— 4:5 - „Oratio de bello adversus Turcam suscipiendo'* ist gerichtet „ad Ferdinandum, Ungariae et Boemiae regem et Principes Germauiae,“ und ist, wie aus einem der 1538 bei Proben gedruckten lateinischen Ausgabe angehängten Briefe her vorgeht, zuerst in deutscher Übersetzung 1530 von Lorenz Bermann herausgegeben worden. Der Meissner Natur forscher folgte darin auch dem Beispiel des niederländischen Humanisten, Erasmus von Rotterdam, der ja selbst nicht beim Reformationswerke beteiligt war, und es scheint überhaupt eine gewisse geistige Verwandtschaft zwischen diesen beiden Gelehrten vorhanden zu sein. In der Aus gabe der erwähnten Rede vom Jahre 1538 ist nun Agricola, trotz der für diesen Fall gemeinsamen Bestrebungen, schon so weit in der Entfremdung mit den Lutherischen ge kommen, dass er eine gegnerische Anspielung nicht unter drücken kann.') Trotz alledem, und wohl gegen Willen und Überzeugung, stand auch innerlich, wie wissenschaft lich, Agricola in gewissem Sinne unter dem Bann seines grossen Zeitgenossen, des Helden der Reformation, Luthers. Eine Hingabe an diese Beeinflussung, die jener auf unsern Schriftsteller wie durch Übertragung geistiger Oszillation ausüben mochte, zeigt sich in den fast wie eine Nach ahmung klingenden Schlussworten der Vorrede zu „De ponderibus Graecis. 2 ) ') Alienum enim inimieum eavere possuinms, domestieus hoc peri- culosior est . . . Atque da, sensiin pestis quaedam nocentissima in animos hotninum irrumpsit, quae autea quam eius venennm possit sensiri, vehentissime laesit. s ) , ; Ipsi, ut viros bonos et doetos docet, vel contra me refellent testimoniis veterum vel, si non poterimt facere, vcritati aquiescent.“