Prospect. ie Germania, als' einzige Zeitschrift für deutsche Kulturgeschichte, ist zu nächst dazu bestimmt, die Lücke auszufüllen, die durch das Aufhören des zuerst von Monn & Aufsass, später vom Germanischen Museum herausgege- benen «Anzeigers für Kunde der deutschen Vorzeit, entstanden ist. Die Wiederaufnahme desselben ist sicherlich höchst zeitgemäss. Denn mehr als jemals ist gegenwärtig, wo das Bewusstsein nationaler Zusammenhörigkeit und Einheit sich in energischer Weise ausprägt, in unserm Volke die Liebe zu seiner Geschichte lebendig. Diesen Wissensdrang zu befriedigen — hat sich unsere Zeitschrift zur Aufgabe gemacht. Diese Aufgabe ist aber eine doppelte: wenn nämlich unsere Monatsschrift auf die weitesten Kreise des deutschen Volkes fruchtbringend einwirken soll, so muss sie mit der unerläss lichen Gründlichkeit und Wissenschaftlichkeit des Inhalts, wie sie dem über eine blosse flüchtige Unterhaltung hinausstrebenden Zweck entspricht, anderseits die Klarheit und Ge fälligkeit der Form verbinden, die auch das Ernste und Schwierige dem Sinne des Ge bildeten anziehend macht. ; Das Gebiet, auf dem sich unsere Monatsschrift bewegen soll, ist durch den Cha rakter der Vorgängerin genügend gekennzeichnet. Die äussere politische Geschichte des deutschen Volkes, bleibt, wenn sie naturgemäss auch nicht ganz ausgeschlossen werden kann — da es e.ine mathematisch scharfe Grenze zwischen äusserer und innerer Volks geschichte' nicht giebt-— möglichst ausser Betracht. Auch von letzterer, deren Begriff ja noch heutzutage keine allgemein anerkannte Fixierung gefunden hat, soll zunächst nur die Kulturgeschichte im engeren Wortsinn Gegenstand der Darstellung sein: also das Leben und Treiben unseres Volkes, wie es in seinen Sitten und Gebräuchen, in der Art seiner Lebensführung (Trachten, Haushalt, Geräten, Belustigungen usw.) sich äussert. Die übrigen Äusserungen des inneren Volkslebens (Kirche und Religion, Kunst und Wissenschaft usw.) sollen daneben erst in zweiter Linie Berücksichtigung finden: das Hauptgewicht soll immer auf die eigentliche Kulturgeschichte s>ele & t werden. Also keine Verflachung und Verallgemeinerung — dies hiesse nur den vielen bereits müh sam existierenden Organen ein neues von vornherein dem Untergang bestimmtes hinzu fügen — sondern Beschränkung auf das, was uns wirklich Noth thut. W'as die äussere Einrichtung der Monatsschrift betrifft, so wird dieselbe neben grösseren Abhandlungen, kleinere Mitteilungen, Nachrichten, Bücher-Anzeigen, biblio graphische Zusammenstellungen usw. bringen. Sie wird durchaus in einem Ton gehalten, welcher’dem Verständnis und der Gesittung auch unserer Familien entspricht. Sie soll in unser Haus jn übersichtlicher und behaglicher Form eine Fülle wirklicher Belehrung bringen. Sie wird alles vermeiden, was in religiöser, sozialer und politischer Hinsicht bei den An hängern dieser oder jener Meinungen und Richtungen Anstoss erregen könnte. Ihre Illustration hat nicht etwa nur die Bedeutung einer anziehenden und prächtigen Aus stattung; siö ist vielmehr eine aus den kulturhistorischen Quellen mit kritischer Auswahl herausgearbeitete und auf w'ohlbegründete Prinzipien aufgebaute bildliche Darstellung des Entwickelungsganges der deutschen Kultur. Die »Germania« erscheint in jährlich 12 Heften gr. 4° und kostet halbjährlich Mark 6,-—. Mitteilungen und Abhandlungen sind uns jederzeit willkommen und werden letztere gut honoriert. Alle Einsendungen, den textlichen Teil betreffend, sind zu richten an Herrn Dr. Christian Meyer, Königl. Archivar I. CI., München, Glücksstrasse 2. Seite Mark 50.— Seite Mark 30.— Seite Mark 16.— Seite Mark 10.— ,16 Seite Mark 6.— InQPrtinriQ Allftrncrp müssen bi s längstens 22. des Monats in Leipzig ein- llioCl LLUllo i\LliIICtgC treffen und sind zu richten an die Verlagsbuchhandlung P. Friesenhahn, Leipzig, sofern sie noch in der nächsten Nummer Aufnahme finden sollen. Anzeigenpreise: l k V4 Vs 1 Bei Wiederholungen entsprechend. Rabatt.