— 29 — ist das Vergessen sein desselben nur als ein anfänglich geflissentlich bewirktes zu erklären, namentlich wenn man das Ansehen erwägt, das Agricola’s Werke bis in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts genossen. Es war daher eine A rt Wiedererw eckung, als gegen Ende des 18. Jahrhunderts A. G. Werner in Freiberg auf den mit Unrecht vergesse nen Agricola_hinwies, in seinen Vorlesungen wohl ausführ licher/) in seinen Werken nur speciell auf die R. Metallica. 2 ) Eine Inhaltsangabe dieses in 12 Bücher — sonst in keinerlei Abschnitte — geteilten Werkes liefert der Ver fasser selbst in kurzer, treffender Weise. Es handelt im 1. Buche von einer Würdigung des Bergmannsberufes, im 2. von der Kenntnis der Merkmale unterirdischer Erz schätze und im 3. Buche, welches Werner in der angegebe nen Besprechung anzieht, von den „Gängen“. Das ist gewissermassen ein erster, vorbereitender Abschnitt der Lehre vom Bergbau. Den praktischen Teil, die eigentliche Bergbaukunde, giebt eine 2. Abteilung, zu der man das 4. Buch, Markscheidekunst, das ü., Grubenbau, und das 6., Werkzeuge und Maschinen der Bergleute, rechnen darf. Als 3. Abteilung kann man auffassen das 7. Buch, von der Untersuchung der Erze, 3 ) und die nächsten vier Bücher, das 8., 9., 10. und 11, als von der Thätigkeit des Hütten manns _ handelnd. Das 12. Buch ist eigentlich eine Zugabe; es berichtet über die Gewinnung von Salzen u. s. w. und über die Glasfabrikation. So ist denn die R. Metallica des Agricola z. T. die aus früheren wissenschaftlichen Untersuchungen und Erörterungen gewonnene praktische Erkenntnis, z. T. ist diese letztere unmittelbar aus dem erste Ausgabe von D. II. M. v. J. 1556 und ausserdem die vorn unter 1-7 -nannten Schriften Agricola's in Ausgabe von 1558. Auf dem litelblatt ist er mit G. Fabricius, als des wahrscheinlichen Besitzers und Zeitgenossen von Agricola, Namen gezeichnet. Ausserdem wur den zum Vergleich benutzt Ausgaben von 1612 und 1657 aus der Zwickauer und Leipziger Bibliothek. Die 1556er Ausgabe ist «■'»Be zug auf Druck und Ausführung der Bilder, die nach Albinus von Basilius Wemng in .Joachimsthal gefertigt sind, eine Musterleistung derFroben- schen Ofhzin, mit der sich keine der späteren Auflagen messen kann Die von Job. Siegfried besorgte Ausgabe von 1612 ist ziemlich fehler haft. Die/schnitte enthalten zahlreiches kulturhistorisches Material. Nach Richter, a. a. 0. S. 371, existiert ein Auszug aus Agricola in fran zösischer bpraeli.p, „den Antonio de Pineto, Noreii dominus, (Dupineti) seiner tranzös. Übersetzung des Plinii minoris vorangesetzt hat/ 1 ■> i T 1 lr Nacl , B ®“® rknn gen von Lehmann, Übers, der naturw. Werke As S 41) re "■ Becher, die Mineralogen Agricola u. Werner etc. 2 ) Neue Theorie der Gänge. Freiberg 171)1. § 7. S. 10—16. u Nichtiger wäre zu sagen „Gang-Art“ oder „Erzmittel“, denn „vena 1 bedeutet bei A. einmal den Gang selbst, ein andermal das auf demselben gewonnene Material.