Für uns, als Vertreter der werktätigen Menschen, kann es nichts anderes geben als eine aktive Unterstützung der in Prag gefaßten Beschlüsse. Sie sind der einzige Weg, um uns als deutschen Menschen endlich den lang ersehn ten Frieden zu geben. Es muß eine Ehrenpflicht aller deutschen Menschen in ganz Deutschland sein, für die Verwirklichung der Prager Beschlüsse einzutreten. Als Vertreter der werktätigen Menschen im Sächsischen Landtag rufe ich nicht nur unsere Kumpel in den sächsi schen Bergwerken zur Verstärkung des Kampfes um den Frieden und die demokratische Einheit unseres Vater landes auf, sondern richte die offene Aufforderung an die schwerarbeitenden Kumpel der Bergwerke des Ruhr gebietes, der Stahl- und Hüttenwerke, der Eisenbahn und alle werktätigen Menschen Westdeutschlands, gemeinsam mit uns werktätigen Menschen in der Deutschen Demo kratischen Republik ein friedliebendes, einiges, demo kratisches Deutschland zu errichten. Bei den An - strengungen aller patriotischen Kräfte wird es uns mög lich sein, nicht nur den Frieden zu erhalten und zu festi gen, ein einheitliches, friedliebendes Deutschland zu schaffen, sondern durch unseren gemeinsamen Fleiß eine Friedenswirtschaft aufzubauen und weiterzuentwickeln, in der alle Menschen in Wohlstand und Glück leben können. Daß der . neugewählte Sächsische Landtag in seiner ersten Sitzung diese bedeutsame politische Erklärung abgibt, in der die Lebensfragen der deutschen Menschen — Friede und demokratische Einheit — so ernst und ver antwortungsbewußt herausgestellt werden, ist ein sehr gutes Zeichen für die kommende gemeinsame Arbeit aller antifaschistisch-demokratischen Kräfte. Ich bitte alle Abgeordneten, dieser Erklärung ihre Zu stimmung zu geben, da sie in jeder Hinsicht den Interes sen unserer Wähler entspricht, die sich am 15. Oktober so einmütig für den Frieden und die demokratische Ein heit Deutschlands entschieden haben. (Beifall und Bravo rufe.) Präsident Otto Buchwitz: Jetzt hat das Wort die Abg. Frau Ruth Ermer. Abg. Ruth Ermer (Genossenschaften): Verehrte Damen und Herren! Der Demokratische Frauenbund und die Genossen schaften, als deren Vertreterin ich hier spreche, begrüßen die Beschlüsse der Prager Außenministerkonferenz auf das herzlichste. Sind diese Erklärungen der Außen minister der Sowjetunion, der volksdemokratischen Län der und unserer Deutschen Demokratischen Republik uns Frauen doch zutiefst aus dem Herzen gesprochen. Jeder Frau, jedem Mädchen, jeder Mutter gaben diese Beschlüsse die Hoffnung und die Zuversicht, das Leben ihrer Kinder für sich und die Gesellschaft im Frieden zu erhalten, zeigen sie uns doch einen eindeutigen, ja den einzigen Weg, die Einheit Deutschlands auf friedliche Weise zu erreichen. Deutschlands Einheit kann nur so errungen werden. Dieses Ziel der Einheit Deutschlands ist auch für uns Frauen des DFD und der Genossenschaften der Grund stein für den Frieden. Wir Frauen, die wir aus der vergangenen Geschichte gelernt haben und wissen, daß ein zerspaltenes Deutsch land immer wieder Kriege verursacht, wollen keinen Krieg, sondern Frieden, und dafür werden wir einstehen und kämpfen. Der Demokratische Frauenbund und auch die Genossenschaften sind bereits auf dem Wege, freund- Abgeordnete des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands während der Sitzung