— 18 — handelt. Der „Gang“ ist den Leuten, ganz der Anschauung des Volkes gemäss, ein Wesen, welches durch das Gebirge sich hinzieht und auf seinem Wege allerlei ausführt. Da bei unterlaufen über Genesis der „Klüfft“ und „Gänge“, Wesen der Erzführung u. s. w. überraschend einsichtsvolle Aeusserungen. Auch in den Spriichwörtern und berg männischen Redensarten, z. B. „der Gang zieht die Eiisse an sich,“ „hat einen Hut“, „wirft einen Bauch“, „stürzt sich“, „fährt getrost durch das Gestein“ etc.. in den Berg reihen ferner, von denen viele, wie die Redensarten, aus dem Mittelalter auf uns gekommen sind, tritt Solches deut lich erkennbar hervor. Hier in den Gruben, auf den Gängen, handelt es sich natürlicherweise nur um Metalle und Erze; nebenbei nur um einige, den erzgebirgisclien Gängen eigentümliche Be gleitmineralien, wie Quarze, Kalkspath, Schwerspat!), Braun- spath, Elussspath u. dergl. Es giebt aber noch ein anderes Feld, welches dem erzgebirgischen Forscher die Kenntnis weiterer Mineralien verschaffte. Wenngleich die mancherlei Berichte aus früherer Zeit über angeblichen Reichtum an Edelsteinen in unserem Erzgebirge stark übertrieben sein mögen, so wird doch das ehemals häufigere Vorkommen solcher, als Jaspis, Opal, Topas, wohl auch Apatit, nicht abzuleugnen sein. Dafür sind ja auch verschiedene glaub würdige Zeugnisse erbracht, welche von Ereiesleben im „Magazin für die Oryktographie von Sachsen“ gesammelt worden sind. 1 ) Auch kurfürstliche Erlasse haben bezüg lich der Sammlung solcher Edelsteine mehrfach Anweisung- gegeben, 2 ) wie denn auch bis zu Anfang des laufenden Jahrhunderts ein besonderer „Edelsteininspektor“ angestellt war, und noch im vorigen Jahrhundert ein besonderes Werk über die sächsischen Edelsteine verfasst wurde, das ') .Freiesieben a. a. O. Heft 1, S. 81 ft'., S. 157, Heft III, S. 51, 61, 66, 67. s ) Oettel, Alte und Neue Historie v. Eibenstock, Sclmeeberg 1748, S. 206 ,,An das Bergamt zu Eibenstock vom 28. Juni 1670. „Was wir euch wegen der Ametisten nnd ändern Edelen, auch guten Magnete steinen und weissen durchscheinenden Quarzen, unterm 24. Aug. anno 1668 gnädigst anbefohlen, dessen habt ihr euch gehorsamst'zu er innern“ u. s. w. u. s. w. „Unsern lieben Getr. etc. zu Eibenstock. Dresden 27. März 1679. Demnach uns Michel Clauss zum Eybenstock anderweit eine ziemliche Quantitaet der auf eurer anvertrauten Bergkambts-Revier gefundenen Opalen nnterthänigst eingeliefert, nnd dabey berichtet, dass schöne Aquamarin und von ziemblicher Grösse in den gross und kleinen Riibdert (Berge bei Eibenstock) anzutreffen wären“ u. s. w.