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Mitteilungen über die Verhandlungen des Ordentlichen Landtags im Königreiche Sachsen / 2. Kammer
- Bandzählung
- 1913/14,3
- Erscheinungsdatum
- 1914
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Hist.Sax.I.118-V,1913/14,2.K.,3
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id20028363Z2
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id20028363Z
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-20028363Z
- Sammlungen
- Sächsische Landtagsprotokolle
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Datum - Sitzung
- 1913/14
- Titel
- 64. Sitzung
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Protokoll
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Datum - Sitzung
- 1914-03-18
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftMitteilungen über die Verhandlungen des Ordentlichen Landtags im ...
- BandBand 1913/14,3 -
- TitelblattTitelblatt -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- Protokoll64. Sitzung 2043
- Protokoll65. Sitzung 2103
- Protokoll66. Sitzung 2115
- Protokoll67. Sitzung 2129
- Protokoll68. Sitzung 2183
- Protokoll69. Sitzung 2195
- Protokoll70. Sitzung 2279
- Protokoll71. Sitzung 2329
- Protokoll72. Sitzung 2421
- Protokoll73. Sitzung 2519
- Protokoll74. Sitzung 2525
- Protokoll75. Sitzung 2555
- Protokoll76. Sitzung 2621
- Protokoll77. Sitzung 2673
- Protokoll78. Sitzung 2769
- Protokoll79. Sitzung 2793
- Protokoll80. Sitzung 2837
- Protokoll81. Sitzung 2923
- Protokoll82. Sitzung 2961
- Protokoll83. Sitzung 2995
- BandBand 1913/14,3 -
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(Abgeordneter vr. Kaiser.) (^) uns auf den Standpunkt des Bundesrates stellen, der wohl keineswegs allzu engherzig, sondern ziemlich weit gehend gewesen ist und der sich bei Gelegenheit der in Bayern aktuell gewordenen Frage dahin ausgesprochen hat, daß „Ordenstätigkeit in dem hier in Frage stehendem Sinne jede priesterliche oder sonstige religiöse Tätigkeit gegen über anderen ist; nicht untersagt sind wissenschaftliche Vorträge, die das religiöse Gebiet nicht berühren". Ich will nun keineswegs auf die Jesuiten zukommen, ich will auch nicht die Gewissensfrage stellen, ob wir in Sachsen Jesuiten haben, ich will insoweit weder die Regierung noch die Beteiligten in diesem Hause zum Offenbarungs eide treiben (Heiterkeit.) Ich habe auch keine Unterlagen, wie ich ohne weiteres zugebe, für die Frage, ob wir in der Tat in Sachsen Jesuiten haben. Also ich stelle eine derartige Behauptung nicht auf. Ich will Ihnen nur an drei Beispielen zeigen, daß doch offenbar die Bestimmungen des 1876 er Gesetzes nicht mit der genügenden Schärfe gehandhabt werden, und zwar bezieht sich das auf die folgenden Fälle. In diesen Wochen ist ein Franziskanerpater, Pater Elpidius, in Sachsen herumgezogen, der, wie dieser Prospekt M hier sagt, „ein rheinischer Ordensmann in grauer Mönchs- kutte"ist. MeineHerren! Der beschäftigt sich in derHauptsache bei seinen Vorträgen, die er in vielen Orten Deutschlands, insbesondere auch Sachsens, gehalten hat, mit der Alkohol frage; er ist Abstinent, und ich bin der letzte, der gegen diese Antialkoholbewegung etwas Übles gesagt haben will; im Gegenteil, ich erkenne an, daß sie recht viel Gutes im Gefolge gehabt hat, und würde niemals dagegen sein, daß auch von der katholischen Seite diese Alkoholbewegung gefördert wird, allerdings, muß ich zugeben, bis zu einer gewissen Grenze, über die ich selbst nicht hinaus gehen möchte. (Heiterkeit.) Aber, meine Herren, das nebenbei. Ich bemerke: es ist doch etwas Eigentümliches: sobald wir in Deutschland und auch in Sachsen eine derartige Bewegung, die gewissen idealen Zielen nachgeht und idealen Beweggründen ent sprungen ist, haben, sofort tritt konfessionelle Spaltung ein. Wir haben nicht nur konfessionell organisierte Arbeiter, konfessionell organisierte Handwerker, wir haben jetzt sogar die Spaltung zwischen dem katholischen und dem evangelischen Alkohol. (Heiterkeit.) Es muß doch immer ein innerer Grund vorhanden sein zu dieser Spaltung, den ich nicht näher erörtern will, und man muß es bedauern, daß derartige, wie ich sie M einmal nennen will, Knltnrerscheinungen immer vom konfessionellen Standpunkte aus betrachtet werden. (Sehr richtig! bei den Nationalliberalen.) Aber, meine Herren, das ist nicht die Hauptsache, sondern diese Vorträge des Pater Elpidius, der in der Mönchskutte erscheint und durch seine stammende Bered samkeit großen Eindruck erweckt, sind ganz gewiß nicht in allererster Linie für die Alkoholbewegung bestimmt. Wenn man einmal den Prospekt liest, den ich hier habe, so wird man den Eindruck nicht los, daß es doch wohl ein Versuch ist, auch bei uns in Sachsen die Ordensleute in brauner Kutte einzuführen und uns an diesen Anblick zu gewöhnen. Man braucht nur einmal zu lesen, was der hochwürdige Bischof Bertram von Hildesheim auf diesem Prospekt von diesem rheinischen Ordensmanne im braunen Kleide sagt: „Es ist mir vorgekommen, als ob der heilige Franziskus wieder auferstanden sei, um alle durch sein Wort und sein Beispiel zu höheren Zielen zu führen." Immerhin, meine Herren, gebe ich zu, daß bei diesen Vorträgen das religiöse Moment in den Hintergrund ge treten sein mag. Nicht so ist das der Fall bei dem Pater Kassiepe, der zur selben Zeit Missionsvorträge in Sachsen veranstaltet. Dem Pater Kassiepe steht die Alkohol bewegung nicht als mildernder Umstand zur Seite. Missions vorträge sind ganz zweifellos religiösen Inhalts, und wenn Sie sich die Auslegung ansehen, die der Bundesrat über die Ordenstätigkeit gegeben hat, so werden Sie zugeben müssen, daß hier ein Ordensmann Ordenstätigkeit in Sachsen ausgeübt hat. Nun, meine Herren, noch ein Fall, der sich hier unter unseren Augen abgespielt hat! Es betrifft das die so genannten Exerzitien, die im November 1913 von einem Mönche im Königlichen Josephinenstifte in Dresden ab gehalten worden sind. Diese Exerzitien sind, damit ich Ihnen einen Einblick in die Frage gebe, ob es religiöse Vorträge gewesen sind oder nicht, so gehalten gewesen, daß nach der Einladung, die in der „Sächsischen Volks zeitung" steht, z. B. am Sonntag, dem 16. November, 11 Uhr vormittags erster Vortrag stattfand, nachmittags 3 Uhr zweiter, nachmittags 5 Uhr dritter Vortrag; Montag, den 17. November, vormittags ^9 Uhr heilige Messe, ^10 Uhr erster, nachmittags 3 Uhr zweiter, nachmittags Vz6 Uhr dritter Vortrag und heiliger Segen; Dienstag, den 18. November, vormittags ^9 Uhr heilige Messe, '/z10 Uhr erster, nachmittags 3 Uhr zweiter, nach mittags */,6 Uhr dritter Vortrag und heiliger Segen;
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