v. Posern: Ich kann mich damit nicht einverstehen, denn habe ich einmal Etwas für recht und nothwendig erkannt, so liebe ich, rücksichtlich meiner Anträge, Bestimmtheit. Präsidentv. Gersdorf: Es scheinen die geehrten Depu- tationsmitglicder von ihrem Gutachten nicht abzugehen , und ich werde daher, wenn Niemand mehr spricht, dem Herrn Referenten das Schlußwort geben, Referent v. Heynitz: Ich muß auf das Wort verzichten, da bereits, was ich sagen wollte, zum Theil von andern Sprechern angeführt und die Debatte schon so weitläufig geworden ist. Präsident v. Gersdorf: Die Deputation hat das Recht, zu verlangen, daß auf ihr Gutachten zuerst die Fragstellung ge richtet werde. Meiner Idee zufolge, in Bezug auf die Frag stellung, würde ich so fragen: Tritt man dem Anträge bei, daß die Petenten zurückzuweisen sind? Wird darauf mit Ja geant wortet, so wende ich mich zu den Anträgen der Deputation. Wird diese erste Frage verneint, so wende ich mich zu den An trägen der Petenten unter 3 und K auf der ersten Seite. Ich frage also nun: ob die Kammer der Deputation beistimmt, daß die Petenten zurückzuweisen sind? — Wird gegen eine Stimme bejaht. Präsident v. Gersdorf: Ich werde also auf die Anträge der Petenten unter » und l> keine Frage richten, sondern gehe nun auf die Vorschläge der Deputation über. Der erste derselben unter 1) lautet: „Dieselbe wolle in Erwägung ziehen, wie der hiesigen Thierarzneischule oder vielmehr dem damit verbundenen Thierhospital rücksichtlich der Behandlung von Rindern und! Schafen eine größere Ausdehnung zu geben sei." Tritt die Kammer diesem Antrag der Deputation bei? — Es antworten 24 Stimmen gegen 16 mit Ja. Präsident v. Gersd 0 rf: Ich frage ferner: Tritt die Kam mer dem Vorschlage-der Deputation unter Nr. 2 bei, welcher so lautet: „Dieselbe wolle Veranstaltung treffen, daß in hiesiger Thierarzneischule auch Vorlesungen über homöopathische Thier heilkunde gehalten würden."? — Durch 26 gegen 14 Stimmen wird beigetreten. Präsident v. Gersdorf: Der dritte Vorschlag der Depu tation lautet so: „Dieselbe wolle erörtern, ob nicht durch eine für Thierheilmittel herabgesetzteApvlhekertaxe wohlfeilere Thier arzneien zu erlangen seien." Und ich frage: ob die Kammer diesen Theil des Gutachtens annehme? — Er wird durch 24 gegen 16 Stimmen angenommen. Präsident v. Gersdorf: Es wird nun mit Namensauf ruf darüber abgestimmt werden müssen, ob Sie den in seinen ein zelnen Theilen angenommenen Deputationsbericht in seiner Ge- sammtheit annehmen. — Bei dem nun erfolgenden Namensauf ruf antworten 24 Stimmen mit Ja, 16 mit Nein. Präsident v. Gersdorf: Ueber die nächste Tagesordnung läßt sich heute noch nichts bestimmen, da wir keine Vorlagen ha ben; ich werde Sie daher zur nächsten Sitzung durch Karten ein laden, ersuche sie aber, noch einen Augenblick zu verziehen, weil ich noch Etwas zu Ihrer Kenntniß bringen möchte, was nicht in die Sitzung gehört. Schluß der Sitzung H3 Uhr. Druck und Papier von B. G. Teubner in Dresden. Mit der Redattion beaustragtr v. Gretschel.