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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185303175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-03
- Tag1853-03-17
- Monat1853-03
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1853
- Autor
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86K berichtet: Gestern und heute ward die Bevölkerung Magdeburgs! den: 9mal 20 Thlr., 31X15, 10X12, 75X10. 9X8, 2X0, durch den vor unserm Schwurgericht verhandelten „Hartung-18X5, 2X4, 3X3 und 1X2 Thlr. Es wurden also überhaupt schen Prozeß" in Spannung versetzt. Der hiesige Kaufmann Bem-1150 Darlehne im Gesammtbetrage von 1685 Thlr. durch das Capital hard Hartung, ein junger Mann von 33 Jahren, verheirathet, I von 463 Thlr. 18 Sgr. geleistet und dadurch der Beweis geliefert, Vater von drei Kindern, bis jetzt unbescholten, stand durch Beschluß I daß da- Untemehmen des Vereins für den mittlem und kleinern des AppellationSgerichtS unter der Anklage, seine Tante und seine I Handwerkerstand, der den meisten und längsten Credit geben muß, Frau vergiftet zu haben, gestern und heute vor den Assisen. Äem I sich aber durch die Verhältnisse von dem Creditwesen der eigent- UntersuchungSrichter hatte er längst gestanden, seine Tante, eine I lichen Banken ausgeschlossen sieht, eine seinen Bedürfnissen abhel hiesige Musiklehrerin, durch die mit Arsenik vermischte Sahne-1 sende Creditbank zu errichten, wenn eS mit solcher Einsicht und Füllung eines Baiser- vergiftet zu haben, widerrief aber später und I Energie angegriffen wird, auch bei so geringen Mitteln sehr wohl auch in der Schwurgericht-Verhandlung die- Geständniß. Was den I ausführbar wird. Man kann deshalb dem Unternehmen, dessen ihm Schuld gegebenen Giftmord seiner Frau betrifft, so läugnete I Fonds sich im Laufe eine- Jahre- bereit- verdoppelt haben, die er ihn vom Anfang an und wußte mit Gewandtheit den gegen I sichere Zukunft prophezeien, daß e- sich demnächst nicht nur noch ihn vorliegenden gravirendsten Jndicien zu beaegnen. Heute Nach-1 ungleich mehr heben, sondem auch, mit derselben Geschicklichkeit mittag 1>/r Uhr ward da-Verdict gefällt. E-lautete: Hartung I weiter geführt, für den Handwerkerstand Berlins epochemachend ist der Ermordung seiner Tante, Emma Schröder, unter beson-1 werden muß. der- erschwerenden Umständen schuldig. Der Staatsanwalt bean-1 ^ tragte daher die gesetzliche Todesstrafe, wogegen weder der Ver-l Nach den Mittheilungen de- statistischen Bureau- besuchten im klagte, noch sein Vertheidiger etwa- einzuwenden hatten. Der zum I Jahre 1846 die Elementarschulen Preußen- 2,433,333 Kinder und Lode verurtheilte Giftmischer — schreibt sehr wahr die „Kreuzzei- 1 1849 2,605,647 Kinder. Die höhern Bürgerschulen, die Mittei lung" — stellt in seiner Person den Fluch der Bildung, welche ! schulen für Söhne und Töchter waren 1846 von 109,468 und nichts von Gottesfurcht weiß, dar. Er war bis zur Sekunda de- 1 1849 von 122,872 Kindem besucht. In den eigentlichen Gymna- GymnasiumS ausgerückt, er ward Kaufmann, machte große Reisen, I sten waren 1847—1848 27,399 Schüler und 1849—1880 29,474, blieb längere Zeit in England und Schottland, lernte auS Bil-1 im Jahre 1851 — 1852 31,433 Schüler. Preußen besitzt jetzt dungSeifer in Lennep die Buchbinderei, schrieb einen gewandten Ge-1118 Gymnasien, und zwar 14 in Preußen, 6 in Posen, 17 in schäftSstyl, aber auch einen nicht minder angenehmen Unterhal-1 Brandenburg, 8 in Pommern, 21 in Schlesien, 21 in Sachsen, lungsstyl, machte hübsche Verse, hatte Kunstsinn, ja firr Musik >21 in Westphalen, 20 in der Rheinprovinz, eine so bedeutende Anlage, daß er ein neue- schwere- Musikstück,! welche- ihm seine Tante (nachdem sie eben da- Gift genossen) zwei I J„ Newyork werden große Klagen über die ungeheuren AuS- Mal vorgespielt hatte, auS dem Gedächtniß Nachspielen konnte. Er I gaben der städtischen Behörden laut. Der Empfang Kossuth'S hat einen sehr melodiösen Walzer componirt, den er der Tante, I z. B. hat 19,700 Doll, gekostet, wovon 3700 Doll, noch unbe- welche er später veraiftet hat, zu Ehren: „Emma-Walzer" genannt I zahlt sind. Da- „Theezimmer" der Corporation hat im letzten bat. Er hat ein Lied, das er gedichtet, componirt, dessen leichte I Jahre 10,000 Doll, gekostet. Form seine Uebung im Versemachen bekundet. Wir führen einen I Ver- daraus an: Hin in die Ferne — Möchte ich flieh'n — I Die Zahl der in den letzten drei Jahren in Newyork ange- Fort mit dem Winde — Rasch durch die Welt — Und was ich I langten Einwanderer beträgt ungefähr 1 Million, strche? — Nicht Brod und Sold — Nicht Schätze und Kronen — I Nicht Geld und Gold. — Ich suche ein Kleinod fein, - Seltener Wie bedeutend die Auswanderung nach Californien in als Edelstem - Und diese-Klemod heißt? — Unschuld allein!"— I Amerika selbst noch fortwährend ist, ergiebt sich daraus, daß die Von der Weise semeS Denkens und seiner Art, diese Gedanken aus-1 d„i am 5. Februar von Newyork nach dem Isthmus abgegangmen auf Erden bedingt werden. — WaS ist unsere Lebenszeit gegen I mäßige Verbindung mittel- Klipperschiffen eingerichtet, so die Ewigkeit! Ein Tropfen Wasser im Ocean! Und diese Spanne I wenigsten- versichert der Polyneflane vom 23. Oct. v. I., welcher Zeit, verlebt unter den verschiedenartigsten Verhältnissen — von dem I zu Honolulu, der Hauptstadt der Sandwichsinseln, erscheint. Alle Einen in Palästen und im Ueberfluß, von dem Andern in Mangel 114 Tage soll ein Schiff nach China abgehen und al-dald nach und Roth, — von dem Einen durchschwelgt, von dem Andem I San Francisco zurückkehren, durchdarbt und durchsorgt, — diese Spanne Zeit soll der Probestein I sein für die Ewigkeit?" — Er redete und schrieb von Gott, er! In Belatre, einem Orte in der Schweiz, wurden zwei Mäd- lteß seine eigenen Kinder täglich beten — und hat doch gewißseine I chen, die am gleichen Tage geborm warm, an demselben Tage Tante, wahrscheinlich auch eine seiner Frauen, möglicher Weise I verehelicht, und der Zufall wollte e-, daß beide an demselben Tage noch manchen Andem, nach dem Argwohn einiger sogar seine Mut-1 Mutter wurden. Au- diesen Umständen hatte sich zwischen beiden ter, auS Habsucht vergiftet. Man spricht viel von psychologischen I Frauen ein freundschaftliche- Verhältniß gestaltet, so daß sie sich Räthseln; wir sehen nicht- dunkle- dabei: im Gegmtheil, uns ist'- I zusammen au-segnen ließen. AlS sie unter großem Zusammenlaufe ein schrecklicher Lichtblitz auf den dunkeln Weg, dm jene gepriesene I die Kirche verließen, machte eine die Bemerkung: „Wir «erden Bildung in Kunst und Wissenschaft, wmn sie eben weiter nicht- ! auch wohl an Einem Taae sterben!" Kurz darauf starb eine der ist und hat, ebenfalls wandelt, selbst wmn sie „gebildet genug" I Freundinnen wirklich. Al- die andere da- Todtmglöcklein hört ist, keine ähnlichen Verbrechen zu begehen. Woher auch jme schreck-1 und nun erfährt, daß ihre Freundin ein Opfer de- Tode-, sinkt liche Neugierde auf die Schwurgericht-Verhandlungen? und jme noch l sie in Ohnmacht und stirbt auch noch an demselben Tage. Beide größere, nur wenigsten- dm Verbrecher auf seinem Wege -um Ge-1 wurdm an Einem Tage begrabm.
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