hineinfliegen, wenn sie es trotzdem tun, wenn weiter alle Schuld unseren armen Jugendlichen und unseren armen jungen Frauen in die Schuhe geschoben wird, wenn sie dauernd als die verwahrlosesten und verkom mensten Geschöpfe hingestellt werden, dann werden wir auf diesem Gebiete nicht weiterkommen. Unser Volk wird dann nicht nur gesundheitlich, sondern auch sittlich vollkommen verwahrlosen . Wir dürfen das vor allen Dingen als Frauen nicht ver gessen. Was ist denn schuld an der großen Not, in die wir auf diesem Gebiete geraten sind? Die größten Ge fahren resultieren aus dem Wohnungsmangel und dem Hunger, der in weiten Kreisen der Bevölkerung herrscht. Wir sollten unsere Nächstenliebe hauptsächlich darauf konzentrieren, diesen Menschen zu helfen. Wir können das tun durch die Schule, durch die Kirche, durch die Familie, durch vorbeugende Maßnahmen bei den Jugend lichen. Wir sind unbedingt darauf angewiesen, daß wir in Zukunft in weit größerem Umfange als bisher Laien hilfe und Laienkräfte auf sanitärem Gebiete einsetzen, damit wir nicht nur bei jeder Gelegenheit die notwen dige praktische Hilfe zur Hand haben, sondern damit auch das Interesse an den medizinischen Dingen und vor allem das Bewußtsein dafür, was hier über Moral, Sittlichkeit und Gesundheit zum Ausdruck kam, in die weitesten Kreise unseres armen Volkes getragen wird. (Bravo und Händeklatschen.) Prof. Dr. Kastner macht noch einige Mitteilungen betr. der Anwesenheitsliste, in die sich alle Anwesenden eintragen möchten. Zweitens gibt er eine Anregung weiter, von den Verhandlungen der Beratenden Ver sammlung ein Protokoll zur Verwendung für die Mit glieder anzufertigen. Weiter bringt er der Versammlung ein Schreiben der FDJ zur Kenntnis betr. Verwirklichung der „Grund rechte der jungen Generation”, in dem eine 50prozentige Fahrpreisermäßigung auf allen öffentlichen Verkehrs mitteln bei Gemeinschaftsfahrten der FDJ gefordert wird. — Das Schreiben wird dem Ausschuß für Kultur- und Erziehungsfragen zur Behandlung übergeben. Prof. Dr. Kastner erwähnt noch die Beschaffung eines Raumes für Ausschuß-Sitzungen im Hause der Franz- Liszt-Straße 16. Nach dem weiteren Hinweis, daß Anregungen und Wünsche für die nächste Versammlung dem nächsten Versammlungsvorsitzenden, Herrn Prof. D. Hickmann, zugeleitet werden möchten und daß die von den Par teien vorgesehenen Vorsitzenden für die einzelnen Aus schüsse schon heute als gewählt zu gelten haben, macht Prof. Dr. Kastner noch die besondere Mitteilung, daß die SMA, die für die Bedeutung der Beratenden Versamm lung weitgehendes Interesse zeigt und eine „nicht un beachtliche Förderung Ihrer persönlichen Belange” zu gesagt hat. Beifällig quittierte die Versammlung diese Mitteilung. Prof. Dr. Kastner stattete der SMA den be sonderen Dank ab. Ende: 16 50 Uhr.