Alle diese Vorzüge hatte Georg Friedrich Giesecke bald erkannt und den Vorsatz gefasst, mit allen Kräften dahin zu streben, die heimischen Werkstätten auf die gleiche Höhe mit den amerikanischen zu bringen. Hie amerikanische Giessmethocle geht von dem Standpunkte aus, dass die Linie und Weite der Schriften, d.h. die Stellung der einzelnen Charaktere in Bezug auf Abstand und Richtung zu einander nicht, wie in Deutschland allgemein üblich, vom Giesser und zwar bei jedem Guss von neuem gesucht und dem oft sehr zweifelhaften Geschmack des jeweiligen Giessers überlassen, sondern dass diese Stellung von der technischen Oberleitung beim Justiren der Matrizen oder Giessformen festgestellt wird, dass ferner jede etwa nötig werdende Korrektur an der Matrize selbst vorgenommen wird, so dass der Giesser ohne weiteres Zuthun seinerseits die Type genau zu giessen im Stande ist. Auf diese Weise wird nicht nur zu jeder Zeit für eine stets gleiclimässige Güte des Gusses, sondern auch für genaue Übereinstimmung desselben lhit deij dem Käufer vorgejegten Schrift probe Sorge getragen. Um nun diese Grundsätze zur Durchführung zu bringen und das gesteckte Ziel zu erreichen, war es erforderlich, sämtliche Matrizen im angedeuteten Sinne umzujustiren oder die nicht verwendbaren durch neue zu ersetzen. Nicht minder grosse Opfer an Zeit, Mühe und Geldmitteln erforderte die, durch Anwendung auf Linie und Weite justirter Matrizen bedingte Neufertigung der Giessmaschinen und Giessinstrumente. Ein Bezug dieser Maschinen und der sonst noch erforderlichen Apparate von dem Auslande war vollkommen aus geschlossen, da die ausländischen Kollegen ihre Giess- und Hilfsmaschinen zumeist in den eigenen Werkstätten, und nur soweit ihr Bedarf es nötig macht, hersteilen. Überdies aber hätten diese Maschinen auch erst den deutschen Verhältnissen angepasst werden müssen. Es musste deshalb die Maschinen-Werkstatt erweitert und mit besten Werkzeugmaschinen ausgestattet werden, um sämtliche Giess- und Hilfsmaschinen im eigenen Hause anfertigen zu können. Diese wie andere Vorbereitungen wurden mit allem Eifer betrieben, so dass schon im Jahre 1876 die erste von Georg Giesecke gezeichnete Doppel-Giessmaschine amerikanischen Systems fertiggestellt werden und zur Aufstellung gelangen konnte. In schneller Folge kamen nun weitere Doppel- wie auch dreifache Giessmaschinen, letztere giebt das obenstehende Bild wieder, zur Aufstellung. Ausserdem wurde aber auch an der Herstellung der Handgiessmaschinen amerikanischer Bauart zum Guss der grösseren Schriftkegel flott weiter gearbeitet, so dass auch diese Gattung Maschinen bald in einer stattlichen Reihe vertreten war. 14