heute bestehender Berggebäude schildert giebt, der andere über eine schon damals auflässige alte Grube, den „Holien- forst“, ¥N¥ von Schneeberg, deren Wiedergewältigung die Staude versucht, Auskunft und zeigt, wie umfangreich der Bergbau in diesem Teil des Gebirges schon anfangs des 15. Jahrhunderts gewesen. 1 ) Solcher abenteuernd um herziehender Bergleute mag es zu jener Zeit mehrere ge geben haben; des Chronisten Albinus „lieber Grossvater Johann Hübsch“ wird von dem Enkel ebenfalls als Ver fasser von „Berichten“ über verschiedene Bergbaugegenden angezogen. 9 ) So ist im Allgemeinen das Leben und Treiben im Anfang des 16. Jahrhunderts in jenen Gegenden ge wesen; es wurde hier geschildert, um verständlich zu machen, welche Anregung daraus unser Gelehrter für seine schrift stellerische Thätigkeit erhalten konnte. Deutlich ist dar aus erkennbar, wie sehr bergmännische Interessen alle Schichten der Bevölkerung bewegten, was für eine Summe von Wissen aber der praktische Betrieb schon angehäuft hatte, dafür kann es keinen klassischeren Zeugen geben, als Agricola selbst, den wir darüber nachher auch hören wollen. Schon im 14. und 15. Jahrhundert war die bergmän nische Beamtenordnung soweit ausgebildet, 3 ) dass es Ober oder Berghauptmann, Zelmtner, Bergmeister u. s. w. gab, aus dem Ende des 15. und dem Anfang des 16. Jahrhunderts stammen mehrere obererzgebirgische Bergordnungen, 4 ) und wohlfeil, und darnach im 1477. Jahr schlugen sie wieder auff, dass man grosses Guth fand, als hernach stehet: ln der Neuen Fundgruben, wer einen Kux darin hatte, der wurd reich, der hatte alle Jahr darinnen auf 400 fl. einen Gulden zu 2 Lothen gerechnet.... und wer einen hatte, als lange es währete in die 7 Jahr, der hatte auf einen Kux an dem Ort. über 11000 fi. Ueberlaufft.“ L „Fs waren (im Hohenforst) solcher Schlichte 5 alle in der Teuf mit Wasser, und gingen gleichwohl alle 5 Schlichte mit Wasser hin vom Tage 30 Lachter bis auf die Streck. Solche Strecke war bey 200 Lachter anhinder in den Wald, und ich, noch kein andrer Berg mann haben der Strecke ein Ende können fahren, denn wir besorgten uns, der Berg würde hinter uns eingehen. Aber gleich wohl darnach, als wir die Streck hatten gewonnen, funden wir bey 12 Haspeln anf etlichen Hornstedten stehen, die Kunnbäume waren abgeworfen, die (.tiessbrett auch, etliche Leiter-Fahrten zu hauen“ .... „Item, so wisset, dass man gross Ertz ausgehawen und mit Berg wieder versetzet, und nachdem ich das Ertz sähe, und fand ein Stüff- lein, so gross als ein Ey, da war es ein bleiicht und gemein Ertz“... s ) Bergchronik S. 112 von Goslar z. B. 3 ) Hermann und Ermisch, das Freiberger Bergrecht, Neues Archiv f. süchs. Gesch. etc. 3, Band 1882 S. 120—21. ,4 ) Köhler, Anleitung zu den Rechten etc. Freiberg 1824. Vgl. auch Meitzer S. 43.