die wie Dresden in jedem Jahre Ver änderungen unterliegt, die unaufhörlich wächst, deren Regenten fortgesetzt darauf bedacht sind, sie zu erweitern und zu verschönen, kann in ihrer Gestaltung nicht mehr Schritt für Schritt verfolgt werden. Ebenso steht es um die innere Verwaltung. Die Regierung und der Rat waren un ausgesetzt bemüht, dort den Hebel anzu setzen, wo Verbesserungen am Platze waren. So entwickelte sich Dresden mehr und mehr; und kamen auch trübe Tage für die Stadt, sie wurden überwunden. Dresden blühte mehr und mehr auf. Der 30jährige Krieg breitete zwar einen blutigen Schleier über alle Lande und bewirkte eine schwere Demorali sation und Landeserschöpfung; aber die Zuversicht auf neue Entfaltung und Erholung liess auch diese schwere Zeit über winden. Die folgende Friedenszeit zeitigte manches Gute und Bedeutende. Der Brunnen auf dem Neumarkt erinnert an das Jahr 1648. Im Jahre 1664 erstand das erste Opern- und Komödianten haus, bald darauf ein Ballhaus im Klostergarten und 1678 die erste Begründung des Grossen Gartens. Mittlerweile war durch Johann Georg II. auch in der Entwickelung der Ver fassung der Stadt, ihrer Privilegien und Rechte mancher Schritt vorwärts geschehen. Wichtig für Dresden war 1670 die Gründung der Neustadt - Ostra, der heutigen Friedrichstadt, durch Förderung von Handwerker-Ansiedelungen. 1677 wurde auch ein Versuch mit Strassenbeleuchtung gemacht. Be merkenswert ist auch, was der Kurfürst für Kunstsammlungen, Theater und Musik that. Unter der Regierung seines Nach folgers wurde 1683 die Erbauung eines Blockhauses auf der Brücke vorgenommen. Um 1689 fällt auch die Begründung eines Waisenhauses, dem 1692 die der Kriegs- und Kadettenschule folgte. Friedrich August I., der Starke genannt, der eine ausgezeichnete Erziehung genossen, auf Reisen seinen Ge schmack gebildet und kunstsinnig geartet war, erhob seinen Hof, nächst dem fran zösischen, zu den glänzendsten Europas. Viel hat Friedrich August I. in seiner Neigung zu Pracht und Glanz für die — 45 —