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Neueste Nachrichten : 19.09.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490221629-189609194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490221629-18960919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490221629-18960919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNeueste Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-09
- Tag1896-09-19
- Monat1896-09
- Jahr1896
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- Neueste Nachrichten : 19.09.1896
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Es« P« Sonnabend HEXE« dieser «Enthüllungen«. Die »Deutsehe Zeitung« erklärt näm « sie werde durch Peters’ Verrath keineswegs überrascht, denn sie »Das-e siets über« den ~deutsch-natiotsalen« Dr.æeters in! Stillen lächeln· müssen, da ihr bekannt gewesen, daß im Za e Wiss, als Peter-s von Lan on nach Deutschland kam, folgende drei Möglichkeiten sich fried liih neben einander auf feinem Programm hefandent entweder die c lonialbeweguna als Sprungbrett zu benutzen oder dle deutsche Be« ..llZ.pckerung der Vereinigten Staaten gegen das englische Element mohil ·» machen oder fiel) an die Spitze der deutschen Social- Bszemokratie (i) zu sehen. Das sindslnklagety vor denen der Ueber-tritt in enslische Dienste alle Bedeutung verliert! . Jahre lang I« hätte also Dr» eters vor·ganz Deutschland gehet-Zelt, hätte sich als i deutsch-national» Held feiern und sein Deutschth In preisen lassen, »und chliesilich »von dem dritten, dem socialdemokratischen Theil seines Programms, nun doch noch die Baterlandslosigteit wahr zu »«Fg»e.hen«? Dastönnen wir nicht glattweg aus die Behauptung eines » » iattes hin glauben, das, selbst wenn seine Behauptungen wahr wären, ««sp"o»nzdem« Sschlnuh den es aufgerührt hat, selbst nicht wenig besvritzt · spukt-e. psahre lang hätte ja auch Herr Dr.Lange, der Herausgeber «—der’ Deutschen Zettunac geschwiegen- ohne daß sich je ei»- Ahnung inism regte, daß er durch sein Schweigen sich am deutschen Volke versiindigel Hier dürfte vor Allem das »auch-stut- et alte-ro, par-s« angezeigt sein. Herr Dr. Peters hat nun das Wort! »Unser sB.-Correspondent· schreibt uns aus Berlin, den U« Szptesptztberz · Die Anmeldung zu dem am Sonnabend hier seine Berathiiiigen beginnenden International-n Frauen-engres; laufen foxtgefctzt za lteich ein. Nach Eise« Bin sind die Vorbereitungen zu dieser Ver ansialtun , wie das im Ge iete der Millionenftadt nicht anders sein kann, verkältnißmäßig wenig in die Erscheinung getreten. Doch zu weilen taucht »unter den Linden« eine Flliiinnergestalt auf, die zu den erprobten Vorkämpfernjür Frauenrechte innerhalb und außerhalb des Parlaments zählt. Wie ich erfahre, soll« es den Fiibrerinnen der Srausnbewegung gelungen sein, ver mbCgende Damen aus allen heilen Deutschlands zum Befuche des ongrefses zu bewegen. Daß dieser sich zu einer iinvosanteir zkundgebiing gestalten und daß dcr --Vortragscyklus, Tbemen von der Kinder-Erziehung bis« zur Rechtgk stellung der Frau enthaltend, seines Eindrucks nicht verfehlen nnd beeFrauenbewegung neue Anhänger-innen und Linhäiiger zufiihren werde kann als zweifeilcs gelten. Mannvird mit Necht den Verlauf der Äzoche vom. is. bis 26. September in allen Citlticrstaaten ge: sbitbrend beachten. , « Deutschland. « " -—·’ Die deutsche Flagge im Mittelmeetu Die in letzter Zeit in . der Presse laut gewordenen: Beschwerden, denen» auch wir Ausdruck gegeben haben, daß man unsere grossen Kriegsschifse zu Flottenltianövern m den heimischen Gewässern bei ammen batte und zur Wahrung wichtiger . deutscher Zznteressen am Bosporus nur die kleine ~Loreley« zur Ber fiigung ha e, scheinen an maßgebender Stelle-spät, aber doch - Be achtung gefunden zu haben. Die 4 Schulfregatten ~Moltke«, »Gneisenau«, s— Stein' und »Stosch« haben vom Obercommando der .Marine den , Befehl erhalten, während der Winterinonate im Piittelmeer zu treu-lett, und zwar vor Allem im löstlicheir Theile. Da jedes Schiff einen »« Mannschaftsstand von gegen 450 Köpfen hat, werden während des sWinters fast 2000 Mann zum Schutze unserer Landsleute irr-der Türkei zur Verfügung sein. Die Fregatten verlassen Kiel Ende. dieses .. Monats nnd werden erst Mitte März nächsten Jahres zurückkehren. ——·· Der diesjiihrige Delegirtentng der nationalliberalen « Pårtei tritt in Berlin in den Tagen vom L. bis October znsainmelks Dspie Betheiligung aus allen Theilen Deutschlands ist, nach den bis-I ssherigeti Anmeldungen zu urtheilen, eine sehr lebhafte · E« —’« Tnmnltuarische Vorgänge haben sich in dem unweit bon Posen gelegenen Orte Opalenitza gelegentlich der Rückkehr« des «· Eribischoss Dr. v. Stablewski von einer Visitatians--und I Firmungsreise abgespieltz Von deutscher Seite wird darüber berichtm « «· Jn Ovalenitza existirt ein sogenanntcr ~Polnischer Industrie: fverein«, der den Entschluß gefaßt« hatte, den Erzbischof mit einer demonstrativen Begrußung zu ~überraschen«. Die Sache wurde schnell in aller Stille vorbereitet, die Polizeibehörde "e"rhie«lt keine Mittheilung davon. Gegen halb U Uhr Abends tvar mit einein Mal eine ganze Straße illuminirt, in der nur Polen wohnen. Fackeiiräger stellten sich ans, neben der Fahne des auf »·marschirten»sändustrievereilis steht Musik, nnd nnn kommt der Wagen » vom. Ende er Stadt, vier Pferde vorgespannt nnd langsamen .»Schr»ittes, darin der Erzbischof. »Na-eh zwei« - «,,.d«")och soll er —.lebeni« so schreit hinterdrein die sich drängende Niengq nnd so » ht es durch die Stadt. Von der Bahnbofstraße an begleiteten die Lseackelträger den Zug: mit dem Spiel des politischen Nationalliedes -·"-,,Bosa eoskolske wird der Erzbischof empfangen; er verläßt den jjWagetlk hält eine Ansprache an die Wiengy die wiederholt ihren Bei: still« igßert Während der polnische Gesangbereiti ein Lied anstinnnt, Jtritt -· r Erzbischof in den Wartesaab Da naht von der Stadt her xein Wagen; mehrere deutscheHerren sitzen darin, darunter der Districts »i"e,o urmissar v. C» welche einen Bekannten: zum Zug bringen wollen. Der Zugang zum Bahnhos ist völlig gesperrt von Demonstrantetn zAusder Masse wird znm Wagen heraufgernseiy die Jnsassen auf »Jfoxdernd, den Weg freizugebem obgleich der Districtsconiniissar von -der Menge erkannt wird: »Hier« wird nilbt durch die Nienscheir ge- Jfahren.« Trotzdem der Wagen zur Seite biegt, rücken Einige aus der Menge an die Pferde heran: es entspinnt sich ein Wortwecbseh dem —-bald von- potnscher Seite Thätlichkeiten folgen. Man drängt nacky den Pferden. Der Districscksommilssar springt vom Wagen, zsthßt einen der Angreifer zurück, muß a er bald vor der auf ihn Ykzih Knütteln und brennenden Fackeln losschlagen- ett Menge nach dem Wagen hin flüchten, der sich . indem Gedränge m· Bewegung setzt und dem Beamten über Füße uirdslrme geht. Wieder aufspringend, will er dem Wagen nach, da fliithet die heulende Masse heran und schlägt von Neuem auf ihn los, sodaß er mit Hieb- und Brandwunden an Kopf, Stirn und Schultern bedeckt wird. »Einige hundert Schritt vom Bahn: hoxe macht »der Waåen Halt. Der DistrictssCosiimissar stellt« sich da- Hne en7 und sehickt s nen Kutscher in die nahegelegeiie Wohnung, ihm feine Waffe zu holen. Der zufällig im Orte allwesellde Gendar-merie »T?ach»tmeister aus Santomiscbel wird geholt; ein Stecnwurf empfängt zweimal fordert er vergeblich die Menge auf, sitt) zu zerstreuen. «» arm» erklärt er die Ansammlung für Aufruhr. Jnztoischeii er löschen die Fackeln und der Tumult verliert sub un Dunkel. Die »Untersucbung»ist sofort eingeleitet worden. « «« szVon volnischer Seite wird der Vorfall natürlichltlanz anders « That-gestellt und dem Distriets-Conimissar«zum Vorwurf gelnachy daß , er den Tumult provocirt habe. « ~- . —" Zu den Anarclzifteni Verlust-engen. Die Polizei in xgotdenhagen verhaftete einen gestern früh mit dem Danipser aus· « « tettin eingetrofsenen Reisendem angeblich einen Anarchistem « . der »in Leipzig geboren ist. - Ausland. » - lEUCIUAVO SICH-on, 17. September. Ein besonderer Corre- Jyondent der ~Times« in Berlin sendet diesen! Platte den angeblich genauen ».Jni)alt einer Unterredung des deutschen Kaisers mit Aeufkussischen Kaiser in Breslau Wenn auch dcr Wortlaut raubt· bis ins Detail genau sei, so verbürgt sitt) der Carresvondent doch sük den wesentlichsten Jnbait seiner« Mittbciinngctn .L)iernach sagte der seelische Kaiser: »Die Iranziisische Nationckviinscht keinen Krieg, aber Jsvenitzkdiejeiiigeih welche an der Spitze der Geichåite sieben, den Krieg ·«;O"s«·ill·isÄso".iiiszt" sich die große Niulip nur allzu leicbtiortreißcm Angen- Ysiiit Vtdiirde aber Frankreich sicherlich keinen Krieg ristireii ohne Obre-»Bitte· Jch habe volles Vertrauen in Jbre traditioneile Ueber- Jeugung nndgestigteitx Jch weiß, daß·Sie keinen Krieg— beginnen Knie! -,«»um» ankteich die Genugtbuinig einer Revanche zu ver cscha · tdie auib Jch und Meine Bundesgenossen nnbts unterircbineii Jider us. tvas einen Vorwand zum Kriege liefern tönntr. Ja. Jib nskkkiifdch mehr: Jch freue Niich Jbrer sreundiichen Beziehungen« · end, Juki! diese Freundschaft genügen wird- den auirührerischen » M« den«-» dem Frau reich bewegt wird in Scbach sie-hatten. und «i edentuell gucb überwinden kann. In Rußiaud baden-Sie den » ums, den Geist der Vetschwörnng und der Fnstexniß Jn «. » » chiand haben nur den wissenschaftlichen Speiaiismudk den Geist Hex. se, der steh unter der Masse eintritt-geleiteten Pseudo- Wiisenlchast verbirgt-ein Geist, der nat ltktzeiZhtkiFerin einem Voll· wirkt« das! sich an bhilofophiichen Geheimnis en ekqöht und das sicd knhtnt«, in die nitchtigett Tiefen der Vorttelluttg leuchten zu können. Was m Frantreich m rbtia ist, das ist der Durst nach Umsturz der bestehenden Prdnnnm die Gier nach Veränderung« Iptschs III« kelche und satte Voller· betälly wenn dieselben steh lanatoetiew Wir· sollten ais Wachier der O..ntunq und bittern des Weitseiedetts zusamt-m;- itcbem Das ist die dringendste Frage» das! Heil Alter. Wenn wir zufgnint·engebett, unt vereint den Feind Gottes nnd der Kvttiqe zu bekannt-ten, so wird die dankbare Mitwelt und die Geschcchte uns lohnen« Der Kaiser von Rußland toll iieanttvortet haben« ittdetn er ltaiier Wilhelnts Hand ergriff: »Ich h n ganz mit· Ihnen einig und bereit, ntitsttthtttt bei einen! Wert, das detYsViuhe lohnt« INach einer zweiten, von den »Tinteo·« natürlich fur wahrscheinlicher gehaltenen Version hat Kaiser« Nikolaus mehr attswcichend geant itvortet. indem er nur seine friedlichen Absichten betonte. Die »Tintes« fügen hinzu: Die letztere Version entsvreche tnehr dem Charakter des ruisifchctt Kaisers. - Wir theilen beide Lesarten nur der Originalität wegen mit. Ob eine derselben, nnd welche, Ansptnch aus Attthenticitiit machest« kann, läßt sich natiiriich durch Nichts beweisen. ——— Die fünf Offieiere der englische-it Armee, welche als Mit schuldiqc Jamcsons verurtheilt worden sind, haben »die Erlaubnis, fich ans Jhrer Mnjestät Diensten zttrückzuziehenc erhalten, d. h. sie sind in nicht ehrenriihriger Weise verabschiedet worden. Achi weitere haben vattt Generaladjutantett einen strengen Tadel erhalten: es sind dies jüngere Officin-e, weiche ihren älteren Kameraden Gefolgschaft leifteten. »Dann Chronicle« findet diese Biaßregelunaen viel zu äntldAuttd siirtistct von ihnen fchlimnie Folgen sür die Diseivlitt in er rmer. Türkei. Konstantinoveh 17. September. Die Abfc ung des Sultans würde, nach dem Gewährstnantt der »Franlf. Zins, auch von den Mufelmaicekn wclche den grausamen Plain! aus: tiefster Seele hassen und verabscheueun mit nnendlichent Jubcl begrüßt werden. Die Abfetzung darf jedoch nicht direct darch Europa bewert ftclligt werden, weil diefes den Fanatisnkics unter der museltnaitifdwcn Bevölkerung aufs Aeußerste steigern würde, die Türken selbst iollen und werden diesen für den Frieden so gebietcriscden Art vollbringen, Zahn muß ihnen nur die hierzu erforderlichen Llliittel zur Verfügung e en. « —— Die heutige an die Pforte seitens der Botschaftcr ge richtcte Note besagt u. A. Folgendes: Die gegen die Pforte er: hodenctc Beschuldiguttgeit seien durch die Note der Pforte nicht ent kräftigt Wenn wirktich viele Mohamtnedaner verwundet worden seien, so beweise dies nur, daß ein Bandenattfgebot eine ztoeischitcidige Waffe sei. Die gute Diseipiin des Miliiärs sind der Polizei müsse zugegeben werden. Das Vorgehen der Lirmenier wird in der Note verurtheilt, über die Ereignisse selbst das Bedauern ausgedrückt und festgestellt, das; die Ruhe nur eine scheinbar-e sei. Die Pforte trüge die Verantwortung für die künftigen Ereignisse· Zum Scbiusz sagt die Note, daß die Vertreter der 6 Mächte auf eine weitere Er: örierung der festgestellten Tbatsachetr stirbt, entgingen. z»»·«» ««»3kj TO. LCW erblicketr. Gram-l) Herr Oberbürgermeister B utler danttpun dem Herrn Vorrednerz das; er den Vorwurf. K« ob das Gutes? Wasser gesundbeiteschadlich set, turückgewiesetr habe. Dresden nehm« betanntlch brsiiglicb seiner Gesundbeitsverbältnisse die erste Stell ein nnd verdanke dies wesentlich seinen guten Wasserberbältnissexp Tropdem babe sich der Rath fortgesetzt mit der Frage beichäftigt uns anerkannte Autoritäten gut· Untersuchung de« Wassers bestellt. Wenn dabei· jetzt verlangt wer e, tnan solle noch »ervrobte« Satt-verständig· heranziehen, so gehe diese Forderung zu weit. Ebenso diirie man das Gutacbteic des bewährten( und verdienten Herrn Stadtbesirtsarzteg Dr. Niedner stirbt ohne Weiter« als itnzutrefsend zuruckwelsem Ek bitte daher. den Antrag Dr. Battnratin abzulehnen. Herr St.-V· Dr. Ritter lsittet ebenfalltg den Antrag abgulebnenpdenn die ek bobcnen Vorwürfe seien nicht nur nicht bewiesen, sondern nicht wahr» Nachdeni Herr Oberbürgermeister Beutler dem Antragsteller di« Versicherung gegeben, daß die Untersucbunlgen so bald als nibglich vorgenommen werden würden, sieht derse be seinen Antrag zurück, die Rath-vorlage wird aber einstimmig angenommen. Hinsichtlich der Begründung einer neuen Gebieten) hilssarztstelle beim Stadttrautenhause weist Herr St.-B. Bpslceferatrt Borack an der .t·and bestimmter Fälle anf verschiedene Uedelstiin«de, z. B. zu langes Likartensiiüssen tin Vorzinnner des Arztes, Verzogerung de: Verbringnng stach der Station usw. bin nnd dittet dringend, hierin Abhilfe zu schaffen. Herr· Stadtrath Geyer bemerkt, daß Anord nungen zutreffen seien, unt diesen ilebelstönden abzuixelfecy Wen« Verzögerungen hin und wieder eintreten, so» set das eine Folge des weiten Anseinanderiiegens der Stationety immerhin sei auch hiek thunlichst Oibhilfe geschaffen. Herr· St.-V. Dr. Ritter fragt an, pl) das Fkranketthaus unter sich telephoniich verbunden set, worauf Hex: Stadtratb Geyer erwidern daß dies in der vvaupttache der Fall sei. Die Rathsvorlage wird hierauf einstimmig ungetrennt-ten, tvonach vom l. Januar 1897 ab beim Stadttrantenbaute eine neuzhiifsarztstelle begründet nnd init den gleicher: Dienstbeziigen wie die übrtgen Hilfe: arztstellen ausgestattet werden soll. Die übrigen Punkte der Tagesordnung beziehen sich meist auf Verwaitnngsaitgelcgeiiheiteiy als Einiegung von Wasserhauptrohrcxk und Eiektricitätskaveliy und beanspruchen ein besonderes Jnteressk nicht. Die Berathustg des Durchs-tuned der Jreibergersteasze bis zu: Atenenstrasze nnd der hierzu eingegangenen Petitionen des Bürger: Vereins der Wilsdrnffeiv und Seevoritadt wird von der Tagesordnung vorläufig etc-gesetzt, ebenso die Beraibuiig über den Verkauf des Rest qreats des vormals Geiizlerstiien Grundstücke asn Fifchhofplutze an Herrn Favrikbesitzer Rad. Bierting hier. Nach der ösfescilicheti Sitzung folgte eine geheime Sitzung. Aus der Stadtverordnetenfitzuuxy Jn der gestrigen Sitznng unter Leitung des tJerrti Geh. Hofrath Ackermann gelangten zunächst die RegistrandetuEittgänge zur Er ledigung. Aus denselben ist hervorzuheben ein Beschluß des »Rathes, betr. die Erklärung der königl. Polizeidirectioti auf den Antrag, der Stadtverordneteti wegen Anbrlngttng sichtbar» Schildet an den Eiugiingen zu« den nahen, auf tvelcheu der Durchfahrtsverkehr fiir LJweirad - Fahr» verboten ist. Die königliche Polizei direetiott hat Bedenken getragen, dem Wunsche der Stadtverordtteten Rechnung zu tragen und glaubt u. A» daß es eher hiudernd für die Radfahrer sein werde, wenn sie tiach den Schilderu der Straße schauen sollen, anstatt auf den Weg geradeaus Auch tei tnan in Radfabren kreisen, soweit diese von der königl. Polizeidireetiott hierüber gehört toorden seien, derselben Ansicht und gegen die geplante Anbringung solcher Schilder. »Zndetn seien ja die Bestimmungen iiber das Rad fahren in Dresden in allen Kreisen der Radfahrer bekannt, ebenso würden die Organe der iSicherheitsttolizei ans die Jnuehaltutcg der Bestimmungen besoudereObacht haben, fremde Fahrer aber mit aller Eliachsitht behandeln. Herr. S·t.-V.» Dr. Heckel bemerkt, die Be griiudttug der Polizeidirectiotrfiir die Ablehnung des beinahe ein sstituntixi aus dem Collegium hervorgegangctten Antrages forbere ihn zu einer Entgegnung auf. TLettn die königl. Polizeidireetion sich auf Attsixtttett aus Radfahrerkreisett berufe, so stehe das im geraden Gegen satz mit dem tsjutachtett des städt. Wohlfahrts-Coutntissars, übrigens utiisse er sich sehr wundern, daß die königl. Polizeidirection auf die Lslttsichten atts Radfahrerkreisen mehr Gewicht lege als auf die aus dem Stadtveisormuten-Collegium hervorgegangenen Wünsche. Der Herr Redner giebt ttoch ein Beispiel bekannt, tvo einer radsahrendeu fremden Dame aus llttkettttttsiß mit den Bestimmungen über das Be fahieu gewisser Straßen eine Menge Weitläufigkeiten erwuchsett und sich um dieselbe und den dienstthtcenden Schutztuann sofort ein Nienscbenatiflauf bildete. Ztveckdes Antrags sei gewesen, solche Vor kommnisse zu beseitigen. Er bedauert nochmals die ablehnende Hal tung der königl. Polizeidtrectioiu Herr St.-P. Hartwig I ist nicht ’der Ansicht, das; eine corporation wie das Stadtverordnetem Collegiuttu wenn es einmal fast einstimmig einen Beschluß gefaßt habe, so ohne Weitcres vor einein ablehnenden Beschlusse der Polizei die Segel zu streichen habe, vielmehr müsse man muthig weiterschreiten aus dem betreteneu Wege. Er stellt deshalb den Antrag: ~Collegiuttl wolle den Rath« ersuchen. sich noch einmal mit der königl. Polizei direction ins Vernehmen zu setzen und dabei siir Aufstellung von« Tafeln fiir die Radsahrenbemiiht zu sein«. Herr St.-V. Vlötner weist darauf hin, daß z. B. in Paris und Brüssel den Radfabrern alle tuöglicheti Concessionen gemacht würden, man lege dort eigette Bahnen, ähnlich unseren Reitwegen für dieselben an usw. Er ist der Ansicht, daß man die Tafeln an besonders auffälligen Punkten, z. B. an Laternen usw. anbringen könnte. Schließlich wird der Antrag Hartwig einstimmig angenommen. » Zu Punkt 1 der Tagesordnung: den Perkaufder städtischen Parzellen 604d, U« o, g. I) und r an der Oftbahnstraße an die Herren Baunteister Flügel und Kohlenhändler Naumann betreffend, wettdet sich Herr St.-V. Müller v. Berneck gegen den Verkauf von stiidtiscbettt Areal, es müsse sich vielmehr jede Stadt glücklich» preisen, tvenn sie viel Grundbesitz habe. Herr St.-P. Hartwig l Ist grade der entgegengesetzten· Ansicht, tnan habe genug Banstelleiy die völlig zwecktos daliegen, namentlich könne das Land, welches einen stufen ertrag nicht bringe, veräußert werden. Das Collegiutn stimmt odann gegen zwei Stimmen dem Verkauf der genannten Parzellen zu. Von dem Rechenschaftsbericht über den Haushaltplan aus das ,Jahr 1895 nimmt das Colleginm Kenntniß, ebenso werden 3600 Mk. zu den weiteren Kosten der Bearbeitung der Volksziihlung vom S. December v. bewilligt. Zu der Rathsvorlagq den: die Be willigung eines « erechnungsgeldes von 6600 Mk. zur Attstellun von Untersuchungen über die Einwirkung der Elbhocitscuthen auf; das Wasser der städtischen Pafserleituntp entspinnt sich. eine längere Debatte. Von der Löiesellscttast für Natur- und Heilknnde ist erörtert worden, daß namentlich bei söochwasfer die Wasserleitung und· damit »das für den Gebrauch bestimmte Wasser stark verunre nigt würde. So seien z. B. bei der Hocttfluth im März auf— einen Kubiktntr. Wasser 2000 Bacteriem bei der im Mai auf das gleiche Quantutn 145 gesunden worden. Herr Stadtbezirksarzt Dr.. Niedner bat er »k»lärt, daß zu jeder Zeit Elhtoasser iudie Wasserleitung trete, eine be sondere Gefahr aber hieraus nicht erstehe, immerhin· tnüßten Unter suchungen, namentlich der Saminelgaleisien des Wasserwerkexy vorge nommen werden, unt feststellen zu können, in wteweiL die Hochflutben auf das Wasser der Wasserleitung entwirren. Herr rot-V. Dr. used. Battmann ist der Anstttzhzi daß bei. detn starken Elbverkehr sehr leicht seine größere Verunreintgttttg der Elbe und damit des Wasser leitustgstvastero eintreten könne. Er Jtettt deshalb »den« Antrag, Collegium wolle den Rath-klarsten, Ichon jetzt, vorAbscbluß der Gesammvlinteksuchutikh unter Htnzuziehttna erprobter Sachverständigey Vorkebrungen zu treffen, der Perunreintgung des Elbwassers vorzu beugen. Hetsr Lin-V. shartwtg 1 erwidern daß es nazh den bis« herigett Ausspratbett fast den Attscheitt habe, als ob- wir tnit dem Wasserbezuegs in Dresden auf einen: sehr schlecdtett Punkte stünden, wasdoch einestvegs der-Fall set. Man tnöge doch unt den Aus· einander eyungen über Baeterien-.nicbt »Mit-trauen oder Furcht in weitere Kreise der Bevölkerung tragen, da zudem. die ganze« ngelegem heit nicht Butreffend set. Das Dresdner Wasser sei gut und tnan mbge sich arüber nicht irre tnatben lassen oder irgend eine« leicht Loeales und Sachsifches « Dresden. den 18. September. So. Majcstät der König hat aus Anlaß der Beendigung der Manöber folgenden A rtueebefehl erlassen: »Amt«- besehl für den 12. September 1896. Es ist Mir eine Freude, den Osfieierem Unterofsieieren und Maunscdaftetr Meiner Armee nach Beendigung der diesjöhrigen großen Herdsullebuugen für die von ihnen bei jeder Gelegenheit und in besonders hervortreteuder Weise bei der Parade gezeigte gute Haltung, für die bewiesene Ausdauer und die psiichttrette tdiugabe an den königlichen Dienst Meine volle Anerkennung auszusprechen. Die Manbver in so großen! Umsange haben den Führern aller Grade so viel Lehrreidies geboten, es war Gelegenheit, Erfahrungen tuannigfachster Art zu iauimeln. Jcb hahc die Ueberzeugung, daß diese Erfahrungen allseitig Attregung zu fort gesetzter, ernster Arbeit und zn sachgemäßer Verwendung für die weitere Ausbildung der Truppen geben werden. Das Kriegs- Ministerium hat diesen Befehl allen Conunandosßehördeii und Truppentheilett der Armee bekannt zu geben. Bautzem am 12. Septbr. 1896. gez. Alb et« t. An das Kriegsministeriuiii.« , - Be. Majestlit der König hat dein not-tragenden Rath iin Justizministeriuttt Geheimen Lftustizrathe Carl Hcittrich Bbrner das Contthurkreuz L. Klasse vom Albrechtsorden verliehen und genehmigt, daß der Cieuatittte das ihm von dem Großherzoge von Sachsetis Weimar berliehene Conithicrkreuz des Hausordeits der Wathsatnkeit oder vom weißen Falken annehme und trage» —— Betreffs der Herstellung eines Straskendurchbrueljcs von der Annenstraske iiber den Flschhofplatz nach der Freibergerftraße hats der Llerwaltuiigsactoschuß dem Stadt verordnetencollegium einen unisangreicheti Dritckbericht zugehen lassen, der in folgenden Erwägungen gipfett: ~1. Die Ausführung des Durchbruchsprojeetes ist schon durch die Erklärung des Herrn Friedrich August Bier-litten daß seine Grundstücke unverkäuflich seien, und da keinerlei Aussicht vorhanden»tst, dieselben im Wege der Cxpropriatiott zu erwerben, unuiög lich gen! acht, da dieser Durch bruch ohne die gedachten Grundstücke überhaupt nicht zu: Ausführung kommen kann. L. ·Es kann der Stadtgettieiitde nicht angesonnen werden, für die Austübrttng dieses Durchbrnchsprofectes ein Opfer, welches, wie mit Sicherheit in Aussicht zu nehmen ist, sich aus 3,26 Millionen Mk» snöglicherweise aber auch auf noch mehr bezisfern würde, zu bringen. s. Es kann der Stadtgetneiude dieses Opfer um so weniger angesonnen werden. als gerade das vorliegende Project als ein vorzügliches und wohl gelungenes uicht angesehen werden kann und seine Ausführung aus praktisch bautechtttschen Gründen ikeitteswcgs empfehlenswerth erscheint« Deshalb wird der Ver: waltnngsausschttß Gerichterstatter St.-V. hartwig I) dein Rathe nachstehendes Gutachtctt znr Beschluszfassung uuterbreitetix ~Collegtunt wolle 1. dein Beschlüsse des Rathcs vom 26. Februar 189ö,»das Project der Durchführung der Freibergerftraße nach der Attneisstraße wie es dem Entwurfe eines ~Ortsgesetzes über die Bebauutig »der von dein Plane A. U. 22k betrofseneti Landslächeti der Wilsdrusfer Vorstadt« zu Grunde liegt - bis aus Weiter-es aus sich beruhen zu lassen, »ustiunuen und L. die Petitionen des Bürgervereins der Wilsdrusfer Vorstadt und Seeoorstadt vom 26. März und vom 10. April 1895 hierdurch für erledigt erklären« Es dürfte also demnach vorläufig nichts mit dem Durcbbruche werden. · Der Verein fiie GefchichteDresdens unternahm gestern eine Besichtigung der katbolischen-.Dofk-irche. Zu diesen: Zwecke versanmtelten sich gegen 4 Uhr Nachmittags ca. bist-St) Herren beim Schloszübergange und begaben sicb zuträchft nach dein Haupt schiff der Kirche, woselbst Herr Bildhauer Schäfer, der gegenwärtig mit der Renovirung einer Anzahl Figuren auf dem Dache der ttirche betraut ist, einen kurzen Vortrag über die Gründung nnd den Bau der kntholifchen Kirche hielt. Der Herr Redner erklärte sodann den inneren-Bau· der Kirche und die in derselben befindlichen vier Eck eavellecr. Die beiden hervorragendften dieser Capetten find die links vom Hochaltar« befindliche Sacranierttencavelle und die rechts befind liche sireuzcavellq die beiden anderen Cavellen find die Marien- und Jofevhscavellr. Der Hochaltar ift in cararischern Marmor ausgeführt nnd das über demselben befindliche Bild, die Himmelfahrt Christi dar stellend, ist, »wie jenes in der Wtariencavelly von Mengs. Die herr liche Orgel-erbaute Silbermanm welcher »aber während des Baues starb und derselbe von feinem Bruder beendet ward. Am 2.Febrnar 1764 wurde sie erstmalig gespielt. Jm Jahre 1807, als die Gleich berechtigung der Katboliten mit »den Proteftactten ausgesprotixett wurde, erhielt die Kirche vier Glocken. Die graste hundert Centner schwer, wurde bereits 1747 vom Glockenc gießer Weinhold gegossen, stand aber bis 1807 isn Zeug hause. Weiter erlituterte der Herr Vortragende . noch di· 78 Statuen, welche das Aeußere der· Kirche zieren und von denen ca· 40 geFenwcirtig von ihm renovirt werden, darunter der, von der Tövierga e aus gesehen, sfo komisch wirkende Mann mit dem Sack. Nach diesem lehrreichen Vortrag begann die Besichtigung unter Führung des Herrn Vortragenden und erstreckte sich dieselbe zunachst auf das «»Jnnere der Menge, sodann wurden die Begriibnißsttztten unserer Furften besucht. Hier fiel besonders» der Sarg Se. Ntcncstkk des Königs. Johann auf mit seinen herrlichen Ornamenten UUV ;Biidhauerarbeiten, Alles in Bronze ausgeführt. Derselbe wiegt 88 Centnein Von hier aus ging es in die luftige Höhe. Auf engen gewundenen Stufen gelangte man in die Glocienstuby von hier auf die erste Plattsorm (hinter den cvorderen Figuren),. aus der man bequem um die Kirche hferumgehen kann, lsszodann biiher hinaus auf das Dach des Mittelscksi es und immer h her· auf immer engeren und gzwundeneren Treppen sur ersten und endlich zur streiten Durchs« Ueber-all bot sieh die herrlichsie Aussicht unduear eigen thiim iih ist der slnhlick vszn dieser Föbe auf die Pläne u Brüder! herab, wo nleich Ameisen ie Mensen geschäftig hin nnd
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