Zwischen Gebrauchsgraphik und Architektur bestehen zweifellos ge wisse innere und auch ganz gesetz mäßige Zusammenhänge, denn es handelt sich hier wie dort um zwei ausgesprochen dem Leben zuge wandte Schaffensgebiete, denen beiden ein natürliches organisato risches Grundgefühl für Flächen und Maße die gemeinsame Voraus setzung für jede gute und brauch bare Leistung ist. Es ist auch durch aus kein Zufall, daß der um die Jahrhundertwende mächtig aufstrebenden deutschen Gebrauchsgraphik gerade aus den Kreisen der Architek ten so manche wertvolle Kräfte und Helfer am Werke zuwuchsen. Man braucht nur an Persönlichkeiten wie Peter Behrens oder Wilhelm Deffke zu denken, und selbst ein Plakatkünstler wie Ludwig Hohlwein ist von der Archi tektur her gekommen. Auch die hier gezeigten Arbeiten von August Trueb können es nicht verleugnen, daß ihr Schöpfer von Hause aus ein Architekt ist, den eine aus gesprochen dekorative Begabung im Laufe seiner weite ren Entwicklung dann ganz folgerichtig über die Gestal tung von Innenräumen zur Gebrauchsgraphik hin führte. Hier aber lassen auch heute noch die Klarheit und Durch sichtigkeit seiner Formensprache und die Knappheit und Schlichtheit seiner darstellerischen Mittel einen ganz