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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.12.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185512301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18551230
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18551230
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1855
- Monat1855-12
- Tag1855-12-30
- Monat1855-12
- Jahr1855
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.12.1855
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5468 verstand«, das Alles zu thun sei, um di« Entwickelung und das Empordlühe» Leipzigs zu fördern. Ader um einer VereinigungS- idee willen könne man die nach den dlSherigen Verhandlungen auf Grund sachverständiger Gutachten gewonnene Ueberzeugung nicht opfern. Der Heine'sche Antrag gehe noch weiter, als der Stadtcath mit seinem Plane ; etwas Großartiges werde mit dem selben nicht geschaffen, für eine Centralfleischhalle, die der Antrag steller im Prinzip selbst verurtheile, sei das Areal viel zu kostbar und zu theuer. Der beabsichtigte Unterbau sei dadei sehr gefährlich und bedenklich, den Fleischständ«, wenn diese niedriger sein sollten, als im Rathsprojecte, werde die Ventilation fehlen, die Hallen würden durch das Wasser leiden; und der Stadlrath würde dem Anträge schließlich doch nicht beltreken können. Eine Vermittelung sei vielleicht möglich, wenn man unter Jnnehaltung der Flucht linie die Hallen außer den Messe« den Landfleischern, in der Messe aber dem Lederhandel einräume. Die kurze Zeit der Leder messe hindurch könne man dann den Fleischern einen anderen Platz anweisen. Zur Entgegnung bemerkte St.-V. Dr. Heine, daß Dr. Heyner sonach selbst die Errichtung der Fleischhalle bevorworte, und daß überhaupt durch die Einwendungen gegen seinen Antrag für dessen Widerlegung nichts gesagt und beigedracht worden wäre. Durch Nachgiebigkeit komme man weiter, als durch einen festge- haltemn Prinzipienstreit. Anlangend die Einwürfe gegen sein Projekt, so lasse sich zunächst dessen Ausführbarkeit durch einfache Anwendung der Meßinstrumente Nachweisen. Er schaffe in seinem Projekte ein Viertelhunbert Fleischhallen mehr, als der Rath, und die Kellerhöhe sei um eine Elle verringert, und zwar im Interesse der Sache selbst; im Uebrigen sei der Plan des Stadtraths in der Hauptsache deidehalt«. Die Anlegung der von ihm vorgeschlagenen Appareille an der Westseite ft ebenfalls ausführbar, beeinträchtige den Verkehr nicht und erfordere nicht mehr Raum, als jede andere Einfahrt auch beanspruche. Die Fluchtlinie seines Planes bedinge nur eine kleine Richtungsveränderung und könne darum kaum getadelt werden, da sie einerseits bedeutende Vortheile gewähre und andererseits die architektonische Schönheit des Ganzen nicht beein trächtige. DaS Georgenhaus bestehe fast nur aus einer Fayade, die gar keine angemessene Verw.rthung gebe, wie er bereits in seirien Motiven auseinander gesetzt habe, «ährend alle Vortheile der bessern Verwendung und der Eröffnung des Brühl- in seinem Plane lägen, durch den übrigens der Entwurf des Raths nicht verstümmelt, sondern insofern erweitert werde, als die Zugänge vermehrt, die Keller verbessert und die Beleuchtung vergrößert würde. Nachdem der Sprecher noch die völlige Ausführbarkeit des Unterdaues behauptet hatte, empfahl St.-V. Wi lisch da- AuS- schußgutachten, da durch dessen Annahme die schon so vielfach ver- bandelte Angelegenheit endlich zu einem Abschlüsse geführt «erde. Er sei auch jetzt noch gegen den Bau einer Fleischhalle, weil er die Concentrirung des Fleischhandels nicht billigen könne und weil er von einer entsprechend« Verwerthung des Gebäudes nichts hoffe. St.-V. Dr. Hauschtld erklärte sich gleichfalls gegen den Heine'schen Plan, einmal weil die Concentrirung des Fleisch- Handels nicht zu billigen sei und dann weil man nicht auf eine «eite Zukunft hinaus bauen und einen Entwurf jetzt adoptiren dürfe, der dem bisher mit allem Grunde verworfenen Plane des Stadtrathes in jeder Hinsicht ähnlich sei, ganz abgesehen davon, das der Rath dem Heine'schen Plane auch nicht deitreren werde. Uebrigens sei es angemessener, ein solcher Plan, der doch zur all gemeinen Kenntniß gelange, werde durch den Rath empfohlen und beantragt, als durch das Collegium. Endlich könne die Verhand lung der Sache nicht, wie Dr. Heine wünsche, einem andern Ausschuss« übertragen werden. Auch müsse er darauf aufmerksam machen, daß die Erklärung« im Ausschußgutachten unter a) uüd d) als überflüssig erschienen, indem sie schon im Gutachten lägen. Der Berichterstatter entgegnete darauf, daß der Ausschuß diese Erklärungen beschlossen habe, um dem Stadtrath« dir auf Ueber zeugung gegründete, feste Ansicht des Collegiums bestimmt gefaßt vorzulegen und einen sichern Bod« für etwaige weitere Verhand lung« zu gewinnen. St.-V. View eg erklärte, baß er, obwohl Mitglied des Aus schusses, sich doch dem Gutacht« diffelden nicht angeschloff« habe «nd noch immer die schon früher vertretene Meinung festhalte, daß die Pläne des Stadtraths entsprechend und gut sei«. Er erkläre flch aber jetzt für den Antra- des Dr. Heine, in dem das wahre Gute liege, «nd verwende flch dringend für dessen Annahme. Mir Genehmigung des Collegiums ergriff hierauf St.-V. Dr. Heine nochmals das Wort zur Dertheidkgung und w.itern Entwickelung seines Antrags, worauf ihm St.-D. Di-. Heyner in Bertheidigung des Au-schuß gut« chtens entgegnete. St.-V. Aov. Anschütz erachtete den Heine'schen Antrag für sehr beachtens- werih und den Zeitverlust nicht für beträchtlich, den eine sorg fältige Erwägung desselben etwa erfordern könne; Ersatzmann Rose, heute einderufen, riech, die früher«, namentlich gegen das Ueberschreiten der Fluchtlinie gerichteten Beschlüsse aufrecht zu er halten, erklärte sich gegen d« Heine'schen Antrag, der zum Theil zu allgemein gefaßt sei und zu präjudizirlichen Auslegungen Ver anlassung gebe, und schloß sich ausdrücklich dem ÄuSschußgut- achten an. Hierauf stellte St.-V. Brems den Antrag, den Rath zu ersuchen, den fraglichen Bauplatz zu ver äußern z dieser Antrag wurde aber nicht unterstützt; Dr. Hauschi td be antragte, das Sondergutachten de- St.-V. Dr. Heine, auch nach etwaiger Annahme des Ausschußgutachtens, dem Stadt- rathe als schätzbares Material zu überweis«. Der Antrag fand Unterstützung. In Folge eine- weiter« Antrags de- Dr. Hauschild soll nach den Worten de- Ausschußgutachtens: „herbeizuführen, dadei aber" rc. da- Wort: „insbesondere" eingeschoben werden. Gegen den erst« Hauschild'schen Antrag erklärte sich Vicevorsteher Klein bestimmt, da er den Beschlüssen widersprechen würde, waS St.-D. Heubel bestritt. Der Berichterstatter machte darauf aufmerksam, daß das Colle gium mit seiner Abstimmung in Widerspruch komme, wenn iS den Hauschild'schen Antrag annehme. Dr; Heine könne ja seinen Antrag dem Gtadtrath übergeb«. Nach Schluß der Debatte wurde das Ausschußgutachten gegen IS Stimmen angenomm«, der Hauschild'sche Antrag aber gegen 12 Stimmen adgeworfe«. Da- Collegium gab hierauf zu dem Beschlüsse des RathS, eine Anzahl Wiesenpachte zu verlängern, beziehentlich zu erneuern, seine Zustimmung, beantragte aber zugleich: daß der Stadtrath den Pächtern gegenüber sich Vorbehalte, Entschädigungen, die weg« der etwa die Grundstücke be treffend« Wafferregulirung gefordert werden könnten, nur nach dem Flächenraume de- entzogenen Areals durch ent sprechende Verminderung de- Pachtzinses zu gewähr«. v s » Dresden, 27. Decdr. Das Dr. Journ. berichtet: Se. Maj. der König haben heute eine Deputation der Universität Leipzig, bestehend aus dem derzeitig« Rector magnificus und den vier Decan«, empfang« und derselben ein von Allerhochstihnen der Landesuniversität bestimmtes Geschenk, bestehend auS einer golden« AmtSkette für den jedesmallgen Rector magnificus, zu übergeben geruht. Die gedachten Herren erschienen Vormittag- 1v Uhr in voller Amtstracht im königl. Schlosse, wurden unter Vortritt der beiden Pedelle in die königl. Zimmer geleitet, daselbst von dem königl. Cermonienmeister und dem diensthabend« Kammerherrn empfang« und in bas Empfangszimmer Sr. Majestät eingeführt. Se. Majestät der König, umgeben von Allerhöchstihrem Dienste, empfing« die Deputation in Anwesenheit de- Ministers des CultuS und öffentlichen Unterrichts, Staatsminister v. Falken stein, und geruht« die erwähnte Kette mit einig« huldvollen Worten dem Rector magnificus, Prof. Dr. Erdmann, zu überreichen, worauf dieser dem durchlauchtigsten Geber d« Dank der LandeSuniversität darbrachte. Indem wir uns weitere Mittheilung« hierüber für morgen Vorbehalten, bemerk« wir hier nur noch, daß die Mit glieder der Deputation die Ehre hatten, Nachmittags zur königl. Tafel gezogen zu werden, zu welcher außerdem auch der Staats minister v. Fa lkenstein, der Minister des königl. Hause- Staats- Minister a. D. vongefchau, der evangelische Oberhofprediger Dr. Liebner und mehrere Räthe des CultusministerkumS befohlen Word« waren. Wie wir bereits angezeigt, schreibt das Dr. Journ. vom 28. Dec., Hab« Se. Maj. der König gestern einer Deputation der Universität Leipzig eine Audi«» ertheilt und derselben ei« von Allerhöchst!hn« der Landesuniversttat bestimmtes Geschenk, eine goldene AmtSkette für de» jedesmalig« Rector magnificus, zu überreich« geruht. Es war in der Lhat ei» feierlicher, erhebender Moment, als Se.
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