Vicepräsident, ist es Ihnen gefällig, das Direktorium bei diesem Vortrage zu übernehmen? (Vicepräsident v. Friese n.nimmtdenPlatz des Präsidenten ein, welcher Letztere sich aus dem Saal entfernt.) Bürgermeister Hübler: Das Allerhöchste Decret, die Aufwandentschadigung für die Präsidenten beider Kammern be treffend, ist am 14. September an die Stände und zwar zunächst an die zweite Kammer gelangt. Es lautet folgendermaßen (s. dasselbe in Nr. 4 der Mittheilungen über die Verhandlungen der zweiten Kammer, S. 54). Die jenseitige Kammer hat nun auf Anrathen ihrer Deputation den Beschluß gefaßt: „sich mit dem Decret vollkommen einverstanden zu erklären". Es ist die Sache durch Protocollextract an die diesseitige Kammer gelangt und von dieser der zweiten Deputation zur Prüfung überwiesen worden. Ihre zweite Deputation kann nach angestellter Prü fung Ihnen nur rathen, nach dem Beschluß der jenseitigen Kam mer auch Ihrerseits das Eknverständniß mit dem Allerhöchsten Decret auszusprechen. Vicepräsident v. Friesen: Die Finanzdeputation schlägt vor, dem Allerhöchsten Decret vom 14. September 1845, die 'Aufwandentschädigung für die Präsidenten beider Kammern be treffend, auch unsererseits die Beistimmung zu ertheilen. In so fern Niemand über den Gegenstand zu sprechen wünscht, könnten wir zur Abstimmung schreiten. Da Niemand sich er bebt, über den Gegenstand zu isprechen, so habe ich die Abstim mung und zwar nach Vorschrift der Landtagsordnung durch Namensaufruf vornehmen zu lassen. Die Herren Staatsminister verlassen den Saal. Sämmt- liche Mitglieder erklären sich mit Ja. Hierauf erscheint Prä sident v. Carlowitz wieder im Saale und nimmt den Präsiden tenstuhl ein. Präsident v. Carlowitz: Es bleibt nur noch übrig, die Zeit der nächsten Sitzung und die Tagesordnung zu bestimmen. Was die Sitzungszeit selbst anlangt, so bestimme ich sie auf mor gen 10 Uhr. Auf die heutige Tagesordnung hatte ich noch den Bericht der ersten Deputation über die Verjährungsfrist ge bracht. Indessen giebt es einen Gegenstand, der noch dringen der erscheint, den ich aber nicht auf die heutige Tagesordnung gebracht hatte, weil der Referent abwesend ist. Es wird der selbe morgen wieder gegenwärtig sein, und so würde ich diesen Gegenstand, nämlich die Berathung des Berichts über die Er lassung einer Adresse, zunächst auf die morgende Tagesordnung bringen, wenn die Staatsregierung damit einverstanden ist; denn nach der Landtagsordnung gebührt den Vorlagen der Staatsregierung der Vorzug vor den Petitionen. Staatsminister v. Könneritz: Das Ministerium hat kein Bedenken dagegen. Präsident v. Carlowitz: Demnach bestimme ich zurTages- ordnung 1) den Bericht der dritten Deputation über die Er lassung einer Adresse und 2) den Bericht der ersten Deputation über Einführung einer kurzen Verjährungsfrist. Die Sitzung ist aufgehoben. Schluß der Sitzung 1^ Uhr. Mit der Redaction beauftragt: v. Gretschel. Druck und Papier von B. G. Teubner in Dresden.