— 60 — kommene bergmännisch-mineralogische Wissenschalt. Der Joachimstlialer Bergprediger sagt selbst in der Vorrede zur ,,Sarepta“: „Urnb diese Zeit war Doctor Agricola s Bermannus und erste Bergbuch erst ausgangen, damit mich Er Lorentz Bemann verehret, da fing ich an vom Bergwerk zu lesen, fragen und selber einzufahren.“ Wie schon von v. Trebra in diesen Ausführungen gezeigt worden ist, so scheint auch von neueren Schriftstellern dieses Verhältnis des Mathesius zu Agricola nicht richtig erkannt zu sein. Ho hat Reyer ’) bei Zurückführung der Lehre von den Gängen auf die „Bergleute im 16. Jahr hundert“ nur Mathesius genannt und Günther'-) ist, ihm augenscheinlich darin gefolgt. Nun ist aber für die rich tigen Anschauungen lediglich Agricola die Quelle, wie in D. R. M das 3. Buch, namentlich gegen Ende, und von D. 0. et C. S. das 5. Buch zur Genüge darthun. Während er dort die äusseren Verhältnisse der Gänge ausführlich und durch Abbildungen erläutert darlegt, bespricht er hier eben so eingehend die Genesis der Erze auf den Gängen.' 1 ) Dagegen bringt Mathesius, so sehr er sich sonst aut Agricola stützt, von diesem längst abgethane Sachen wie der und .spricht ziemlich unklar über die beregten Vor gänge. Äusserungen wie 4 ) „muss doch ein Gang die vier Element haben . . . Eewer oder Hitze liegen im Hornstein, Kies oder Schwebel verborgen“ u s. w., die Wirkung der Sonnenstrahlen auf Erzbildung u. dergl. m. sind ganz in der unklaren Weise der Alchymisten gehalten, während diese alle — ebenso wie die von Mathesius wieder be hauptete Goldbildung in Flüssen s ) — von Seite Agricola s in den angegebenen Büchern auf’s Klarste und Entschie denste widerlegt worden sind. 6 ) *) Neptunisch od. Platonisch. Gäa XIX. 1883. S. 148 ff. 2 ) Günther, Lehrbuch der Geophysik. II. S. 41)!). Anmerkung: „Schon der alte Bergmann Mathesius brachte in seinem Lehrbuche jene (Gänge) mit den Schmelz- und Sublimationsprozessen der Alchymie in Verbindung.“ s ) De 0. et 1. S. lib. V. „Succus igitur est, ex quo formatur metallum, quem pariunt varii motus. Quorum proximi sunt aquae fiuxus terram molliens et rapiens Quoniam vero succus, qui oritnr sic ex halitu. potius est metaili materia, quam metallum perfectum Sed hie quoque dicendum est, de metallorum ortus loco qui proprie terrae tributus est. Etenim in eius venis et nbris metalla gignuntur. . 4 ) a. a. O. S. 142. .. °) n. a. 0. S. 141. Dieselbe Frage ist übrigens auch neuerdmgs bezüglich der Ansichten onglischer und amerikanischer Geologen von Laspeyres erörtert worden. “) D. R. M. 1. III. „Porro alii quidem metallici ex omnis generis metaili venis, eas, quas dixi, eligunt: alii vero improbant aerarias,