Am 25. Januar 1895 wurde im Saale des Vereins für Volks wohl eine öffentliche Sitzung abgehalten. Herr P. Ehrmann sprach über Zoologische Reiseerinnerungen aus Neapel. Sitzung am 5. Februar 1895. Herr Marpmann sprach über eine neue Methode der bakteriologischen Wasseruntersuchung. Weiter sprach Herr Professor Dr. Simroth über einen Fall von Riesen wuchs bei Helix pomatia. Die Beobachtung stammt vom Vorsitzenden der deutschen malacologischen Gesellschaft, Herrn Heynemann, welcher sie dem Vortragenden zur weiteren Verwerthung freundlichst über lassen hat. Die kolossale Weinbergschnecke aus Frankfurts Umgebung hatte einen halben Umgang mehr als der Art zukommt, was bei der logarithmischen Conchospirale sehr viel sagen will. Dieser gewaltigen Zunahme entsprach eine merkwürdige Vergrösserung der Radula. Nach Lehmann (Schnecken und Muscheln Stettins) ist die Raspel der Species normaliter „10 mm lang und 5 mm breit und trägt die Zähne in 159 Längs- und 176 Querreihen.“ Bei der Riesenform war sie 16 mm lang und reichlich 5 mm breit, trug etwa 160 Längs- und 250 Querreihen, war also namentlich sehr in die Länge gewachsen. Dass die Differenz in der Breite nicht mehr ausmacht, beruht wohl auf einer Vernachlässigung der Millimeterbruchtheile bei der Messung von Seiten beider Beobachter. Am auffälligsten war nun die Art und Weise, in der sich die Längsreihen vermehrt hatten; es waren keineswegs normale Reihen hinzugefügt, sondern allerlei mächtige, abnorme Zähne interpolirt worden, natürlich in je einer Reihe hintereinander, also auf entsprechende Odontoblasten zurückzuführen. Hie und da war eine Reihe eingeschoben, am stärksten gehäuft nach der Seite, wie die Textfigur zeigt. Darin sind 70 und 73 normale, 71, 72 und 74 Riesenzähne. Die Deutung scheint mir nicht allzu schwierig, zumal im Zusammenhänge mit Sterki’s interessanten Untersuchungen