Vorwort Einem Wunsche der Volkshochschule Markneukirchen entsprechend, konnte der Unterzeichnete Verfasser im Herbste 1923 vor einem Kreise von 200 bis 300 Hörern aller Stände an fünf Abenden über die Qeschichte des oberen Vogtlandes sprechen. Vielfachem Drängen von Freunden und Hörern folgend, wagt er es nunmehr, den dort behandelten Stoff, erweitert und vertieft, durch Druck der breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der Verfasser hat nach mancherlei Erwägungen für die Arbeit den Titel „Geschichte von Markneukirchen, Stadt und Kirchspiel“ gewählt. Indes ist er sich wohl bewußt, daß der Inhalt sich mit dem Titel nicht allent halben deckt, sondern ihn hier und da überschreitet. Die ser Umstand, der dem Buche als Fehler gedeutet werden könnte, bedarf einiger Worte der Begründung. Der Verfasser wollte mit der vorliegenden Arbeit einem doppelten Zwecke dienen. Zunächst beabsichtigte er, seinem Heimatorte, der Stadt Markneukirchen, eine möglichst vollständige, sowie dem Stande der wissen schaftlichen Heimatgeschichtsschreibung entsprechende Ortsgeschichte zu geben. Ein wesentlicher Teil dieser Aufgabe ist die Darstellung der kirchlichen Verhältnisse. Dies machte die Berücksichtigung der nach Markneu kirchen eingepfarrten Dorfschaften und Rittergüter zur Pflicht. Die Geschichte dieser Dörfer und Gutsherrschaf ten kommt sinngemäß im Zusammenhang mit der des Kirchspiels zur Darstellung. Zum ändern galt es, den Schulen der Heimat die bisher schmerzlich vermißte Unterlage für einen wissenschaft lich begründeten heimat- und kulturkundlichen Unterricht zu schaffen. Im Verfolg dieser zweiten Aufgabe war das kulturgeschichtlich Zuständliche der heimischen Vergan genheit, seine Entwicklung und Gestaltung besonders ein-