Spaar — Schloss Siebeneichen — Meissen. 1651 Der erhalt die lieben Erben sein In wahren Glauben beständig fein Zu meiden allen kalvinischen Schein So wider Gottes Wort streitet in Heuchelein. Das vorleih ihnen Herr Jesu Christ Der Du die Wahrheit selber bist. Amen. Dem Porsthause gegenüber ein hübscher Brunnentrog (mit nicht trinkbarem Wasser). Nach dem Schlosse Siebeneiclien hinauf drei Wege. Erster Weg (der kürzeste). Den dicht vor dem Forsthause direkt nach dem Schlosse an der Berglehne hinaufführenden breiten Fahrweg bis zum Eingänge (5 Min.). Zweiter Weg (der längste). Parkpromenade. Die zwischen Forsthaus und Böhrtrog hinführende Fahrstrasse elbaufwärts 3 Min. Dicht vor dem Bockwener Bächlein den Fussweg rechts ab in die sogenannte Bockwener Telle; gleich darauf Wegteilung; links in bisheriger Bichtung weiter (das Wässerchen zur Linken). Reizende Wanderung. Nach 5 Min. Wegteilung; rechts, bergauf; nach 3 Min. Wegteilung; links. Bei jeder folgenden Wegteilung wieder links. So nach 6 Min. das Siebeneichener Gründel schneidend hinauf zum Schlosse (20 Min. im ganzen; siehe unten). Dritter Weg 15 Min. (der empfehlenswerteste). Beim Forst hause an den beiden alten Pappeln (die eine von Epheu umspon nen) den in den Park hineinführenden Promenadenweg nach dem Springbrunnen; mächtige Platanen. Am Bassin Blick auf die Waldwiese. Links am Bassin bin (die Wiese rechts lassend), die Stufen links empor zu einer — leider ganz Ruinierten — Sandstein statue, ein trauerndes Weib mit verhülltem Haupte darstellend; nach rechts weiter; immer rechts halten, das Gründel zur Rechten. Prachtvolle Ulmen, Eichen, Weimutskiefern, Linden. Blick rechts auf das hochthronende Schloss. Dann führt der Weg durch einen Buchenhain und zieht sich nach rechts zum Schlosse; Blick in den Park abwärts. Man erreicht nun die Denksäule, „dem sieg reichen deutschen Heere gewidmet“. Hier über die Brücke an der Gärtnerei hin, durch ein Thor (links die Wirtschaftsgebäude des Rittergutes); rechts nach dem Schlosse Siebenelchen. Es besteht aus einem älteren Teile (quadratisch mit zwei Eck türmen) und einem neueren herrschaftlichen Wohngebäude und befindet sich im Besitze des Herrn von Miltitz. Nach Siebeneichen nannte sich im 12. Jahrhundert ein Adelsgeschlecht; die Zeit der Gründung der Burg ist nicht festzustellen; es ist möglich, dass sie gleichzeitig mit Scharfenberg als Vorburg für die von Heinrich I. angelegte Burg Meissen errichtet wurde, unwahrscheinlich aber auch nicht, dass sie schon vorher, als sorben-wendisches Bollwerk be standen hat; das in ihrem Namen enthaltene „Sieben“ ist vielleicht eine Volksetymologie aus dem slavischen „Zebyn“. Auf dem nach Meissen zu gelegenen Platze vor dem Schlosse eine sehr alte Akazie,