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Der Radfahrsport in Bild und Wort
- Titel
- Der Radfahrsport in Bild und Wort
- Verleger
- Acad. Verl.
- Erscheinungsort
- München
- Erscheinungsdatum
- 1897
- Umfang
- 280 S.
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 35.4.1845
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id4853804200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id485380420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-485380420
- SLUB-Katalog (PPN)
- 485380420
- Sammlungen
- Varia
- Das Fahrrad
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- VI. Radsport und Rennfahren
- Autor
- Sierck, Detlev
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Kapitel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- MonographieDer Radfahrsport in Bild und Wort -
- EinbandEinband -
- AbbildungIhre Königlichen Hoheiten Prinz Ludwig Ferdinand und Prinz ... -
- TitelblattTitelblatt -
- VorwortVorwort -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- KapitelI. All Heil! Eine Plauderei aus der Schule des Radfahrens 1
- KapitelII. Geschichte des Fahrrades 7
- KapitelRadfahrer-Poesie aus früherer Zeit 24
- KapitelIII. Das Fahrrad, seine Einzelteile und Zubehöre 25
- WerbungContinental-Pneumatic -
- KapitelIV. Die Fahrschule 49
- KapitelV. Das Tourenfahren 57
- KapitelVI. Radsport und Rennfahren 69
- KapitelVII. Das Damenfahren 111
- KapitelVIII. Das Rad im Dienste der Wehrkraft 137
- KapitelIX. Die Hygiene des Radfahrers 157
- KapitelX. Recht und Gesetz im Radfahrwesen 171
- KapitelXI. Das radsportliche Versicherungswesen 177
- KapitelXII. Publizistik, Bibliographie und Kartographie 185
- KapitelXIII. Die grossen Radfahrer-Verbände. Vereinswesen 195
- KapitelXIV. Die Fahrradindustrie und die zugewandten Geschäftszweige in ... 213
- KapitelXV. Besprechungen, Versuchsergebnisse, Neuheiten 228
- KapitelXVI. Geschäftliche Ankündigungen und Miscellen 239
- EinbandEinband -
- Titel
- Der Radfahrsport in Bild und Wort
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— 83 — langten, was ihnen denn auch von 1893/94 an ge zahlt wurde. Die Frage des Herrenfahrertums hat namentlich in Deutschland zu den erbittertsten Kämpfen in Wort und Schrift Veranlassung gegeben. Neuerdings ist in diesem Streit der Waffenstillstand eingetreten, indem von den gesamten Verbänden die oben bezeichneten als für den Amateur notwendigen Eigenschaften all gemein anerkannt wurden. Es ist ganz selbstverständlich, dass der Berufs fahrer in Bezug auf Charakter und Ehrenhaftigkeit einem Herrenfahrer ganz gleich stehen kann. Es sind beide Klassen ebenso notwendig als nützlich. Für die Entwicklung unsers Sports hat aber jedenfalls der Berufsfahrer eine ungleich höhere Bedeutung; für die Vervollkommnung des Rades und die Popu larisierung des Sports hat er entschieden Grosses ge leistet; denn hinter ihm ständen die Fabrikanten, die durch die Konkurrenz gezwungen wurden, ihm für seine Thätigkeit stets das beste Material zur Verfügung zu stellen. DieNeuheit desBerufsfahrertums in Deutsch land hat dasselbe noch vor den Auswüchsen bewahrt, die sich in ändern Ländern, England, Frankreich und Amerika zeigen. Wir finden unter unsern Berufs fahrern lauter alte Kämpen, die schon als Amateure auf der Bahn glänzten und die nur der Zug der Zeit mitriss. Junges Element erscheint nur in ganz massiger Zahl und rekrutiert sich ebenfalls aus den Kreisen, welche uns früher die Herrenfahrer lieferten. Der Vollständigkeit halber wollen wir noch be merken, dass es unter den radfahrenden Damen auch Berufsfahrerinnen giebt; die pekuniäre Lage derselben ist aber sehr traurig. Die grosse Menge aller Fahrer, die nicht den Juniores oder Seniores angehört, bezeichnet man kurz weg als Rennfahrer; man ordnet sie wohl nach ihrer Leistungsfähigkeit in Erstklassige, Zweitklassige u. s. w. Man pflegt bei dieser Einteilung die Erfolge in den Rennen zu Grunde zu legen. Der Erfolg in etlichen Rennen allein verbürgt aber keineswegs die Qualität des Fahrers; es spielen sehr viele zufällige Umstände dabei eine Rolle. Mancher, der aus einigen Wett fahren als Sieger hervorgegangen ist, taucht bei den nächsten Rennen in der grossen Menge der Unpla- cierten unter. Um nach einem zuverlässigeren Ge sichtspunkt die Einteilung in Klassen vornehmen zu können, hat man empfohlen, die Rennfahrer nach den für einzelne Strecken benötigten Zeiten zu klassi fizieren. Aus der grossen Zahl der Rennfahrer heben wir die bedeutendsten hervor: I. Flieger. Namentlich im letzten Jahre haben wir diese Klasse vielfach bewundern können. Obenan stehen drei Franzosen: Jaquelin, der In haber der Armbinde Nr. 1, Morin, der Sieger im Grand Prix de Paris, Bourillon, der Inhaber der Welt meisterschaft. Neben diesen wären noch zu nennen: Jaap Eden, genannt «der fliegende Holländer», Banker, Protin, Houben, Chinn, Parlby, Arend (Hannover), Bald, Tom Butler, Johnson, Pontecchi, Struth (Mainz), Petersen, Diakoff, Habich, Breitling. Die Genannten sind Berufsfahrer. Die besten deutschen Amateure sind Fritz Opel, Seeger, Willy Läufer, Ebeling, Dols, Ludwig Opel, Berg, Meyer, Mewes, Schlüter. Der beste deutsche Flieger, der sich aber von der Rennbahn fast ganz zurückgezogen hatte, war der Altmeister Aug. Lehr-Frankfurt a. Main. II. Halbdauerfahrer. In dieser Klasse nehmen Tom Linton, Bonhours und Stocks die ersten Plätze ein. III. Dauerfahrer. Die bedeutendsten dieser Klasse sind Constant Huret, der König der Dauer fahrer, Josef Fischer-München, Rivierre, Gerger-Graz, Lesna, Bonhours, Ponscarme, Michael, Champion. Die berühmtesten Tandempaare sind: Gebr. Far- man, Hautvast und Borrisowski, Huet-Büchner (Graz), Gebr. Underborg, Göss-Eisenrichter, Heimann-Mulack. Dass die Thätigkeit des Berufsfahrers zuweilen ihren Mann nährt, wollen wir an einem Beispiele zeigen. Im «Velo-Sport» wurde folgendes über die Ein nahmen Bourillons, des Meisterfahrers der Welt, be richtet: «Bourillon erhält von seiner Fahrradfabrik monatlich 750 Fr. und an Zuwendungen für 1. Plätze 250—1000 Fr., je nach Bedeutung des Rennens. Die Reifenfabrik zahlt ihm 250 Fr. monatlich, ausserdem für erste Plätze an Zuwendungen 100—250 Fr. Er hat Anspruch auf 3 Maschinen und 1 Mehrsitzer. Die Uebungsfahrten mit diesem bezahlt die Fabrik. Dazu kommen noch die besonderen Zuwendungen von den Rennveranstaltern», so dass er am Schluss der Saison jedenfalls auf einen nicht ganz unbedeutenden Reingewinn rechnen kann. An Rennpreisen trugen im letzten Jahre Bourillon, Jaquelin, Morin 60,000 Fr., Jaap Eden 40,000 Fr., Parlby 30,000 Fr., Josef Fischer 25,000 Fr., Farman 20,000 Fr. davon. Ob diese An gaben ganz den Thatsachen entsprechen, können wir nicht sagen; wenn auch etliches von diesen grossen Summen zu streichen wäre, so bleibt sicherlich noch ein ganz annehmbarer Verdienst übrig. Diese glänzende Seite des Berufsfahrertums hat schon manchen verlockt, aber es ist mancherlei zu beachten. Die ganz hervorragenden Rennfahrer, die sich ein Vermögen erworben haben, sind in so kleiner Zahl vorhanden, dass sie kaum als Beweis für die Einträglichkeit des Berufs erwähnt werden können; ebenso ist die Zahl der Fahrer, die in der Fahrrad- Industrie zu einer angesehenen, bleibenden Stellung gelangten, sehr gering. Der Ruhm des Meisterfahrers ist sehr kurzlebig. Nur während weniger Jahre kann er auf der Höhe bleiben, sehr bald verblasst sein Stern. Mannigfach umschweben ihn Gefahren, ein unglücklicher Sturz, Krankheit durch Ueberanstrengung setzt seinem Sieges zuge gar häufig ein zu nahes Ziel. Die Militärzeit unter bricht erbarmungslos seine Thätigkeit; später ist es ihm schwer, die frühere Form wieder zu erlangen. Erfahrungsgemäss stehen unsere Rennfahrer in einem Alter von 17—25 Jahren, also in der Zeit, die der 6*
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