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Fünfundsiebzig Jahre des Hauses J. G. Schelter & Giesecke in Leipzig
- Titel
- Fünfundsiebzig Jahre des Hauses J. G. Schelter & Giesecke in Leipzig
- Untertitel
- den Freunden des Hauses gewidmet
- Erscheinungsort
- Leipzig
- Erscheinungsdatum
- 1894
- Umfang
- 62 S.
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Hist.Sax.H.61.k
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id3992855635
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id399285563
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-399285563
- SLUB-Katalog (PPN)
- 399285563
- Sammlungen
- Technikgeschichte
- Saxonica
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- 1850 - 1874
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Kapitel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Dass die Originalschöpfungen in jener Zeit in nur bescheidenen Grenzen blieben, gegenüber der iiber- 1 eichen I roduktion der Gegenwart, lässt sich einesteils aus dem damaligen geringeren Bedürfnis begründen, findet aber eine weitere Erklärung in dem Umstande, dass die Gesetze für den Schutz des geistigen Eigentums und das Gesetz über den Musterschutz noch nicht bestanden. Die sichere Voraussicht, Zeit, Geld und Intelligenz aufzuwenden für neue Schöpfungen, ohne die Früchte hiervon ungeschmälert gemessen zu können, und der Nachbildung seiner Erzeugnisse schutzlos gegenüber zu stehen, liess manchen unternehmenden Gedanken unterdrücken. Ende der fünfziger Jahre bereits wurden auch von den Schriftgiessereien Schritte getlian, die Kegieiungen zu Schutzgesetzen für ihre Erzeugnisse anzuregen, doch verging, wie bekannt, immer noch eine geraume Zeit, ehe diesem Bedürfnis massgegeben wurde. Die Geschäftsbeziehungen der Firma hatten sich im Laufe der Zeit auch mehr und mehr auf die ausser- deutschen Länder des europäischen Kontinents ausgedehnt, namentlich war der Verkehr mit Österreich-Ungarn ein sehr lebhafter geworden, so dass sich Carl und Bernhard Giesecke entschlossen, im Interesse einer schnelleren Erledigung der Aufträge, in Wien ein Zweiggeschäft zu errichten. Am 2. Januar 1863 wurde der Betrieb desselben mit 4 Giessmaschinen und den entsprechenden Hilfs apparaten eröffnet. Der gute Ruf, dessen sich die Firma J. G. Schelter & Giesecke erfreute, trug auch hier zu einem schnellen Gedeihen der neuen Pflanzstätte bei, so dass dieselbe stetig erweitert werden musste und im Jahre 1869 bereits mit 18 Giessmaschinen und 1 Klischirmascliine, sowie mit 47 Gehilfen, Hilfsarbeitern und Lehrlingen arbeitete. Die streng soliden Grundsätze, nach welchen das Mutterhaus stets geleitet wurde, gelangten indessen im Tochterhause, welchem frühere Angestellte der Leipziger Firma vorstanden, nicht immer zur vollen Geltung, so dass sich den beiden Brüdern bald der Entschluss aufdrängte, das Wiener Zweiggeschäft, deren technische Leitung \on Leipzig aus nicht gut durchführbar war, wieder zu verkaufen. Der Verkauf vollzog sich im Beginn des Jahres 1870. In Leipzig ruhte inzwischen der Unternehmungsgeist nicht. Die Nachfrage nach Druckmaterial, welches > on dei Fiima bis dahin noch nicht gefertigt und bei Druckereieinrichtungen doch stets mitgeliefert werden musste, veranlasste die Gebrüder Giesecke, im Jahre 1868 der Schriftgiesserei noch eine Messinglinienfabrik und eine Werkstatt für Anfertigung der gebräuchlichsten Buchdruckerei-Utensilien hinzuzufügen und in dem gleichen Jahre auch eine Anstalt für galvanoplastische Vervielfältigung einzurichten. Besonders wichtig in mehrfacher Hinsicht für die Firma war das kommende Jahr 1869, in welchem für sämtliche Maschinen Dampfbetrieb eingeführt wurde. Das war ein Schritt von ziemlicher Tragweite, insofern als man bis dahin noch wenig Erfahrung in Bezug auf den Betrieb der mit Dampfkraft arbeitenden Giess maschinen gesammelt hatte. Der Erfolg war ein durchschlagender, und die Leistungsfähigkeit der Giesserei wurde durch diese Massnahme ganz erheblich gesteigert. Die Dampfbetriebsanlagen mussten dann bald ver- grössert werden, da dieselben auch für die grössere Kraft beanspruchenden Hobelmaschinen, Drehbänke u. s. w. der mittlerweile noch eingerichteten Reparaturwerkstatt herangezogen werden mussten. Der persönliche Verkehr mit den auswärtigen Geschäftsfreunden war, so lange der Betrieb sich noch in gewissen Grenzen hielt, durch gelegentliche Besuche der Brüder Giesecke unterhalten worden, so seitens des Rechtsanwalts Carl Giesecke auch durch grössere Reisen nach den skandinavischen Ländern. Mit der sich steigernden Ausdehnung des Geschäfts machte sich aber nicht nur die ununterbrochene Anwesenheit der Besitzer, welche die Leitung persönlich innehatten, im Betriebe zur unumgänglichen Notwendigkeit, es erwies sich vielmehr auch als ganz undurchführbar, die immer zahlreicher werdenden Freunde des Hauses des Öfteien zu besuchen, ohne dass besondere Reisende hiermit betraut würden. In der zweiten Hälfte der sechziger Jahre wurde in Folge dessen zunächst ein fester Reisender eingestellt, nach welchem bald mehrere angenommen werden mussten. In der Geschichte des Hauses erscheint das Jahr 1869 von ganz besonderer Bedeutung dadurch, dass es die Vollendung eines halben Jahrhunderts des Bestehens der Firma bezeichnet. Am 24. Juni dieses Jahres wurde die Feier des fünfzigjährigen Jubiläums in den reichgeschmückten Räumen des Geschäfts und unter grösser Beteiligung von Freunden des Hauses festlich begangen. Von besonders erhebendem Eindruck war bei dieser Jubiläumsfeier auch die Thatsache, dass unter den im Geschäft thätigen Gehilfen sich noch fünf Personen befanden und zwar der Faktor Kloberg, sowie die Gehilfen: Hermann, Lippold, Maiiler und Zimmermann, welche bereits das 25 jährige Jubiläum der Firma mitgefeiert hatten. Einer besondern Erwähnung wert ist auch der Umstand, dass der erste Lehrling des Geschäfts, der Schriftgiessergehilfe Jähnigen, an der Jubelfeier teilnehmen konnte, sowie dass der Sohn von Bernhard Giesecke: Georg Giesecke, an diesem Tage als jüngster Lehrling in das väterliche Geschäft aufgenommen wurde, während Bernhard Giesecke selbst an diesem Tage ebenfalls auf eine 25jährige Berufsthätigkeit zurückblicken konnte, da er bei der Begehung des ersten Jubelfestes im Jahre 1844 seine Lehrzeit begann. ll
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