Da doch unser Bund einen Teil aller Radfahrer darstellt, so ist seine Mitgliederzahl und -beschaffenheit abhängig von der Stärke und Zusammensetzung der gesamten Radfahrer schaft, diese aber wieder von dem dabei wichtigsten Faktor, dem Fahrrad. Wollen wir also einen Einblick in die Ge schichte des Deutschen Radfahrer-Bundes thun, so müssen wir einen Blick werfen auch auf die Entwickelung der Rad fahrerschaft, beziehentlich des Fahrrades. Deshalb sei uns hier ein kurzer, ganz kurzer Ueberblick über die Geschichte des Fahrrades gestattet. Als zu Anfang des vorigen Jahr- THEODOR BOECKLINü, 1. Vorsitzender des Deutschen Radfahrer-Bundes, Essen a. d. Ruhr. jo) hunderts (1817) durch den badischen Forstmeister Freiherr Karl v. Drais das sogenannte Laufrad, der Urahn unseres modernen Fahrrades, erfunden wurde, bei dem man, wie beim heutigen Rade, in einem Sattel zwischen zwei Rädern sass, die Fortbewegung aber durch Abstossen der Füsse gegen den Erdboden vollzog, da konnte infolge seiner Ungelenkigkeit und Schwere an eine allgemeine Einführung desselben nicht im entferntesten gedacht werden. Erst als es der Franzose Michaux in den sechziger Jahren mit einem Kurbelantrieb ausrüstete, da war ein tüchtiger Schritt vorwärts gethan; doch das schwere Gewicht und die Unbequemlichkeit des Fahrens — 18 —