Dass später aber aus Eisenguss hergestellt. Zum Zwecke des Giessens wurden die beiden gut ineinander passenden Hälften des Instru ments bis auf einen, dem Buchstabenkörper entsprechenden Hohl raum verbunden, dann wurde mittelst eines kleinen Schöpflöffels das geschmolzene Schriftmetall der Giesspfanne entnommen und in das Instrument, unter Beobachtung eines bestimmten, geschickt auszuführenden Schwunges, hineinbefördert. Nach dem schnell ein tretenden Erkalten wurde die Feder von der Matrize abgehoben, das Giessinstrument geöffnet und der Buchstabe durch kleine, am ersteren befindliche Haken herausgeholt. Ein guter Giesser konnte auf diese Weise täglich ungefähr 5— 6000 Buchstaben giessen. Das Abbrechen der an den Typen noch befindlichen Angüsse und das Schleifen der Schriften (Bearbeiten der beiden Weiteseiten) erfolgte einzeln mit der Hand auf Sandsteinen, ebenso wurde das Fertigmachen (Bearbeiten der Kegelseiten und Ausstossen der vom Abbrechen des Angusses übrig bleibenden Unebenheiten) in Hand- bestosszeugen mit dem denkbar einfachsten Werkzeug ausgeführt, ausserordentlich beschränkten Verhältnissen die Fertigstellung des Schriftenmaterials gegenüber der in unseren Tagen gewöhnten Schnelligkeit eine verhältnismässig nur langsam vorwärtsschreitende sein konnte, liegt auf der Hand und wenn die damaligen bescheidenen Verkehrsmittel in Rücksicht gezogen werden, welche eine Ausbreitung des Wirkungskreises der Firma in entferntere Druckstätten sehr erschwerte, so wird es begreiflich, welche Anstrengungen das junge Unternehmen machen musste, um festen Fuss zu fassen. Trotzdem verstanden es die beiden arbeitsamen Männer, von welchen sich Schelter in der Hauptsache dem Schnitt neuer Schriften widmete, während Giesecke die technische und kaufmännische Leitung inne hatte, die Leistungsfähigkeit ihrer Firma zusehends zu heben. Schon im Jahre 1831 erwiesen sich die ermieteten Geschäftsräume in der Barfussmiilile für den bereits mit 3 Giessöfen, 8 Gehilfen und 3 Lehrlingen arbeitenden Betrieb als unzureichend und war auch die Möglich keit, dortselbst weitere Arbeitsstätten zu beschaffen, nicht vorhanden, so dass sich Schelter & Giesecke entschlossen, in das von ihnen käuflich erworbene Grundstück, Naundörfchen No. 4, welches auf Seite 5 ver anschaulicht ist, überzusiedeln. Noch in demselben Jahre erfolgte die Überführung und bot sich nun in dem neuen Heim die ersehnte Gelegenheit, weiter auszuholen, den Betriebsapparat zu vergrössern und dadurch den sich stetig steigernden Anforderungen mit grösserer Leichtigkeit nachzukommen. ^