Landtags-Acten / Die Protocolle der 2. Kammer

<>50 werden könne, auch damit der Schein, als ob das Geistige von dem Materiellen bei nns unterdrückt werde, Widerlegung finde. Uebrigens ward zwar auch der Wunsch ausgesprochen, daß das jetzige Po stulat auf die Hälfte herabgesetzt weiden mochte, weil diese bis zum nächsten Landtage ausreichen dürfte und inzwischen die zweite Hälste andern gedrückten Verhältnissen wesentliche Hülse gewäbren könne; allein es fand derselbe Erledi gung in den Erklärungen, welche Vie Herren Staatsminister von Zeschan und von Wietersheim dahin gaben, daß in Erwägung des anfänglichen größern Bedürfnisses und der Zeitdauer bis zu ander-weiter Bewilligung, jetzt nicht füg lich weniger als 200,000 Thaler gewährt werden könnten, weil eine zu spar same Verwilligung der Mittel die Ausgaben vermehren würde, indem jeder Bau bei einer Stockung kostspieliger werde und selbst leide. Auch trat der Herr Staatsminister von Wietersheim der theilweise hervor- blickcnden Besorgniß, als ob eine Ueberschreitung leicht einrreten könne, mit der Versicherung Statt gesnndener sorgfältiger Vergleichung des Aufwandes der neuern äbnlichen Baue bei dem Aufertigeu des vorliegenden Anschlages, in wel chem 20,000 Thaler für Aufsicht und unvorhergesehene Ausgaben bereits ein gerechnet seien, beruhigend entgegen. Abgesehen von manchen andern wohl nicht uninteressanten, doch weniger wesentlichen Aeußeruugen war nun die Verhandlung bis zur Lösung der Auf gabe selbst gelangt und es erfolgte dieselbe auf die gestellten Präsidialfragen der artig, daß die Kammer nicht nur die Bewilligung von 200,000 Thalern auf die verfügbaren Verwal- tungsüberjchüsse der abgelaufenen Finanzperiode zu Erbauung eines neuen Galerielorals in voller Stimmeneinheit auösprack, sondern auch die ihr von der Deputation angerathenen beiden Anträge Seite 10 und I I unter 1. und 2. des Berichts eben so couform stellte, nicht minder daß die Schlußfrage: ob die Kammer sich in der eben beschlossenen Maaße über die Erbau- uug eines neuen Galerielocals zur hohen Staatsregierung erklären wolle, von allen anwesenden einzeln aufgerusenen Abgeordneten einhellig bejaet wurde. Nach Bekanntmachung der Tagesordnung zur nächsten Versammlung Mon- tags I 0 Uhr hob der Herr Präsident die heutige Sitzung auf, über welche diese Niederschrift treu verabfaßt worden ist, von Braun. Hensel, van der Beeck. Seer. d. H. Kammer. Scholze.