschrift der Uhr sonderbar vor, aber man gewöhnt sich schon daran, wenn man macherkunst“ nicht auch ganz nett? Reissen wir ruhig ein, es einige Mal gehört oder gelesen hat. Es würde hier zu weit um neu un ^ besser aufzubauen! C. 0. in G. führen, auf beweisende Beispiele einzugehen, und es würde auch Anmerkung der Schriftleitung: Wir sind schon seit nichts zur Sache tun. Jahren bemüht, Fremdwörter in unserer Zeitschrift möglichst Zwei Worte sind es, die dem völkischen Bestreben des Uhr- zu vermeiden, und haben in diesem Sinne immer wieder auf machers in sprachlicher Hinsicht entgegenstehen und die ihm unsere Mitarbeiter eingewirkt. So haben wir schon lange keine unangenehm in das Ohr klingen, seit sein Gewissen durch die „Redaktion“ mehr, sondern eine „Schriftleitung“; auch beim Ereignisse der letzten Zeit geschärft worden ist. Sie heissen: „Zentralverband“ gibt es keinen „Sekretär“ oder „General- „Zentral“ und „Journal“. Ich bitte Sie in Ihrer Fachzeitschrift sekretär“, sondern einen „Geschäftsführer“; auch der Vorsitzende folgenden Vorschlag zur Erörterung zu stellen. hat durchaus nicht den Ehrgeiz, „Präsident“ zu heissen. In Bei nächster Gelegenheit wird das Wort „Zentralverband“ den Vereinsnachrichten haben wir immer soviel als möglich die durch das Wort „Hauptverband“ ersetzt und dessen Sprachrohr, fremden Werte durch gut deutsche ersetzt. Um hiervon eine das „Allgemeine Journal der Uhrmacherkunst“ in „Allgemeine kleine Auslese zu bieten, führen wir die nachstehenden Worte auf, Zeitschrift der Uhrmacherkunst“ umgewandelt, wobei noch zu , die wir in den letzten Wochen mit dem Blaustift getilgt haben: überlegen wäre, ob der Kürze halber das „Allgemeine“ nicht Debatte, Kassierer, Decharge, Akklamation, Lokal, Revisoren, noch wegfallen könnte. Spesen, speziell, intern, Etat, diverse, prompt, akzeptiert, existieren, Ich weiss wohl, dass der Name: „Allgemeines Journal der zirkulieren usw. Uhrmacherkunst“ etwas Ehrwürdiges an sich hat, und dass es j Wenn wir bisher den Namen unserer Zeitschrift immer noch schwer ist, einen Namen zu ändern, dessen Ruf zu jederZeit ein nicht geändert haben, so hatte das seine gewiss gewichtigen blanker und ehrenhafter gewesen ist, so dass ich eine allenfallsige: Gründe. Der Name einer alten Zeitschrift stellt einen Wert dar,
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