mehr nach Nordost als nach Ost hin zu suchen ist. Dieses räumliche Zusammentreffen zwischen einer durch mehrere Stufen der Kreideformation hindurch anscheinend constant gebliebenen Küstenlinie und einer grossen Hauptverwerfung dürfte alsdann kein zufälliges sein, da tektonische Störungslinien häufig nahe bei und parallel mit Küsten verlaufen oder geradezu mit solchen zusammenfallen. Weiter sei nun auf ein für litorale Verhältnisse sprechendes Merkmal hingewiesen, das die gesammte Labiatustufe der Gegend zwischen Königstein, Tetschen und Tyssa auszeichnet. Dieses Merkmal ist noch überzeugender, als der Sandsteincharakter der Schichten an sich und kann vielleicht unsere eben entwickelte Ansicht über die Lage der offenen See auf andere Weise er gänzen. Es ist die schon A. von Giitbier bekannte, aber bis jetzt in ihrer Bedeutung noch gar nicht gewürdigte Diagonalschichtung gemeint, die dem Labiatusquader so eigenthümlich ist, dass sie allein genügt, um ihn von dem petrographisch sonst ähnlichen Brongniartiquader bei der geologischen Kartirung rasch zu trennen. Die Diagonalschichtung besteht darin, dass innerhalb der einzelnen in unserem Falle horizontalen oder kaum merklich geneigten Schichten eine Schichtung zweiter Ordnung aus ge prägt ist, die aber der Hauptschichtung nicht parallel verläuft, sondern sie unter einem schiefen Winkel schneidet. Am be kanntesten ist die Diagonalschichtung unter dem Namen Drift- structur oder discordante Parallelstructur an unseren diluvialen Kiesen, Granden und Sanden. Hier ist die Neigung der schrägen Parallelstreifung, der kleinen Schichten zweiter Ordnung, ganz regellos bald hierhin bald dorthin gerichtet. Diese Streifung kann sogar in ein und derselben Sandlage ihren Einfallswinkel sowohl, wie ihre Einfallsrichtung wiederholt wechseln, wie dies mit dem turbulenten Charakter der diluvialen Schmelzwasser oder der ihren Stromstrich fortwährend verlegenden diluvialen Flüsse wohl vereinbar lieh ist. Bei unserem Labiatusquader dagegen haben sehr zahlreiche und ausgedehnte Beobachtungen ergeben, dass die diagonal zur Hauptschichtung gerichtete feinlagenförmige Schichtung im kleinen mit ganz verschwindend wenig Ausnahmen immer nach West bis Nordwest einfällt. Die einzelnen schrägen Schichten sind deutlich durch die verschiedene Korngrösse des Quarzsandes, aus dem sie bestehen, markirt und treten noch klarer bei der Verwitterung hervor, wodurch sie in Folge ihrer