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Mitteilungen über die Verhandlungen des Ordentlichen Landtags im Königreiche Sachsen / 2. Kammer
- Bandzählung
- 1917/18,2
- Erscheinungsdatum
- 1918
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Hist.Sax.I.118-V,1917/18,2.K.,2
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id20028446Z5
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id20028446Z
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-20028446Z
- Sammlungen
- Sächsische Landtagsprotokolle
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Datum - Sitzung
- 1917/18
- Titel
- 31. Sitzung
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Protokoll
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Datum - Sitzung
- 1918-02-21
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftMitteilungen über die Verhandlungen des Ordentlichen Landtags im ...
- BandBand 1917/18,2 -
- TitelblattTitelblatt -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- Protokoll28. Sitzung 945
- Protokoll29. Sitzung 981
- Protokoll30. Sitzung 1017
- Protokoll31. Sitzung 1055
- Protokoll32. Sitzung 1107
- Protokoll33. Sitzung 1127
- Protokoll34. Sitzung 1139
- Protokoll35. Sitzung 1169
- Protokoll36. Sitzung 1189
- Protokoll37. Sitzung 1219
- Protokoll38. Sitzung 1229
- Protokoll39. Sitzung 1259
- Protokoll40. Sitzung 1277
- Protokoll41. Sitzung 1323
- Protokoll42. Sitzung 1375
- Protokoll43. Sitzung 1387
- Protokoll44. Sitzung 1399
- Protokoll45. Sitzung 1429
- Protokoll46. Sitzung 1439
- Protokoll47. Sitzung 1461
- Protokoll48. Sitzung 1475
- Protokoll49. Sitzung 1495
- Protokoll50. Sitzung 1511
- Protokoll51. Sitzung 1591
- Protokoll52. Sitzung 1615
- Protokoll53. Sitzung 1655
- Protokoll54. Sitzung 1699
- Protokoll55. Sitzung 1743
- BandBand 1917/18,2 -
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(Abgeordneter Seger.) 0)) Der Herr Minister hat weiter erklärt, wir, die unab hängige Fraktion und besonders Genosse Fleißner, hätten Ihnen Rußland als Musterland vorgehalten. Das ist ganz irrtümlich. (Abgeordneter Fleißner: Ist mir nicht eingefallen!) Es handelt sich darum, daß wir sagen: Jetzt muß mit der Knegspolitik Schluß gemacht werden. Wir verlangen von den bürgerlichen Klassen nicht, daß sie die sozia listische Gesellschaftsordnung einsühren oder das, was in Rußland besteht. Ich gestehe offen, daß unser Ziel die Beseitigung der jetzigen Herrschaft und die Einführung des Sozialismus ist. Aber die Ausführungen des Herrn Ministers gingen nach einer anderen Richtung, nämlich daß wir solche Gewaltszenen, Unordnung, Anarchismus, wie es genannt wurde, nach Deutschland bringen wollten. Diese falsche Ausfassung muß zurückgewiesen werden. Der Herr Minister hat auseinandergesetzt: Wir brauchen einen Siegesfrieden, um Rohstoffe zu bekommen, und der Arbeiterschaft wegen. Wenn Sie nur die Arbeiter schaft nicht zu Tode lieben und sich zu Tode sorgen wollten um sie! Geben Sie der Arbeiterschaft die Frei heit, sich zu bewegen, die sie braucht, dann wird sie sich ihr Brot selbst schaffen, ohne Ihre Rohstoffe. Sie können sich eine Gesellschaftsordnung nicht anders denken als M aus Ausbeutern und Ausgebeuteten bestehend, daß es aber noch eine andere Form, eine kollektivistische gibt, wo nicht mehr für den Markt, sondern für den Selbst verbrauch, nicht um des Gewinnes wegen gearbeitet wird, das geht Ihnen nicht in den Sinn, das werden wir aber nicht nur in Rußland, sondern noch in verschiedenen an deren Ländern, ganz besonders wahrscheinlich auch in Deutschland erleben. Auch Deutschland ist für die kollek tivistische Wirtschaft überreif. Die Sorge um die Zukunft der Arbeiterschaft dürfen Sie der Arbeiterschaft selbst überlassen. Die wird sich ihre Zukunft bauen und wird sie nicht bauen mit den Zielen, denen Sie mit dem Militarismus innen und außen nachjagen, sondern sie wird sie sich bauen auf den Trümmern der heutigen Gesellschaftsordnung. (Unruhe rechts.) Meine Herren! Sie erleben es vielleicht noch! Herr Vizepräsident vr. Spieß hat behauptet, die Streikenden seien von den Führern zum Streik gezwungen worden. Herr Vizepräsident vr. Spieß ist nicht nur Politiker, sondern auch Jurist und müßte wissen, daß, wenn man solche Behauptungen aufstellt, man mindestens den Versuch macht, sie zu beweisen. Er glaubte aber, wenn er das autoritativ von dort ausgesprochen hat, dann sei eS schon so. Wenn es jemals sicher gewesen ist, daß die (6) Arbeiter von den Führern nicht zum Streike gezwungen worden sind, so ist es wahrhaftig bei den diesmaligen § treiks der Fall gewesen. Wenn es ein planmäßig vorbereiteter Streik gewesen wäre, dann wäre der Streik nicht heute hier, morgen dort und übermorgen an einem anderen Orte ausgebrochen und hätte nicht so verschiedenartige Formen angenommen, sondern dann wäre er planmäßig über Deutschland an einem Tage losgebrochen. Diesen Gedankengang weisen Sie aber von vornherein ab, weil er nicht in Ihre politischen Bestrebungen hineinpaßt, denn wenn Sie die Dinge objektiv ansehen wollten, wie sie sich abspielen, dann würden Ihre besten Argumente, mit denen Sie uns bekämpfen "wollen, dahin sein. Es ist auch eine Verkennung, wenn Sie meinen, dieser Streik sei durch Agitatoren hervorgerufen. Soviel müßten Sie sich schließlich auch sagen: Soviel Hunderttausende oder gar Millionen Menschen bringt man nicht durch Agitation auf die Beine, sondern es sind die sozialen Ur sachen, die diese Kämpfe bringen. Sie haben die deutsche Arbeiterschaft in eine völlige Rechtslosigkeit durch den Kriegszustand versetzt, sie haben sie jetzt den größten Entbehrungen unterworfen, die Arbeiter können sich weder nach der einen noch nach der anderen Seite hin regen. Es bleibt also nichts übrig, als sich des Mittels zu bedienen, das noch einigermaßen Erfolg verspricht. Nehmen wir an, Sie kämen dazu, den Streik für die Zukunft unmöglich zu machen, so können Sie versichert sein, daß damit die sozialen Kämpfe nicht ausgeschaltet würden, weil sich dann eben die Arbeiterschast andere Kampf formen schaffen müßte. Seien Sie überzeugt, daß Siemit den Unterdrückungsmaßnahmen nicht nur keinen Schritt weiterkommen, sondern im Gegen teil die sozialen Kämpfe verfchärfen werden. Es ist deshalb ganz verkehrt, fortgesetzt zu glauben, wenn man mit Gewaltmaßregeln und mit Vorwürfen kommt, wie sie hier gegen die Führer angewandt und erhoben worden sind, daß man dann imstande sein werde, der sozialen Bewegung Herr zu werden. Der Herr Vizepräsident vr. Spieß hat dann ausgeführt, die englischen und französischen Arbeiter seien sür den Krieg bis zur Vernichtung Deutschlands. Wie kann man denn jetzt, Ende Februar 1918, wo die Zeitungen voll sind von den Beschlüssen der französischen und englischen Arbeiterschaft, (Sehr richtig! links.) noch etwas derartiges behaupten? Wenn das am Stamm tisch geschieht, läßt man cs passieren, weil es ganz gleich gültig ist, was dort gesprochen wird. Aber anders ist eS, 156*
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