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Mitteilungen über die Verhandlungen des Ordentlichen Landtags im Königreiche Sachsen / 2. Kammer
- Bandzählung
- 1917/18,3
- Erscheinungsdatum
- 1918
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Hist.Sax.I.118-V,1917/18,2.K.,3
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id20028444Z2
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id20028444Z
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-20028444Z
- Sammlungen
- Sächsische Landtagsprotokolle
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Datum - Sitzung
- 1917/18
- Titel
- 56. Sitzung
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Protokoll
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Datum - Sitzung
- 1918-05-06
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftMitteilungen über die Verhandlungen des Ordentlichen Landtags im ...
- BandBand 1917/18,3 -
- TitelblattTitelblatt -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- Protokoll56. Sitzung 1807
- Protokoll57. Sitzung 1873
- Protokoll58. Sitzung 1903
- Protokoll59. Sitzung 1943
- Protokoll60. Sitzung 1979
- Protokoll61. Sitzung 2011
- Protokoll62. Sitzung 2069
- Protokoll63. Sitzung 2115
- Protokoll64. Sitzung 2125
- Protokoll65. Sitzung 2143
- Protokoll66. Sitzung 2149
- Protokoll67. Sitzung 2159
- Protokoll68. Sitzung 2163
- Protokoll69. Sitzung 2165
- Protokoll70. Sitzung 2181
- Protokoll71. Sitzung 2185
- Protokoll72. Sitzung 2227
- Protokoll73. Sitzung 2239
- Protokoll74. Sitzung 2249
- BandBand 1917/18,3 -
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1856 II- K 56. Sitzung, (Gtaatsmiuister v. Seydewitz.) so müßte doch die dann unbedingt eintretende Zunahme der Staatsschulden in Bälde zu einer Vermehrung der Ausgaben für Verzinsung und Tilgung der Staats schulden und somit zu einer schließlich noch größeren Be lastung des Reichshaushalts führen. Wirklich finanzielle Vorteile können nur durch Vermehrung der Einnahmen oder Verminderung der Ausgaben erzielt werden. Rein rechnerische Vorgänge der eben gedachten Art haben wohl etatrechliche Bedeutung, können aber auf die Dauer wirt schaftliche Erfolge nicht zeitigen. Im vorliegenden Falle würden sie sicher sehr bald schwere Nachteile Hervorrufen. Man wird also die Kirchhoffschen Annahmen als allenthalben haltlos bezeichnen müssen, wie auch der Herr Referent das zutreffend in seinen Ausführungen dar gelegt hat. Und wenn Exzellenz Kirchhoff selbst un geachtet aller Sachverständigen, in der objektivsten Weise geführten Widerlegungen bei seiner Ansicht beharrt und nach wie vor die irreführende Behauptung eines leicht zu erlangenden Gewinns von einer Milliarde in der Öffentlich keit aufrechterhält, so ist das ein überwiegen der Energie des Willens über die Energie des Denkens, die bei einem Fachmann doch schließlich wundernehmen muß. Wenn man bedenkt, daß die Eisenbahnen Deutschlands in der Friedenszeit rund 600 Millionen Mark Über schüsse erzielt haben, so ist es ja auch für jeden Laien M auf den ersten Blick verständlich, daß es schlechterdings unmöglich ist, durch Eingreifen des Reichs diese Über schüsse ohne weiteres auf 1600 Millionen zu erhöhen. (Sehr richtig!) Ist nun die Hoffnung auf die Kirchhoffsche Milliarde tatsächlich erledigt, so stehen einem Übergang der deut schen Eisenbahnen auf das Reich doch auf der anderen Seite auch recht erhebliche Bedenken gegenüber. Der Herr Referent hat sehr mit Recht hervorgehoben, daß das Reich, wenn es die Eisenbahnen übernimmt, unbedingt das finanzielle Interesse in die erste Linie stellen müsse und stellen werde, da das Reich eben Geld braucht. (Sehr richtig!) Da aber mit der bloßen Vereinheitlichung oder mit Betriebsvereinfachungen, denen sich die einzelstaatlichen Verwaltungen übrigens naturgemäß auch von sich aus nach dem Krieg unterziehen werden, wenig oder nichts zu erreichen ist, so legt sich die Wahrscheinlichkeit nahe, daß das Reich den nötigen finanziellen Erfolg durch Tariferhöhungen herbeizuführen suchen wird, und zwar dann sicherlich in einem Umfange, demgegenüber die mäßigen Erhöhungen, die jetzt die Verwaltungen im am 6. Mai 1918 Hinblick auf die außerordentlich gestiegenen Betriebskosten durchgeführt haben, als verschwindend erscheinen würden. Ich schalte hier ein, daß die Rechtsgültigkeit der Tariferhöhung nicht bezweifelt werden kann. Es handelt sich hier um eine unbedingt gültige Verwaltungs maßregel, die bisher noch nicht bestritten worden ist. Wenn nun aber das Reich weit größere Erhöhungen durchführen würde, so wäre das für das verkehrstreibende Publikum ganz gewiß kein besonderer Vorzug. Dabei wäre aber nicht einmal sicher, ob damit wirklich ein erheblicher Reingewinn für das Reich zu erzielen wäre. Ganz abgesehen davon, daß allzu große Tariferhöhungen nur zu leicht den Verkehr behindern und schließlich absolut zu Mindereinnahmen führen können, kommt hier in Betracht, daß das Reich aller Voraussicht nach den Betrieb wesentlich teurer führen wird als die jetzt be stehenden einzelstaatlichen Verwaltungen; (Sehr richtig!) denn die Vereinheitlichung des gesamten Eisenbahn wesens in einer Hand führt naturgemäß zu einer Nivellierung, d. h. zu einer Beseitigung der verschiedenen Unterschiede und damit, da erfahrungsgemäß solche Ni vellierungen immer nach dem kostspieligsten Maßstab er folgen, zu starken Mehraufwendungen. Ich denke hier, abgesehen von persönlichen Ausgaben, an Betriebs- einrichtungen aller Art, rücksichtlich deren wesentliche Verteuerungen eintreten würden, da jeder Teil des Reichs das dem einen Teil Zugestandene auch für sich beanspruchen würde, während jetzt bei den selbständigen einzelstaatlichen Verwaltungen sich einzelne, in der Natur der Verhältnisse liegende Verschiedenheiten weit eher auf rechterhalten lassen. Die durch die Einheitlichkeit ge gebene Gleichmacherei würde sonach aller Voraussicht nach in Bälde die Ergebnisse der Tariferhöhungen voll ständig aufzehren, ja sie übertreffen. Nach alledem kann man einen finanziellen Gewinn für das Reich aus der Übernahme der deutschen Eisen bahnen in Reichshand nicht erwarten, wohl aber wären ganz abgesehen von den die Allgemeinheit belastenden Tariferhöhungen für die einzelnen Bezirke des Reichs mancherlei Nachteile zu befürchten, die im wesentlichen darauf beruhen, daß eine sorgsame Pflege der Wünsche der einzelnen Bezirke durch eine zentrale Leitung unmög lich in gleicher Weise bewirkt werden könnte, wie es jetzt geschieht, wo bodenständige Verwaltungen, die die Be dürfnisse ihrer Eingesessenen aus persönlicher Wahrnehmung kennen, unter sachverständiger Kontrolle und Mitwirkung der Stände des Landes über Eisenbahnfragen entscheiden. (Sehr richtig!)
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