unter fortwährendem „Bitte“ die Blumen hochhaltend, drängte sieh ungestüm durch den Schwarm. Erblickte er eine greise Dame, so stutzte er einen Augenblick, nahm einen kleinen Anlauf, sie anzusprechen und ließ traurig ab, wenn er bemerkte, daß es die Erhoffte nicht sei. Vor der Weiter fahrt musterte er nochmals die Gesichter der herauslehnen den Passagiere und warf dann die Rosen auf die Schienen, wo sie bald von denRädern vernichtet wurden. Zuletzt stand er noch lange und starrte den davoneilenden Wagen nach, bis er sich aus dem Hinsinnen aufraffte, verlegen um sich spähte und hüstelnd davonging. Das wiederholte sich zum Vergnügen der Bahnbeamten nun in gleicher Weise alle Tage. Manchmal erschien der komische Greis am Vormittag, manchmal gegen Abend. Immer aber spielte sich der V or gang vor den Zügen der Gebirgsbahn ab. Nachdem er sich durch den Reisetrubel des Juli gekämpft hatte, war seine Erschöpfung unverkennbar. Von jetzt ab nahm er nach dem Betreten des Perrons auf der Bank neben dem Ausgange Platz und den unvermeidlichen Rosenzweig auf den knien, musterte er den Menschenstrom oft mit der Miene letzter Trostlosigkeit. Allein keine Vorstellung, keine Bitte brachte ihn zum V erzieht auf sein unbegreifliches Treiben. Auf alles 23