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Germania
- Bandzählung
- 1.1894/95
- Erscheinungsdatum
- 1895
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Hist.Germ.univ.158.m-1.1894/95
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id411898116-189500009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id411898116-18950000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-411898116-18950000
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Nr. 1
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Germania
- Autor
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GERMANIA 23 wuchsen hier blühende Bischofsstädte als Stützpunkte der stetig- und unermüdlich sich ausbreitenden Kultur; dazwischen die Kaiser pfalzen zu Aachen, Nymwegen, Ingelheim, von denen Karl seine Grafen aussandte zur Pflege des Rechts und der Ordnung oder er selbst auszog zu Schutz und Stärkung des Reiches, während endlich in vielen abgelegenen Klöstern Segenswerke des Friedens geschaffen und schwierige Pionierarbeit vollzogen wurde. Kurze Zeit nachher finden wir beim Aus sterben der Karolinger schon den ersten Be weis der erwachenden Mündigkeit und Be deutung der Rheinlande in der Wahl Konrads I. des Franken, womit die Trennung vom west lichen Frankreich entschieden war, dem das Reich Ludwigs des Deutschen nach salischem Recht hätte zufallen sollen. Der nächstfol genden Zeit war indessen die Aufgabe gestellt, dieses Kernland mit festen, schirmenden Bollwerken (Lothringen und Burgund) zu umgreben und von den vernichtenden Ein- fällen der den Rhein aufwärts bis über Köln vordringenden Normannen und der den Ober rhein verwüstenden Umgarn zu befreien. Erst als diese Errungenschaften unter den Ottonen gemacht waren, konnte die Entwickelung des Landes im Schutze des Friedens vorwärts gehen und gefördert werden. Das ist die Zeit, wo der Reichsmittelpunkt von der Donau zurück an seine natürliche Lage am Rhein verlegt wird mit der Wahl wiederum eines Franken, Konrad des Älteren, zum deutschen König. Diese Wahl eines rheinischen Fürsten war geradezu eine Notwendigkeit. Denn schon unter den letzten Sachsenkaisern hatte der Rhein angefangen, seine Rolle als Weltmacht zu spielen und demgemäss die Führerschaft im deutschen Reich zu übernehmen. Jetzt vollziehen sich an seinen Ufern Begebenheiten, die nicht nur einer ganzen Zeit ihren Stempel aufdrücken, sondern für alle Zeiten von klassi scher Bedeutung sind. Ich habe schon darauf hingewiesen, wie vorteilhaft der Rhein Centraleuropa vom Ge birge bis zum Meere durchschneidet und mit seinen Nebenflüssen jede Verkehrs- und somit auch Kulturströmung an seine Ufer zieht- Erinnert man sich sodann an die seit alters her bestehenden und durch Karl den Grossen wieder aufgefrischten Beziehungen zu den südlichen Kulturländern, vor allem zu Italien, so ist sofort ersichtlich, wie sehr diesem Punkt jene mächtige Wasserkraft des Rheins zu statten kommt. Denn auch da, wo er nicht für Lastschiffe zu brauchen ist, schafft er mit seinem Oberlauf doch Weg und Bahn durch das Gebirge. Die alte Splügenstrasse ver bindet den früheren italienischen Hauptstapel platz Chiavenna mit Chur, wo der Rhein den ersten Grad seiner Schiffbarkeit erreicht. Da mals hatte Augsburg noch nicht seine spätere • Bedeutung, und so ging der ganze Handel nach Konstanz, der Mailand entsprechenden Stadt auf deutscher Seite; dann mit Umgehung der gefährlichen Stellen auf dem Landweg nach Basel, um sich hier mit dem durch die burgundische Pforte ungehindert einströmen den französisch- burgundischen Handel zu vereinigen, der den Rhein ausserdem noch auf der wichtigen Strasse: Paris- Metz-Strass burg kreuzte. Basel, Strassburg, Mainz bilden so die drei Haupthandelsplätze am Oberrhein, wozu dann noch das ganze Gebiet der deutsch schweizerischen Ebene kam (Luzern), durch die Aare verbunden. Diese Städte standen infolge ihrer natürlichen Zusammengehörigkeit stets in der engsten Handelsbeziehung, die keine ehrgeizige Rivalität störte. Nur Mainz musste unter der Übermacht seines Erzbis tums leidend und gebunden, seine wirtschaft liche Bedeutung an Frankfurt abgeben, das als natürliche Centrale Deutschlands ausser ordentlich schnell emporstieg und schon seit dem XI.Jahrhundert den Ruf der bedeutendsten Messe in ganz Mitteldeutschland genoss. Jede dieser Städte wusste durch ihre Schiffer innungen aus dem vorbeiziehenden Handel Kapital zu schlagen, wozu bald die Erteilung verschiedener Privilegien, Hoheitsrechte, Prei- heitsbriefe durch den Kaiser kam, denn die oberrheinischen Städte, vor allen Worms und die Kaisergräberstadt Speyer waren allzeit des Kaisers treueste Anhänger und ergiebig sten Geldquellen. Das alles verursachte ihren enormen Aufschwung, der indessen noch weit übertroffen wurde von dem Kölns. (Fortsetzung folgt.)
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