der Klippe am Meeresboden abgesetzten Massen der Carinaten- stufe noch lange nicht bis zum Niveau jener Brandungskessel angewachsen waren, das sie auch später nicht erreichen sollten. Erst im oberen Niveau der Stufe treten etwas gleichmässigere Ablagerungsverhältnisse ein. Der Oarinatenpläner ist nun schon eine Bildung in einem Meeresgebiete, das der Küste ferner lag. wenn es auch durchaus nicht pelagisch zu nennen wäre. Auch die Labiatus- und Brongniartistufe unserer sächsischen Kreide ist in der Hauptsache noch von litoralem Habitus. Sehr interessant war bei diesen Stufen der Nachweis, wie der litorale Charakter nach einer bestimmten Richtung hin sich steigert, und wie so geradezu auf die Lage der damaligen offenen See hingewiesen ist. Es war nämlich schon früher namentlich H. B. Geinitz bekannt gewesen, ist aber vor unseren Aufnahmen nie im einzelnen verfolgt worden, dass in der Sächsischen Schweiz die Pläner der Dresdener Gegend durch Sandsteine vertreten werden, dass also die rein litoralen Schichten nach Westen und Nord westen hin durch solche ersetzt werden, die ferner von der da maligen Flachküste abgelagert wurden. Nach Osten zu haben wir also die damalige Küste zu suchen, nach Westen zu die offene See. Und merkwürdiger Weise scheint dies Verhältniss durch die gesammte Labiatus- und Brongniartizeit hindurch constant geblieben zu sein. Die Küstenlinie muss durch uner messlich lange Zeiträume hindurch, während deren die organische Welt ihren Charakter etwas veränderte, Arten ausstarben und neue entstanden, eine ziemlich unveränderte Lage inne behalten haben. Wie weit nach Osten wir diese hypothetische Strand linie zu legen haben, ist nicht sicher zu sagen, da wir nicht wissen, wie grosse Theile der Lausitzer Granitplatte ehemals eine Quadersandsteindecke trugen. Die Erscheinung aber, dass sich gerade in der unmittelbaren Nähe der grossen Lausitzer Granitüberschiebung von Hohnstein bis Zittau im Quadersand stein nicht nur der Carinaten-, sondern auch der Brongniarti stufe häufig conglomeratische Bänke einstellen, namentlich mit Gerollen von Brauneisenstein, der wahrscheinlich gewissen jetzt zerstörten Schichten der Juraformation auf der Lausitzer Hoch fläche entstammt, gestattet wenigstens einige Vermuthungen in dieser Hinsicht. Wird doch dadurch angedeutet, dass jene Küstenlinie nicht weit jenseits der Lausitzer Hauptverwerfung und somit der heutigen Nordostgrenze des Quadergebirges, also