1M f J Schwere Zeiten blieben auch J. G. Schelter & Giesecke nicht erspart; es fallen in diesen Abschnitt der Geschichte der Firma die Kriegsjahre 1864, 1866 und 1870/71, die manches andere nicht fest gefügte industrielle Haus erschütterten. Unberührt überstand die Firma diese Prüfungszeit und bekundete damit, dass starke Hände und ein fester, zielbewusster Wille das auf solider Grundlage auf gebaute Werk leiteten. Mit dem Aufschwünge des Geschäfts, welcher sich in der steten Vergrösserung und Verbesserung der technischen Hilfsmittel kenntlich machte, war naturgenhiss auch eine ununterbrochene Vermehrung »des Matrizenbestandes verbunden, durch welche die Auswahl von [Schriften, Einfassungen, Ornamenten und Ziermaterial aller Art sich «steigerte. Die veralteten Buchschriften-Schnitte wurden durch neue |geschmackvollere Schnitte ersetzt und zahlreiche Auszeichnungs- und Zierschriften geschaffen. Viele in jenem Zeitabschnitt entstandene Schriftgarnituren wurden für lange Zeit tonangebend im Buchdruck und gelten manche davon noch heute als das zweckentsprechendste k Material für bestimmte Druckarbeiten, es sei hier beispielsweise nur r' genannt die halbfette Fraktur No. 4, die moderne fette Iraktur No. 5, die halbfette Aldine. Vielen Anklang fanden ausserdem auch die Zier- schrift-Garnituren: Umstochene Kanzlei, Umstochene Fraktur, die Alte mgotisch u.*<![. In jene Zeit fallt^auch die Schaffung einer Anzahl russischer Buch-, Titel- und Zieischiiften, welche auf ausgedehntere Verbindungen mit der Buchdruckerwelt Russlands hindeutet. Als ein glücklichei Griff zeigten sich auch die damals geschnittenen Initialen und werden viele davon heute noch häufig angev endet. An die Stelle der französischen Reiheneinfassungen traten dann selbstgeschnittene Kombinationseinfassungen für die Zusammenstellung belebterer Rahmenformen und freier Verzierungen, zum Teil auch grösserer Gattung für Plakatzwecke, welch letztere allerdings meist nur einfach ornamentirte, in ihren Motiven wenig Abwechslung bietende Umfassungen gestatteten. Sehr reich gestaltete sich auch die Auswahl an neuen Ecken und Vignetten für Zeitungs- und Gelegenheitszwecke, denen sich noch eine grosse Anzahl auf dem V ege der Stereotypie vervielfältigter Plakatschriften p. a. anreihten. Diese neuen Schöpfungen wurden von Zeit zu Zeit in hübsch ausgestatteten Quartbändep^^^^^i^nlmelte-Ä^hriftmuster dqu JVrdsen der Geschäftsfreunde zugängig gemacht. r>- 7 > i * n i 1