tischen Konstruktion läßt sich damit jeder Schritt unmittelbar rational kontrollieren und bis zu einem gewissen Grad auch optimieren. Für eine erste Anwendung dieser Formel wur den 9 Kaffeekannen der Rosenthal-Studio- Serie analysiert. Das Ergebnis der Analyse ist in einem anschaulichen Diagramm darge stellt. Hierbei bedeutet g einen ästhetischen In den drei letzten Abbildungen wird an schaulich gezeigt, wie der Originalentwurf einer Vasenform, von Birkhoff konstruiert, auf zwei einfache ästhetische Netze mit verschie denem Grundaufbau isomorph abgebildet werden kann. Eines der einfachsten Grund raster ist das Quadratraster mit überlagerten tangierenden Kreisrelationen. Ein anderes Mittelwert, der sich auf das strukturelle Maß Mo bezieht, rj bezeichnet den ästhetischen Nutzungsgrad, ein Maß für den erzielten pragmatischen Nutzen aus einer aufge wandten Menge von ästhetischen Grundele menten. In traditionellem Sinn entspricht dies auch einem Stilfaktor. Mit diesem Faktor rj läßt sich auch die Tendenz eines Design-Ob jekts zu Gestaltreichtum (serielle Anwendung ästhetischer Elemente) oder zu Gestaltrein heit (Verarbeitung reiner geometrischer Grundelemente) ablesen. Solche graphischen Darstellungen sind aus der Technik und der Physik durchaus geläufig. Es liegt auf der Hand, daß bei der Entwicklung neuer Pro dukte erhebliche Rationalisierungen geschaf fen werden können: durch Einsparung der Arbeitszeit traditionell ausgebildeter Entwer fer und Designer, durch exakte Programmie rung der Problemstellung, durch Bearbeitung der Entwürfe im Computer, durch Schaffung einer objektiven Diskussionsbasis. Dem ästhetisch konstruierenden Designer steht damit eine überschaubare endliche An zahl von Netzen zur Verfügung. Seine Ge staltidee kann er mit einiger Obung in die verschieden diskutablen ästhetischen Netze übertragen. Durch isomorphe Abbildung der Grundgestalt lassen sich systematisch die ver schiedenen Möglichkeiten der Variation einer Grundidee durchkalkulieren. ästhetisches Raster ist das Simplexnetz mit denselben überlagerten Kreisrelationen. Es läßt sich auf Anhieb von vornherein sagen, daß das Simplexnetz für die Konstruktion ästhetischer Gestalten ein höheres ästheti sches Maß liefert. Damit lassen sich Design-Entwürfe nach vor gefertigten ästhetischen Rasterblättern mathe matisch ausführen. An diesem sehr einfachen Beispiel soll der generative Prozeß zur Er zeugung von Ordnungsfunktionen gezeigt werden. Das Prinzip der generativen Erzeu gung bleibtfür alle konstruktiven ästhetischen Prozesse das gleiche. Einer Grundgestalt muß jeweils das ästhetische Raster zugeordnet werden, das eine Optimierung des ästheti schen Maßes ergibt. Dieser Prozeß ist rein relational und von einer Maßeinheit unab hängig. Aus: Bauwelt (1967) 34—35. Ullstein GmbH, Berlin. Mit freundl. Genehmigung des Autors und des Ver lags.