4 Einleitung. Lagerungsverhältnisse anzudeuten, welche doch zur ge nauen Erkenntniss des inneren Gebirgsbaues durchaus zu wissen nöthig sind. Ein Plan von Thar and, welcher auf Befehl des hohen Finanzministerii angefertigt wurde, gab mir Ge legenheit fiir einen kleinen Theil des Erzgebirges das genauere Detail der Lagerungsverhältnisse darzustellen, wodurch besonders die gegenseitigen Verhältnisse von Gneis, Thonschiefer und Porphyr wie an einem Bei spiele entwickelt werden können; denn nicht mit Unrecht sagt H. v. Beust in seinen Porphyrgebilden: „Kein Punkt ist vielleicht so geeignet, das wahre Lagerungs- verhältniss des Porphyrs in das hellste Licht zu setzen als die nächste Umgegend von Tharand." Diese Gegend verbindet mit dem Lehrreichen zu gleich das Angenehme: Wer den innern Bau des Erz gebirges studiren will, der komme zuvor nach Tha rand. Jeder Spazirgang in unseren herrlichen Thälern wird ihm neue Belehrung gewähren, jeder Fels, den er besteigt, mit dem romantischen zugleich sein geologi sches Interesse fesseln. Selbst die Anlage der vielen hiesigen Promenadenwege hat mehrere wichtige Ent- blösuugen der Gesteinsgrenzen veranlasst, und der bei liegende Plan, welcher alle diese Anlagen enthält, ge stattet, wenn er auch sonst nicht vorzüglich gearbeitet ist, doch eine genaue Orientirung. Der Gcognost betrachte Tharand als einen wissen schaftlichen Erholungspunkt, von wo er, mitten zwischen den interessantesten Verhältnissen, in einem romantischen Thale wohnend, sich auf Spazirgängen und ausgedehn teren Wanderungen mit der Natur des Erzgebirges be freunden kann.