sich sagen lässt: „Ein voller Magen fährt nicht gern“. Eine reich liche und üppige Mittagsmahlzeit beeinträchtigt ganz bedeutend den Genuss des Fahrens und die Leistungsfähigkeit des Fahrers. Zu dem ist eine Hauptmahlzeit des Tages genug, und der Wanderer thut immer gut daran, diese da einzunehmen, wo er schliesslich sein Haupt zur Nachtruhe niederlegt. Wer sich das zum Grundsatz macht, der sorgt auch dafür, dass er frühzeitig ins Quartier kommt, und daraus erwächst ihm wieder der jan sich freilich nebensächliche Vortheil, dass er keine Laterne mitzuführen braucht. Bei längeren Reisen lasse ieh*|sie grundsätzlich zu Hause und wie ich ausdrücklich bemerken will, ich habe dies noch nie bereut. Selbst, wenn man wirklich einmal von der Nacht überrascht werden sollte, so ist doch sogar die schwärzeste Finsterniss nicht so arg, dass man nicht imstande wäre die Mitte der Laadstrasse inne zu halten. Grosse Städte aber, wo der Mangel einer Laterne empfindlich werden möchte, betrete ich absichtlich nie nach Eintritt der Dunkelheit; das hat immer etwas Missliches, namentlich, wenn man dort nicht genau bekannt ist. Grosse Städte wähle ich über haupt nicht zum Nachtquartier, es sei denn, dass ich dort einen oder mehrere Ruhetage zu machen gedenke. Sonst ziehe ich die kleinen Städte hierzu vor. Auch in den Dörfern habe ich oft schon recht nette, saubere und einladende Wirthshäuser gefunden, in denen der Einkehrende nicht wie in den Grossstadthotels als blose Nummer und Ausbeutungsobjekt betrachtet, auch nicht von einer Schaar befrackter und trinkgeldgieriger Kellner oder sonstiger dienstbeflissener Geistor umschwärmt, sondern vom biederen Wirth und der braven Wirthin mit wohlthuender Freundlichkeit aufge- nommen und mit manchmal fast rührender Zuvorkommenheit behandelt wird. Nach dem Eintreffen im Quartier beobachte ich folgendes «Ver fahren. Das Rad nehme ich mit auf meine Stube. Hier treffe ich die etwa nöthigen Anordnungen zur Herrichtung meines einfachen Nachtlagers. Zuweüen sind ganze Berge von Betten und Kissen zu entfernen, meist muss ich mir eine Schlafdecke und fast immer Fahre Braun’s Dauerreifen.