des Krystallisationssystemes beim Quarz. 13 Gesetz des Dcei- und- Dreigliedrigwerdens mit dem der Drehung zu sammen aussprechen, immer krystallographische Seltenheiten, Ich komme jetzt erst zu der Erscheinung, welche ich nur ganz neu erlich am Quarz beobachtet habe, und welche mich eigentlich zu dem gegenwärtigen Aufsatz veranlagte, da das bisher gesagte wohl- nur der genauere Ausdruck Irüher schon an ihm bekannter Eigenschaften und F.igenheiten war. Ich habe nemlich unerwartet eine interessante Zwil- lingskrystallisation an ihm gefunden. Der Quarz ist zu Zwillingskrystallen ungemein wenig geneigt, so iiulserst häufig auch Zusammenwachsuhgen andrer Art hei ihm sind, wel che diesen Namen nicht verdienen. Es geht damit bei ihm, wie bei den sechsgliedrigen Systemen überhaupt, welche unter allen Ab- tnenungen der Krystallisationssystefne anY wenigsten zur Zwilfhigskr^- stnllisation sich neigen, und, wir dürfen wohl Sagen, sich qualiüciren. Der Beryll und Schmaragd macht es e&'eri so, obgleich nichts gemeiner auch beim Beryll ist, als das Zusaminenwaclisen einer ganzen Menge einzelner Säulen (mit durchaus parallelen liichtitngen unter einander) in ein einziges Individuum, welches sie alle umfafst und in welchem die Grenze der einzelnen völlig verwischt und vertilgt wird; das aber ist kein Zwilling.' Beim Apatit, beim Nephelin, beim phosphorsauren Blei *) hat noch Niemand: einen Zwilling geseheh oder beschrieben. Beim Quarz hatte ich davon bisher eben so wenig beobachten können, und nur aus einigen feinen Zügen einea Verdacht der Möglichkeit eines solchen Vorkommens bei ihm geschöpft. Jetzt habe ich den Fall ganz klar, und durch ihn den Schlüfsel zur Deutung und Entrathselung man cher feinerer Erscheinungen an seinen Krystallen, welche mir langst be sonders aufgefnllen und wodurch mir manche Stücke sehr merkwürdig erschienen waren. Die Zwillingskrystallisation, in der er sich nun wirk lich gezeigt hat, ist von einer Art, sehr einfach an sich, und doch sehr inannichlaltige Erscheinungen aus ihrem einfachen Grundgesetz entwik- kelnd, ganz das Analoge von den ausgezeichnetesten durcheinander gewachsenen Zwilhngskrystallen anderer Systeme, namentlich des Kreuz steins, auch des neulich beschriebenen **) Schwefelkies-Zwillings; man möchte sagen: das allgemeine Gesetz ist dasselbe, die besonderen Ich möclite Vorschlägen, diese zuleUtgenannte Gartung künftig Bunt-Bleierz zu nennen, ua Grün - und Braunbleierz doch künftig einen gemeinschaftlichen einfachen Gattungsnamen bedarf. **) Die der Gesellschaft nat. Fr. tebon im vorigen Jabre hierüber vorgelesene Abhandlung wird nächstens auch im Druck erscheinen. 0