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02-Abendausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 12.03.1916
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19160312021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1916031202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1916031202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-03
- Tag1916-03-12
- Monat1916-03
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nit Glück und tolllllynem 111-mai dmchscführte Unternehmung, die ein neues. glänzend-es Ruhme-s -blatt für die heldenhaften Vertmlger des lo blutig urkukkjajmpften Col dl Luna bildet Die Spannung in Italien Die englische Preffe hat natürlich ein starkes Jn terefte daran, die Stimmung zugunsten einer Aendes rung der italienischen Politik zu beeinflussen. Unter die-seen Gesichtspunkt ift jedenfalls die folgende Mel dung der ~Times« aufzufassen: , X Amfterdam, U. März. Einem hiesigen Blute zufolge erfahren die «Tieneö« ans Rom- daß die Bewegung znsnnften einer RenbilJ dnnn des Kabinetts ntn sich greife, obwohl der Ministeroräfident in Turin erklärt habe, dan das Kabinett entweder unverändert bleiben oder ganz abtreten iniisfe. Man halte eine Arn de rnng feiner Politik fiir möglich nnd erwarte mit Spannung die Debatte. die in der nächsten Woche in der Kammer stattfinden werde. Ju Rom verlautet, wie über Lugano gemeldet wird. Sonninoö Reise nach Paris fet bis zum Schlusse der Kammerdebatte über die wirtschaftliche Politik oerfch o b e n worden. Son uino werde oeraussichtlich in Begleitung Satan d m s seiten. Wes-Im -- Britannieni Vorspann Ein beachtenswerter Aussatz aus der Feder oon c. W. R etlln erschien als Leitartitel gleichzeitig »in den verschiedenen Zeitungen der sogenannten Hea est-Presse in den Vereinsgten Staaten. Siuizer dein großen Leterkreis dieser Organe wurde der Artikel durch tocitoerbreiteien Nachdruck in andern Zeitungen vielen Millionen oon Amerika nern zugänglich gemacht. Der Artikel, der ietzt in der Jachseitschrtst »Der Pauicrfabritant« erscheint, lautet in deutscher Uebersetzung: England hat Baumwolle als Vannware er-. start und ihre freie Verschissung durch die Vereittigssl ten Staate-n behindert. Baumwolle ist einer unsrer größten HandelöartikeL Unser Recht, unter inter «ngttonalem Gesetz Baumwolle unbelastigt durch eng lische Einmischung auszuführen, ist unbestreitbar, un zweifelhaft, ja sogar unbestritten, unbezweifelt. Geg land verbietet unsre Baumwollaussuhr nach neutra len Ländern nicht kraft einer Rechtsmaszrogeh son dern kraft einer Gewaltmaßregcl. Es segt die bedeutendsten Handelöartikel unsres Landes oon den Meeren ohne Fug und Recht, weil es ihm so paßt- und weil es das kann. Gestützt aus die Macht sei ner Flotte, siihrt es den Schlag gegen ein Haupt orodukt unsres Landes, zunächst aus Furcht vor Deutschland, dann aus Eifersucht aus die Vereinig ien Staaten. England hütet seinen Handel wie fein Leben, da ed genügend Intelligenz besitzt, zu wissen, daß sein Handel sein Leben bedeutet England hat niemals einer Nation erlaubt, einen Handel auszubauen, der ihm gefährlich werden konnte. England wollt-e nicht dulden, daß Deutschland als Handelsrioale austrat- Es settelte einen Krieg an gegen D eutschland und schloß die Nationen gegen Deutschland zusammen. um sein-en Haupt-Han delsrivalen zu hemmen und letzten Gndes zu vernichten. England wird den Vereinigten Staaten nicht erlauben, diese Aera günstiger Ge legenheit auszunutzen und sein Handelsrivale zu werden. Zweimal zuvor hat es sich England in der kurzen Zeit unsrer Geschichte zum Ziele gesetzt, un sern Handel zu zerstören, und beide Male ist ihm das gelungen. Am Anfang des neunzehn-ten Jahr hunderts nahm unser Handel den ersten Rang ein aus den Meeren. Unsre junge amerikanische Flagge wehte in den fernsten Hasen. Unsre Gitter gingen hinaus, wo die Wogen nur rauschten und die Winde nur wehten, und wir trugen nicht nur die Erzeug uitse unsres Landes hinrctd in die Welt, sondern auch Izu-legt stattlichen Teil de Handelserzeugnisse andrer - er. Dom-als begann England, wie auch jetzt wieder, unsern Handel in jeder nur möglichen Weise zu be hindern, widerrechtltch. ungesetzlich, nachdrücklich und rachgierig Es verschloß uns seine Häsen und die seiner Verbündeten. Es setzte unsre Waren aus die schwarze Liste durch »ersten in oounoji«. Es be-, raubte uns unsres Rechtes als Neutrale, wie es heute geschieht, hielt unsre Schiffe in echter Piratenweise aus hoher See an und nahm die Seeleute an Bord. Schließlich wurden wir in den Krieg getrieben, um unsre eben erkätnpsbe Freiheit zu verteidigen, und es raubte uns dann mit derselben Anmasyung und Vermessenbett seiner See-macht, die es ietzt wieder benutzt und ausnutzt, was an Scehandcl uns übrig geblieben war. Jn ———-———— f der Zeit, die dem V ü r g e t k r i e g e voranginu,l)atte )uuier Handel wieder die führende Stellung zurück -qewonnen. quve Eltpperljchtfw erregten die Be wunderung der Welt, Yan eekapitäne segelten auf allen Meeren. Wieder war es England das sich unsre Bedrängntsse und Schwierigkeiten während des Bürgermequ zunutze macht-e Wisse-rechtlich und angeschlich, tn Verlehunq der Handels-« und Bek tmstsechte erlaubte es, baß feindltche Schiffes auf feinen Werften gebaut und Piraten xtcgtffc ausgerüstet wurden, um uttfertt.handel zu zer ren. Aber wir sind es ia nicht allein, die von England bekämpft werden« Wir sind nicht die alleinigen Aus erwählten des englischen Neides und englischer Feind schaft. Präsident Wilson, Professor der englischen Ge schichte und zugleich englischer Professor der Geschichte, könnte uns erzählen - wenn er das Land feiner Väter weniger und sein Adoptinland etwas mehr liebte —, dafz es seit Jahrhunderten die beharrliche Politik Englands gewesen ist, jede Nation zu vernichten, die es wagte, ini Handel als N i v a l e aufzutreten oder seine Weltherrskhaft ernst lich in Frage zu stellen. Spanien suchte und fand im ts. Jahrhundert mit einem Mut und Unternehmungsgeist, der andern Völkern fremd war, neue Straßen auf unbesahrenen Meeren, neue Länder und Reichtümer für sich und die Welt. Amerika und der Vater aller Ströme wurden entdeckt, menschliche Augen schauten zum ersten Male das Ufer des Stillen Ozeans, die Erde wurde nmsegelt, fremde Länder erforscht, alles dnrch Entdeckungsreisen unter Spaniens Flagge Eng land folgte der Fährte neidisch und hungrig. Was Spanien entdeckte, stahl England. Die Schätze, die Spanien dein Boden abrang, raubte England zur See. - Die Raleighs, Drakes und die übrigen Pira ten, die uns englische Schulbücher als Helden ver ehren lehren, waren bevollmächtigt, den spanischen Handel zu überfallen und die spanischen Galleonen ihrer Goldladung zu berauben. Das Ende war,.daß Spanien, aller Vorteile sein-es Wagetnutes und Unternehmungsgeistes beraubt, gegen England zu Felde zog. Es wurde besiegt, seine Artnada und sein Handel vernichtet. Wieder be hielt England niächtig und gefürchtet die Alleinherr schaft zur See. ! Im 17. Jahrhundert baute Holland mit gro ßer Geduld und Energie und mit viel Unterneh mungsgeist und Ausdauser einen blühenden Handel mit dem Orient ans. Die Schiffe dieses kleinen Lan des segelten waghalsig von der Nordsce nach der Süd see, um das Kao der Guten Hoffnung bis zum Judi skhen Ozean. Sie fuhren niit den·Giit»ern Europas hinaus und brachten die Schätze des Orients heim- Sein Handel war sehr bedeutend - und England ;wurde lüstern darauf. - England sand, wie gewöhn lich, einen Grund zu m Krieg e und beraubte das kleine Holland seines Wohlstandes-, wobei es die tnvisch englische Methode der M i schung von Scheinheiligkeit und Freibeuterei an wandte. Im Interesse jener »Freiheit" und »höheren Kultur«, die England so stolz zu reprässentieren be hauptet, riß es die besten holländischen Kolonien und deren Handel an sich. Jni 18. Jahrhundert gelangte Fra nkr e i ch, zur führen-den Stellung im Handel und in der Kolonis sierung England bekämpste und schlug es, zerstörte seinen Handel und eignet-e sich seine Kolouien an. Im lo· Jahrhundert waren es, wie wir gesehen haben, die Vereinigten Staaten von Nord a m e r i i a· die mit ihrem Handel und Wohlstand Eng lands Habgier und Eifersucht erweckten. Im 20. Jahrhundert ist Deutschland das Land des englischen Neides« und der Neid ist der Grund, daß ~England keinen Frieden seh-ließen wird. bis der deutsche Militarismus vernichtet ist«-. während Eng lands Navalisrnus natürlich unverletzt bleiben muß, damit England die See beherrschen und sieh alle andern Nationen aus den Meeren, die drei Viertel der Ober fläche dieser Welt bedecken, untertänig machen kann. Das Erstaunliche ist. daß kein Voll durch diese geschichtliche-n Ereignisse klug geworden ist. England hat stets eine Nation gesunden-, die ihm: half. die Kastanieu aus dem Feuer zu holen, mit andern Worten. ihm Vor sva n n leistete, um den Handel unsd ydie Kolonien eines andern Land-es zu erwerben, und findet hierzu auch h eute noch Hilfe 1915 steht FFrankreich im Bunde mit England und- tragt mehr als dieses selbst zu dem Versuche bei, Deutschland weil es der englischen Weltberrichast hinderlich u·t, aus dein Weise zu rä«umen." Man sollte meinen, daß die entmuti schen Nationen die Torheit einsehen müßten, sich dauernd gegenseitig die Köpfe blutig zu schlagen, um Eng lands Ehrgeiz zu unterstützen. der darauf hinzielt, die ganze Welt sitr seine eigen-en Zwecke aug zunutzen « « Ehe wir jedoch andre kritisierezt, wollen wir uns verchisserm ob wir uns unsrer eigenen Torheit be wußt find. Benutzt Eggland u ns nicht zum Vor spannt- Nutzt es und nicht aus, um feinen Rioalen, Dentsclxand zu vernichten-, um feine Hegemonie über die Meere feine Meere und unfre Meere dauernd zu besestigeu? Sind wi r nicht dazu geworden, Deutsch land zu schädigen, wie deutsche elfen einst gewvrbeu »wurden, urn gegen uns su kämpfen? Verleitet mau; u n s nicht, unsre eigenen Interessen du oosern, nnier Gewissen zu bekaftem wenn wir Waffen fendeu, wit denen ERatrd die Deutschen vernichten-» Deutschland aus der slt schaffen und so seine Kolomeu und feinen Handel au sich reißen kann? Unterstützeu wir denn nicht-England und das ihm verbündeie Japan in feiner Machtentsaltung auf den Ozeanen, die. gar-unsrer Tür führen? Sind wir nicht genau to töricht wie die Nationen Europas, die die Kastanien sür England ans dem Feuer holten und sich selbst dabei die Finger verbrannten? Haben wir nicht« wenn nicht früher. so doch ietzt zur Genüge erfahren, wie England seine See macht ausbeutei? Sehen wir nicht, daß unser n eu traler Handel zerstört wird, ein Hauptsiapels artitel unsrer Produktion empfindlich leidet? Und —- wichtiger als alles dieses, wenn wir pairiotisch und frei heitgslsiebend sind - emusinden wir nicht« wie unser gutes Recht mit Füßen getreten wird? Wir dürfen unire Waffen nach England senden, weil England sie braucht, um Deutsche zu morden und um seine an gemaßte Stellung als Beherrscher aller Meere und des größten Teiles der Erdobersläche zu befestilgen aber unsre harmlosen Landesprodukte in neutrae Länder senden- das dürfen wir nicht. Wir können uner guten Rechte nicht aus-üben, weil sie Englands ehr geizigem Plan im Wege steh-en. »Sind wir eine unabhängige Nation. oder eine englische Kolonieti Jst unsers jPriisident ein englischer Untertan oder ein amerika iuischer Bürger? Besitzen wir moralisches und politi sches Kraftvermögen oder sind wir in unsern morali schen Gefühlen unleuteren Einflüssen angängig und lassen uns in unsrer politischen Stellungnahme ein schiichternP Ist Amerika wirklich noch das Land der ~Tapferen und FsreieWJ Dann ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, unsre Tapferkeit zu zeigen und unser Anrecht auf Freiheit geltend zu machen. England hat unsern Baumwollverschifsuns Ja ein End-e gemacht. Laßt uns mit unsern affenlieferungen ein Ende machen! Laßt uns der Welt unsern moralischen Mut und unsre politische Unabhängigkeit verkünden. Laßt uns unser Recht genau bestimmen nnd mutvoll ver teidigen. Laßt uns unsrer Vorräte-r würdig sein, die ihre Freiheit erkäinpften nnd aufrecht erhielten, indem fce für ihre Prinzipien entstanden Laßt uns recht schaffen, gerecht, unabhängig und unparteiisch fein. Laßt uns zu Deutschland und zu England sprechen: »Hier sind unsre Rechte, setzt euch dar über hinweg, wenn ihr ed wagti« M Die deutsche Note an Amerika X Wien, U. März Die »Reichs:spost« ist der Ansicht, daß die deutsche Note an Amerika den Meinungsftreit ohne weiteres entscheiden und beendigen muß, sofern in Washington Recht und Billigkeit und nicht andre Rücksichten den Ausschlag geben. Das Blatt aelanat zu dem Schlusse, daß die Entscheidung über Deutschlands Kriegfiihrung zur See nicht in die Hände Wilsons und Lansings gelegt, son dern ihnen nur noch einmal zu verstehen gegeben wird, wie außerordentlich viel Deutschland daran ge legen fei, sein Vorgehen von Amerika richtig beurteilt zu sehen. Das ~Neue Wiener Tagblatt« führt aus: Die deutsche Kundgebung an Amerika, die von dem ausrichtigsten Bestreben getragen ist, sich in aller Freundschaft mit den Ver ieiniaten Staaten auseinander-zusetzen, muß überall dorthin Amerika,i wo noch der gute, ehrliche- Wille vorhanden ist, den Frieden ausrechtzus erhalten erheblichen Eindruck machen. Die ~Zeit« hofft gleichfalls, daß diese undiplomatifche und im besten Sinne populäre Sprache im amerikanifchen Volke Verständnis und Würdigung finden werde. Der Krieg in Oftan X London, 10. März Ein von General Smutss eingelasufenes amt liche-'s Telegramm besagt, daß nach der gestrigen Be fetzung von Chala M die Streitmacht des Generals van de Wen-tug- nach Taveta oorgestoßen ist. Sie fand es teilweise vom Feind-e geräumt Einige Deutsche mit Maschinengsewehren ergaben sich dem General Berenge r. Wir besetzten jetzt Taveta. Gleichzeitig mit der gestrigen Vorwärtsbewegung Hex-. Igann Gener-al«Tighe, Salaita (?) einzugreifen und zu beichiseßen, das wir ietzt besetzten. - Jn einem früheren Telegramm hatte Smuts gemeldet, daß ihm der Uebergang über den Lumifluß gelungen sei. Dieser kommt vom Kilimandicharo und fließt von Norden nach Süden in den Dippesee. Es handelt sieht also um eiu umfassen-des Vorgehen gegen Tcweia, vor - dem die dort und est-lich smu m Dich-use- stehen d deutt en S wunsapteilnuqeu auf , net-Hist stud? ans Miche- Geblet Our-W ge Insect-U 11. Uars Der englischen Regierung Wen die Juk. den-reden ins Pariamenie erans uns-. genehm gen-essen fein. Das gebt nicht nur M der Tatsache bewar, das Reuter so gut wie aichkg darüber berichten durfte nnd die englischen Zei. tungen die Rede Snowdeng lehr gekürzt brachten, sondern aus daran-, daß das Arbeiters-Mk ,Labonr eader« vom I. Mär-s erst heute in fholland ankam. Das Blatt wurde zurückgehalten weil es die Friedensreden zu ausführlich besprochen -baide. Die redaktionellen Unglassnngen des Blatt-g Ludgåhr bemerkenswert Bei der Beiprechuna er ögiichkeiien eines dauernden Friedens sagt es nämlich: ,Es find Ding-e an das Tage-licht gekom. men, die eigentlich dem englischen Volke die Auge n ö ffn e n müßten. Jus Unierbause erklim- Asanith, daß er bei seiner in Dublin im Mr -1914 geäußerten Erklärung bleibe, nämlich, dass Eng. can-d nur für das Recht der kleinen Voller Empfe. Das aber steht im Widerspruch am dem. wag Sik Arthur Evans im .Manchefter Guardian« über den M · Dazu-m jun statt-is helanntgab, nnd worüber Snowden in der sek. gangenen Woche vergebens eine Erklärung von der Regierung en erhalten suchte. Dieser Bek. trag versfricht Jtalien sur Belohnung mk seine T e lnahnie am Kriege unter anderm große Stücke österreichischen Gebietes, die fast sämtlich von Siawen bewohnt sind. Das, so sagt Evans richtig, steht in striktestem Widerspruch su den Versicherungcn der englischen Minister, vor allem zu der des ersten Ministers, der im Namen Eng. lands erklärte, das Land kämpfe site die Unabhängig keit und dag Recht der kleinen Nationen. »Ein andre Gnthüllung«, so sagt der Moor Lcaderh »bringt Dr. Dillon in der »Eontemporaru Review«. Er erklärt, der Zug nach Galliuoii ek solgte in Ausführung eines Uebereinkom.- :mens zwischen England nnd Frankreich, um Rusland in den Besitz Konstanti nopels zu bringen. Das wußten Bnlgarien nnd Rumiinien und verhielten sich danach Macht es dem englischen Volke Vergnügen, Krieg zu führen, um für Rußland Konstantinopel und fiir Italien Das. matien zu erobern? Jst das die rfchie Suche, sü die wir kämpfen?« - Der «Labour Leder-« dringi dann folgende Stelle aus der Rede von Sie William Boles, die von der ganzen übrigen englischen Presse Welt worden ist: »Man sagt uns, dasz wir nicht die Mehrheit unsrer Wähler vertreten. Wir würden sie in viel g rdß e r e m M aß e vertreten, als es seft schon ge schieht. wenn wir unsre Meinung of en aus sprechen dürften. Das Reichsverteidigungsgesetz verbietet uns das aber. Als ich mich am s. August vorigen Jahr-es aus den Weg machte, unt Greys große Rede en hören, erhielt ich ein Telegrarnm der Kohlen arbeiter meines Bezirkes Mo Mann baten mith- iül die Neutralität Englands einzutreten-. Dann kam der Einmarsch nach Belgien. Man ersuchte mich, einen andern Bergwerksbezirk zu besuchen, um del-. Leuten zu erklären. daß wir uns wegen dieses Ein marsches am Kriege beteiligen müßten, obwohl mir ja lgenau wußten, daß England schon tags zuvor Frankreich seine Flotte sur Ver sligung gestellt hatte. Wir wissenseizt, daß wir in den Krieg gingen um der Politik des Macht gleichgewichtes willen, und daß der Elnsall in Belgien nichts damit zu tun hatte. Ich wei gerte mich, öffentlich Unwahres zu sagen. Der Tag wivd kommen, wo ich die ganze Wahrheit sagen dars. Ich habe keine Furcht. daß ich meinen Stand-rund nicht werde rechtfertigen können« l Kim A die IEUs Esch- E Mbuäitgä gegen In ganz England finden Protestveriautino Zunge n gegen die Aufrufung der verheirate te n Derbnrekruien statt. Gestern fand eine Versamm lung von 700 Verheirateten in Southport statt, in der eine E r t lii r u n g angenommen wurde, die die Ro gierung wegen des Bruches ihres Versprechens tadelt und den R ü ck tr i it D e rby Z verlangt Dem »Manchefter Guardian« zufolge wird das Kriegsamt ftråitzdem mit der Aufrufung der Verheirateten spri a ren. Die Messgewiunsteuet in England X London· lä Märs Der »Morning Post« zufolge beabsi tigt ei Schatzkauzler Mac K enn a, die Besteuerung der K r i e g g g e w i n n e um 10 Pryzentju erhöhen- Will 1111l Icll chllzlllclll Die ferne Schlacht Wieder tobt eine große Schlacht im Westen. Und wieder horcht man scharf hinaus, als müßte der Ka nonen-donnert von Verdun über die Berge, über die Wälder, über die Städte weit, weit herüberdringen. Jeder Nerv scheint angespannt zu sein. Im zwanzig sten Kriegsmonat halten wir ietzt nnd manche aewals tiae Schlacht wurde geschlagen, ost schon lauschten wir so in die Ferne, nach Westen bald, bald nach Osten oder Süden, aber immer noch hat sich keiner an das Furchtbare gewöhnt, keiner sich stumpf darein gefügt und immer wieder reckt sich die Seele ahnungsvoll auf, wenn die Kunde xommt, um Entscheidung werde gerungen. Das Leben geht ja weiter seinen ruhigen Gang. Das ist das Wunderbare geworden in die sem Kriege, daß die Völker, obwohl sie den Atem an halten und ishr Herz stärkeren Schlag hämmern ihre Beherrschtheit wahren und ihr Tagwerk tun, als ware tiefer Frieden; besanders das deutsche Volk lernte so unbeirrt seinen Willen stählen, daß die Welt erstaunt über seine bewußte, sichere Ruhe, die auch nicht wich, als der bstliche Feind über die Grenze rlzstrach Das Uhrwerl des Lebens erleidet keine Std na, mögen die Geschütze jenseits des Rhein-s dröhnen, das Straßenbild bleibt unverändert, in Aemtetm Ge schäften und Stuben waltet die Pflicht wie sonst. Und doch fühlt man das Schicksalsweben . . . Wie ein magischer Strom slutet es über dass Land und verbindet die Menschen der deimat mit den Kämpfer-n an der Front Jn den langwieviaen Mo naten des Stellung-kriege- ist auch dieser Strom langsam und etwas träge geworden. Man wußte die Truppen hatten sich Gräben und Unterstäude nach Tnnlichteit eingerichtet. das midempfindende Herz war wohl manchmal an grauen Neaentagen und eisigen Winternächien bekümmert über die Leiden der Treuen im Felde, aber wüteten die Elemente, so wußte man wenigstens, daß der Feind sich nicht viel rührte, daß es aenüade, ans- der out zu sein. Das « Ende dieses nnentschiedenen Lauerns war leicht l oothlgheas nnd Uter- et selbst se bereitet-. als sich davon überraschen zu lassen. Der geheimnisvolle Strom der Gefühle schwellte und ichnellte empor kaum daß die ersten Zeichen zum Sturm ertönten Manche Mutter hob ihren ergrauenden Kopf in der » Nacht, und es war ihr, als riefe wer. Keine Stimme war hörbar, aber Hunderte Kilometer weit stand ihr s Sohn vielleicht irgendwo geduckt zum Eis-Junge gegen " feindliche Gräben, das Bajonett in umklammernden s Händen. Keine einzelne Stimme ließ sich verneh- J men, aber die Finsternis war angefüllt mit unzähli-. « gen Stimmen. Die Schlacht, die seit Tagen ihre Feuer lohen ließ, rauschte durch die Nacht und sprach zu jenem rätselhaften Sinn. der keinen Namen hat. Er ist Gesicht und Gehör zugleich, ganz aus dem Jn nern genährt, nicht non außen gereizt, und Menschen, die mit ihm begabt sind, erleben ihr Dasein doppelt, ja vielfach. Er bindet fie nicht an die Nähe, er über briiekt ungeheure Raume und ganze Zeitklüfte Eine unsagbare Spannung umfaßt alle. Ihr schwerer Ernst läßt sich nicht abfchtitteln, denn keiner zweifelt daran: das Ringen drüben heifcht Opfer um Opfer. Mit Todesmnt ward es ausgenommen wer wollte da das Geschehen auf die leichte Achiel setzen? Der Feind ist kein erster bester, kein beliebiger Drauf giinger. Er stellt feinen ganzen Mann, das haben wir von allem Anfang an nicht verkannt, und es ist nicht deutsche Art· den Tüchtian, auch wenn er selbst diese iible Neigung hat, herabzusetzen Auch er weiß heute, daß er in dem Kampr in den er sich selbst verstrickt, um iein Schicksal sicht. Aber er hat zu Hause, in seinem Rücken, nicht jenen Halt, derdad Heldentum tiefer entflammt. Die Landsleute schmälen gern, kritisieren und ndrqeln, und sie möchten es besser wissen, als Papa loffre und General Peiaim und sie können keinen Witz vertneifen. In diesen Tagen macht ein fran zösifM Tiichaespriich die Runde, das ein-Mitarbeiter ' des urnal des Debatö« ausgezeichnet hat: Man war so erzählt er - bei der Suppe »Ich bin zwar kein , Stratege«, saate mein Nachbar zur Rechten, »und ich j würde mir zum keinen Preis der Welt eine Kritik er- » tandem-aber diefe furchtbaren Angriffe« der Deutschen gegen untre Front geben doch Du denken. Um einen solchen Angrifi vorzubereiten, sind "fiir den Feind l Wochen und Monate der Arbeit nötig, die unserm 1 Oeneralnad nicht entaelieu purit- Zai»wiederliele;« i : Ich bin zwar kein Strateae - aber man hätte einfach , unser ganzes Heer nach Douaumont werfen müssen.« . In diesem Augenblick wurde der Fisch berumgereichi, : und mein Nachbar zur Linken tat folgenden Ausspruch k »Ich bin zwar kein Stratege, und ich finde die Leute - lächerlich« die sich auf einen kleinen Napoleon auf spielen. Aber etwas fällt mir sehr auf: Man sagt, daß wir große Verstärkungen nach Verdun geworfen haben« Ich verstehe zwar nichts davon, aber man sollte sich dpch’sebr davor in acht nehmen, unsre Froni zu entblößen, weil die Deutschen leicht einen Angrisf an einer andern Stelle ansetzen können.« Ich liber liesz meinen Nachbar zur Linken dem zur Rechten, damit sie sich ihre weiteren strateaischen Sorgen mit teilen könnten und hörte auf die Weisheit eines Herrn miteinem friedlichen Bauch mir gegenüber, der da sagte: »Ich bin zwar kein Stratege, und es liegt mir fern, dem Hauptauartier Vorschriften zu machen, aber ich muß sagen: Unsre Generale schlafen- Warum wartet-man denn mit dem Gegenangrisf so lange? Die Anstrengungen unsrer Feinde sind erschöpr Zum Teufel, nun durch ihre Linieni Wir müssen sie bis» zum Rhein zurückwersen!« - ~Ich bin zwar kein Stratege«, meinte ein schüchterner alter Herr mit sanfter"Stimme, »aber ich wäre mehr für eine Schein esfensive an einem andern Punkt der Front, durch den man den- Hauptstoß des Feindes von der gefährdeten Stelle bei Verdun ablenken wüßte« Die Tafel war zuEnde nnd ich hoffte, mich im Rauchsalon von diesen kriegerischen Gesprächen zu erbolen, als mich ein Un bekannter böchst energisch bei einem Westenknopf nahm und rief: »Ich bin zwar kein Stratege und will nie manden tadeln- Aber es gibt nur eine Möglichkeit Das muß jedem klar sein: die Qfsensive, die große all »gemei·ne-Osfensine vorn Kanal bis nach Turkestani« »Ich warf einen Berzweiflunasblick auf die Dame des Bauseö, die mir denn auch in meiner Not zu Hilfe kam und, indem sie mir eine Tasse Kaffee reichte, erklärte: »Ich bin zwar· kein Siraiege, aber wenn ich Ober befehlöhaber wäre, wiirde ich den Urlaub meines Gebt-ges um ein paar Tage verlängern . . .« —- Sie sind zwar alle keine Strategem diese ganze französische Gesellschaft, aber jeder einzelne glaubt ein Urteil zu haben, auch etwas von der Sache zu ver fiel-·- spts ..1-ip.ep. See-. dass-geheim nur-. .. est-a sein, daß ebenfalls bei uns manch ein Biertiscdstrategc gedeiht, manch ein Deimkrieger sich einbilded ein ver kannter Dindenburg sn sein. Aber das Volk weiß von ibnen nicht-d, will von ihnen nichts wifsen nnd läßt sich durch sie nicht beirren. Und was nicht weniger er freulich ist: in den großen Augenblicken verfimnmen auch sie sogar. In den großen Augenblicken scheinen auch fie zu spüren, daß man mit schönen Warten und witzigen Einfällen nicht Schlachten gewinnen kann. Da finden sich eben alle in der natürlichen Erkenntnis, des man den Kämpfern nicht mit eitlen und müßtan Nor geleien und Besserwissereien in die Waffen fallen darf- Da fühlen alle nur Vertrauen. Die Zuversicht auf den Sieg, die vom ersten Tage ded Krieges in allen lebendig war, erstarlt in solchen Augenblicken Sic folgt nicht mehr dem bloßen Gefühl. Sie ankert schvn in der Erfahrung: die Tapferen, die so viele Fesimi lgen in die Luft sprengten, so viele Feldschjachtkn schlugen, so viele Fronten zerrissen, so viele Läuch eroberten, sie, denen der Erfolg beständig nnd treu lächelte, sie werden auch diesmal siegen.. Dieser unwandelbare Glaube entfaltet gerade in ernstesten Tagen seine Blüte. Kam zu den alten Feinden in der verflossenen Woche nicht ein neuer hinzu? Der wievielte? Man hält es baum der Milbe wert, dies nachzuzählen Man stellte nur fest ein Feind letzter Klasse. Keine Erregung web-, Süd keine Erschütierung. Sie haben es nicht anders ge wollt, die erbärmlichen Portugiesen. Schifsdräuber unter englischer Fuchtel. Sie werd-en ietzt mit esse nem Visier kämpfen müssen, sonst bat sich nichts ge ändert. Keine Kriegderklärnng vorher sward mit solcher Gelassenbeii zur Kenntnis genommen wie ydiese jüngste. Unendliche Verachtung liegt darin-das werden die Nachkommen Vaseo de Gaum-. versi-im baben. Und ein Zeugnis deutscher Kraft liegt darin- Der rubevollen, siege-sicheren Kraft. Die LlMl giesen gegen uns, was macht das? Die Schluck IM Verdun wird geschlagen, das ist wichtig-L VII Mörser brummen an den Ufern der Maas, FlED vtlgel kreisen über den Wäldern loibringifcherssimtb ges-irge. Nicht der Portugiesen wegen, sondern wes-I der gewaltigen Schlacht drüben bält das Volk den Atem an. Es borcht hinan-S. Es wartet in MV nnd npll dotinunto T- E- Seite 2 Dresvner Verzeih vean Mast-plus NR
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